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Oberbürgermeister-Wahlen in Schweinfurt 2020? Was passiert mit Sebastian Remelé?

SCHWEINFURT – Beim politischen Aschermittwoch der Schweinfurter Linken mit MdB Klaus Ernst hat der Fraktionsvorsitzende Frank Firsching vergangene Woche zwei Ziele für die Kommunalwahlen 2020 formuliert: Man möchte wieder in Fraktionsstärke in den Stadtrat einziehen und außerdem „den Oberbürgermeister aus dem Amt heben, um Schweinfurt besser zu machen!“, so Firsching.

Sebastian Remelé wird sich nach 2014 wahrscheinlich wohl ein zweites Mal für die CSU zur Wiederwahl stellen und will bestimmt sein Amt behalten, das er 2010 als Nachfolger von Gudrun Grieser angetreten ist. Damals setzte er sich gegen Kathi Petersen durch, während er 2014 keinen ernst zu nehmenden SPD-Kandidaten gegen sich hatte. 2010 und 2014 trat auch Frank Firsching an – jeweils mit ordentlichem Erfolg angesichts der Partei, für die er steht, und deren Bedeutung in Bayern. Als SPD-Kandidat hätte er gewiss gute Chancen gehabt – nur trat Firsching einst eben aus der SPD aus…. Deshalb dürfte auch ein Klaus Ernst kein realistischer OB-Anwärter sein.

Stellt sich die Frage, wer 2020 Chancen hätte als Gegenkandidat von Sebastian Remelé. Wer könnte antreten? Welche Parteien und Fraktionen stellen überhaupt Kandidaten? Oder wird sogar die CSU mit einer neuen Personalie für eine Überraschung sorgen? Um zu verhindern, dass vielleicht nicht wieder das passiert wie 2012 im Landkreis Schweinfurt, als Harald Leitherer nach 17 Jahren Amtszeit noch einmal für die CSU als Landrat ins Rennen ging, anscheinend aber schon an der Basis an Vertrauen verloren hatte, weshalb er dem heutigen Landrat Florian Töpper (SPD, unterstützt von den Grünen) unterlag. Traut die CSU Remelé nochmal einen Wahlsieg zu?

„Es ist alles möglich und nichts gewiss“, sagt Frank Firsching, bezogen auf Personen, die bei seiner Partei antreten könnten oder für andere. Der augenblicke Boom der Grünen könnte natürlich auch die einstige Öko-Partei dazu bewegen, jemanden aufzustellen. Doch seit die früheren OB-Kandidaten Roland Schwab und Marc-Dominic Boberg nicht mehr im Stadtrat sitzen, unterstützt die jetzige Fraktion dort immer wieder die CSU… Anders als im Landkreis Schweinfurt.

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Der SPD-Fraktionsvorsitzende Ralf Hofmann spricht von „im Moment ziemlich viel in Bewegung“ bei der Thematik und von „mehreren Kreisen, die eine große Unzufriedenheit mit der Stadtspitze und dem OB insbesondere verspüren“. Das könne dazu führen, dass sich Personen alleine schon deshalb zur Kandidatur bereit erklären aus der Motivation, dass sich etwas ändern muss in Schweinfurt.

Die SPD sehe es momentan noch entspannt und möchte wohl erst im Herbst einen Kandidaten nominieren. Es gebe „eine Reihe an Namen, die gehandelt werden und die infrage kommen“. Namen nennen möchte Hofmann (noch) nicht, auch nicht verraten, ob er persönlich bereit wäre. Er und Namenskollege Peter Hofmann könnte man sich gewiss vorstellen, aber auch beispielsweise einen Norbert Lenhard. Einen Flop wie 2014 von Stephan Kuserau, damals aus dem Nichts gekommen und mittlerweile längst wieder nach Berlin gezogen, darf man sich nicht mehr erlauben.

Für Stefan Labus von der Schweinfurter Liste (Freie Wähler), der zu eigenem Kandidaten noch nicht sagen möchte („wir entscheiden im April!“), scheint es noch gar nicht sicher, ob Sebastian Remelé überhaupt noch einmal antritt für eine Verlängerung seiner Amtszeit über die zehn Jahre hinaus. Zur Erinnerung: Vorgängerin Gudrun Grieser (CSU) war 18 Jahre lang von 1992 bis 2010 Oberbürgermeisterin. Deren Vorgänger Kurt Petzold (SPD) brachte es von 1974 bis 1992 ebenfalls auf 18 Jahre. Georg Wichtermann (SPD) kann von 1956 bis 1974 ebenfalls auf diese 18 Jahre verweisen. So gesehen hat Remelé noch ein bisschen Zeit…

Und wenn er nicht mehr will? Alexander Dahms oder Dr. Bernd Weiß wären aus den Reihen der CSU-Stadträte sicherlich interessante Personen, die für eine Nachfolge in Frage kommen könnten. Es soll aber auch bekannte Persönlichkeiten in der Stadt geben, die aktuell als Kandidat beworben werden. Die Gespräche laufen angeblich schon. Wobei bislang niemand aus der Deckung springt und konkret wird.

Aus den Reihen der überparteilichen Persönlichkeiten der Stadt könnte man sich natürlich gut beispielsweise die Unternehmer Markus Wolf (50 Jahre, Wolf-Möbel) oder Steve de Santo (57, Mc Donald´s) vorstellen. FC 05-Vorsitzender Wolf wohnt jedoch in Rieden im Landkreis Würzburg. De Santo ist im Stadtgebiet zuhause. Und eine interessante Persönlichkeit. Sicher nicht die einzige, die für das Amt in Frage kommen könnte.

Der AfD-Landtagsabgeordnete Richard Graupner wird wahrscheinlich trotz seines Mandats in München wieder zur Stadtratswahl antreten, nachdem er inklusive seiner Zeit als Republikaner ja schon so etwas wie ein Dinosaurier im Schweinfurter Rathaus ist. Ob auch er das Amt des Oberbürgermeisters anstreben würde? Bei den Landtagswahlen 2018 fing er in einigen Stadtteilen viel mehr Stimmen, als den anderen Parteien das lieb war…

Es darf also weiter spekuliert werden bis zu den Nominierungen. Diesbezüglich war die Schweinfurter Landkreis-CSU ja fix und hat bereits im Februar mit Lothar Zachmann den Kandidaten offiziell bekannt gegeben, der 2020 gegen Florian Töpper ins Rennen geht um den Job als Landrat. Chancenlos ist Zachmann gewiss nicht. Immerhin wurde der Landkreis vor 2012 immer von einem „Schwarzen“ regiert. So wie die Stadt Schweinfurt vor 1992 von einem „Roten“. Ist mal wieder die Zeit da für einen Wandel?



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