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Nein zur LGS: Initiative ZUKUNFT. fordert den sofortigen Stop der Pläne für die Landesgartenschau 2026 in Schweinfurt

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SCHWEINFURT – Angesichts der Corona-Krise, die ein Milliardenloch in den staatlichen Haushalt und ein Millionenloch in den städtischen Haushalt reißen wird, stellt die Initiative ZUKUNFT. den Antrag, die Pläne für eine Landesgartenschau 2026 mit sofortiger Wirkung einzustellen.

„Investitionen in zweistelliger Millionenhöhe könnten eingespart werden, ohne die Ziele der Stadtentwicklung einzuschränken“, so Günter Hammer, Vorstandsmitglied der Initiative ZUKUNFT.

Grün gibt’s günstiger

Die Ziele der LGS sind laut Beschlussvorlage der Stadt die „Integration der Konversionsflächen in das Stadtgebiet“, die „Schaffung dauerhafter Grünflächen“, die „nachhaltige Steigerung der Lebensqualität“ und die „Entsiegelung der Konversionsfläche“, die „Sicherung des Baumbestandes“ und ein „ökologisch optimiertes Oberflächenwassermanagement“. All diese Ziele sind genauso gut, wenn nicht sogar besser mit der Anlage eines Stadtwaldes à la Eichen oder Wehranlagen zu erreichen und noch dazu für einen Bruchteil der Investitionen.

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Undurchsichtige Kosten

Der Fokus des Gartenschaugeländes lag von Anfang an auf dem Konversionsgebiet, die prospektierten Investitionskosten in Höhe von 12 Millionen Euro fallen allein dort an. Für die vielzitierten grünen Trittsteine werden weitere Millionen nötig, die noch nicht eingepreist sind und für die nur schwerlich Kostendeckung zu erwarten ist. Und wie der vermeintlich kostendeckende Durchführungshaushalt in Höhe von weiteren 12 Millionen zustande kommt, bleibt ein Geheimnis der Bauverwaltung.

Die Zahlen haben wenig Fundament, noch nicht einmal die Einnahmen aus Eintrittsgeldern sind ernsthaft kalkuliert, da die erwarteten Besucherzahlen in der Vergangenheit von Stadtverwaltung und OB mal mit 500.000, mal mit 700.000 angegeben wurden.

„Dass Städte wie Würzburg, die ihre LGS mit 8 Mio Minus abrechnen mussten, dabei aber von Anfang an mit 2,5 Millionen Eigenanteil gerechnet hatten, der in Schweinfurt großzügig übergangen wurde, lässt ahnen, wie groß das Minus am Ende sein wird“, schreibt die Initiative in einer Pressemeldung.

Ideenwettbewerb teurer als Wald

Allein der nun geplante Ideenwettbewerb für die Landesgartenschau schlägt mit 400.000 Euro zu Buche. „Ein Betrag, der locker für die Anlage eines ganzen Stadtwaldes ausreichen würde und vom Freistaat Bayern im Zuge der Waldkampagne zudem noch mit 80 % bezuschusst würde“, so Hammer ohne jedes Verständnis. Und da zunehmend zwei Zielsetzungen (Konversionsgebiet + Innenstadt) konkurrieren und bedient werden müssen, schreibt die Stadt mal eben zwei Ideenwettbewerbe aus.

Urbane Landesgartenschau

Wobei das neue Label „Urbane Landesgartenschau“ bislang seinen Namen nicht verdient, konkrete Ideen fehlen weitgehend. Die immer wieder erwähnte Neugestaltung des Schuttbergs oder Anlage des Spitalseeplatzes stehen überdies im Gegensatz zu den Statuten der LGS GmbH. Es dürfen keine schon vorhandenen Grünflächen umgestaltet werden, wie der Bayerische Oberste Rechnungshof in einem Jahresbericht moniert.

„Weitgehend ausgeblendet bleibt auch die Tatsache, dass es sich bei den Planungen für die Innenstadt um zusätzliche Ausgaben in Millionenhöhe handelt, die noch gar nicht eingepreist sind“, konstatiert Ulrike Schneider, Stadträtin und Vorsitzende der Initiative ZUKUNFT. Zudem stelle sich die Frage, was an einer urbanen Landesgartenschau plötzlich so neu sei? Hängende Gärten, begrünte Dächer, schattenspendende Baumgruppen in der Innenstadt… in anderen Kommunen längst umgesetzt und damit nicht unbedingt der angekündigte Publikumsmagnet.

„Warum wird der vor 8 Monaten eingereichte Antrag der Initiative ZUKUNFT, die Seitenfassade des Zementrums mit sogenannten „hängenden Gärten“ auszustatten, nicht fristgerecht im Stadtrat behandelt? Vielleicht, weil man die ursprünglich vom BUND stammende Idee für die LGS aufheben will, statt sie der Umwelt zuliebe zeitnah umzusetzen?“, mutmaßt man.

Noch mehr Steuergeld – Bittschreiben nach München

„Als leicht überflüssig dafür aber werbewirksam“ kommentiert Stadträtin Ulrike Schneider den Auszug aus dem Schreiben von Stefan Funk an Ministerpräsident Markus Söder, in dem er um eine Erhöhung der LGS Fördermittel bittet. Diese seien definitiv gedeckelt, egal welche Stadt sich bewirbt. Abgesehen davon, dass der Bayerische Ministerpräsident zur Zeit sicher andere Sorgen habe, als die immer weiter ausufernden Pläne der Schweinfurter LGS mit zusätzlichem Steuergeld zu unterstützen.

Zumal es sich hier im Gegensatz zur Sanierung des Theaters, dem Bau des Kulturforums oder dem Neubau der Maxbrücke um ein Vorhaben handelt, das auch ohne Millionen Invest umgesetzt werden könnte… wenn man nur wollte, so Schneider abschließend.



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