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Nach schwerem Rad-Unfall einer jungen Mutter: ADFC fordert sofortige Öffnung der Spitalstraße für Radfahrer

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SCHWEINFURT – Nach dem schweren Fahrrad-Unfall einer 26-jährigen Schweinfurterin zurückliegende Woche in der Zehntstraße fordert der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club (ADFC) Schweinfurt in einer Pressemitteilung von der Stadt die sofortige Öffnung der werktäglich für Radfahrer gesperrten Spitalstraße.

Als Grund gibt Vorsitzender Martin Dettmar an, dass es derzeit keine andere gefahrlose Ost-West-Verbindung für Radfahrer in der Innenstadt gibt. Auch deshalb habe die junge Mutter wie viele andere Radfahrer auch wohl die Zehntstraße als Alternative gewählt. Die Spitalstraße solle man für Radfahrer wieder freigeben, bis der geplante gegenläufige Radweg in der Zehntstraße gebaut ist.

Die Radfahrerin war in der Zehntstraße entgegen der Fahrtrichtung in Richtung Bauerngasse unterwegs. Im Radanhänger saßen zwei Kinder, das dritte Kind folgte auf einem eigenen Fahrrad. Das Fahrrad der Frau wurde von einem Autofahrer erfasst, der aus dem Graben kommend die Zehntstraße in Richtung Apostelgasse queren wollte. Er übersah die Frau aber, schleifte sie und den Anhänger mit. Passanten leisteten schnelle erste Hilfe. Der Autofahrer hätte laut Polizei in jedem Fall anhalten müssen, weil er nicht vorfahrtberechtigt war.

Nach der schon vielfach kritisierten Sperrung der Spitalstraße fehle es seitdem an einer gefahrlosen Alternative in Ost-West-Richtung. Die kurvige Judengasse komme wegen des Pflasterbelags und wegen der Einmündung auf den radweglosen Fischerrain nicht in Frage. Auch in der Bauerngasse fehlt ein Radweg, teilt Dettmar mit. Deshalb auch benutzten, wie Zählungen ergeben haben, viele Radfahrer die Zehntstraße in verkehrter Richtung als Alternative zur gesperrten Fußgängerzone. Weil sich aber „so ein furchtbarer Unfall nicht wiederholen darf“, müsse die Stadt jetzt sofort handeln und die Spitalsstraße öffnen.

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Der Schweinfurter ADFC-Vorsitzende äußert sich in der Pressemitteilung auch zum Thema „Geisterradler“ im allgemeinen. In erster Linie liege dieses auch in den Augen des ADFC falsche Verhalten am unattraktiven Angebot der vorhandenen Rad-Infrastruktur, die auch aus Bequemlichkeit den einen oder anderen Radfahrer verleite. Als immer wieder zu beobachtendes negatives Beispiel nennt Dettmar die Gunnar-Wester-/ Hauptbahnhofstraße vor allem in westlicher Richtung.

Weil vielen Radfahrern die Risiken ihres Fehlverhaltens nicht bewusst seien, fordert Dettmar die Stadt zu mehr Öffentlichkeitsarbeit über die Gefahren des Geisterradelns auf. Er schlägt sogar verstärkte Kontrollen an Brennpunkten wie der Maxbrücke vor mit dem Ziel, den Falschradlern die Gefahren ihres Tuns vor Augen zu führen.

Glücklich ist der ADFC-Vorsitzende aber auch mit dem künftigen Zweirichtungs-Radverkehr in der Zehntstraße nicht. Alle Straßen, die aus nördlicher Richtung auf den neuen Radfahrstreifen einmünden, „sind ein hohes Risiko für die Radfahrenden“, schreibt Dettmar. Da die Zehntstraße für Kraftfahrzeuge weiterhin Einbahnstraße Richtung Marktplatz bleibt, werde jeder Autofahrer aus dem Graben oder dem Parkplatz vor dem Rückert-Bau beim Einbiegen in die Zehnstraße zuerst nach rechts schauen. „Die von links kommenden Radfahrer aber werden erst spät oder gar nicht wahrgenommen“.

Der ADFC-Kreisverband fordert von der Stadt „Maßnahmen, um einen ähnlichen Unfall auszuschließen.“ Die Parkplatz-Ausfahrt dürfe keinesfalls in die Zehntstraße erfolgen, sondern müsse in die Kirchgasse führen mit der logischen Folge. Für den Graben schlägt Dettmar ab der Zehntstraße bis zur Kirchgasse eine Einbahnrichtung in nördliche Richtung vor, somit umgekehrt zu heute.

Dettmar hat der Stadt die ADFC-Forderungen schriftlich übermittelt und darin auch an die derzeitige Kampagne des ADFC #MehrPlatzFürsRad erinnert. Darin finden sich drei zentrale Forderungen: gute, breite Radwege; sichere Kreuzungen und viel mehr Fahrradparkplätze. „Zwei Punkte treffen auf den Unfall der jungen Mutter zu, hier ist viel Nachholbedarf in Schweinfurt,“ erklärt der ADFC-Vorsitzende.



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