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POP UP Meggendorfer: Familien- und Kinderausstellung im Museum Georg Schäfer ab dem 1. Mai

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SCHWEINFURT – Manege frei! – im ausklappbaren Zirkus warten wagemutige Akrobaten, Clowns, Pferde und eine Kapelle auf Publikum. Oder lieber ein schönes Puppenhaus, in dem die Mutter am ausgeklappten Herd einen Kuchen backt und das Kätzchen zu Füßen des Kindes um Futter bettelt? In drei Handgriffen steht es dreidimensional vor uns. Oder doch lieber einen Buntspecht aus Papier an einem Baum hacken lassen durch Ziehen des kleinen Hebels aus Pappe?

Die bunte Bücher- und Spielwelt des Lothar Meggendorfer (1847-1925) ist Ausgangspunkt zu einer besonderen Ausstellung im Museum Georg Schäfer, die diesmal noch mehr als sonst auf Beteiligung setzt. Sie zeigt zum einen Originalzeichnungen und Entwürfe für Bildergeschichten, bewegliche Bilder und Werbung, darunter auch ein fast vier Meter langes Parade-Bild, aus der Graphischen Sammlung des Museums Georg Schäfer.

Zum anderen können Kinder und Jugendliche, aber auch Senioren und alle Interessierten sich aktiv beteiligen – im Voraus und in bzw. während der Ausstellung:
– Bücher Meggendorfers als Reprints können ausprobiert werden
– moderne Pop-up-Bücher werden zum Vergleich gezeigt
– in einer Zirkuswelt gibt es u.a. ein Schattentheater, 3-DGuckkästen, eine Fotowand, Zirkus-Challenges sowie Malund Bastelmöglichkeiten, z. B. zur Herstellung eines eigenen Pop-up-Buches
– Senioren wurden nach ihren liebsten Bilderbüchern von früher befragt und dazu, welche Rolle das Vorlesen für sie spielte. Das Ergebnis wird präsentiert. Dazu wurden Senioren-Einrichtungen angeschrieben und um Mithilfe
gebeten.

Allgemeiner Aufruf:
– Jeder kann eine kleine Figur für ein großes Zirkuspanorama einschicken (Figur ca. 15-20 cm groß,
Versand an: Museum Georg Schäfer, Brückenstr. 20,
97421 Schweinfurt)

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Lothar Meggendorfer:

Lothar Meggendorfer (1847-1925) war Zeichner, Maler, Illustrator und Zeitschriften-Redakteur, vor allem aber ein Pionier des beweglichen und dreidimensionalen Bilderbuches. Mit seinen lebenden oder beweglichen Büchern gilt er als Vorläufer der Pop-ups. Er wurde 1847 in München als jüngstes Kind einer großen Familie geboren. Nach der Schule lernte er an der Gewerbeschule zuerst den Beruf des Mechanikers. 1862 begann er dann ein Studium an der Münchner Kunstakademie.

Ab 1866 arbeitete er als Zeichner für die Zeitschrift Fliegende Blätter und ab 1868 auch für den Münchner Bilderbogen. 1889 gründete er zusammen mit dem Esslinger Verleger Ferdinand Schreiber die Zeitschrift Humoristischer Hausschatz. Aus Lothar Meggendorfers lustiger Bildermappe, aus der später die Meggendorfer Blätter wurden. Anders als bei Simplicissimus und Jugend brachten diese keine politische Satire, sondern Humorvolles, Witze, Bildergeschichten und Karikaturen zu Bürgertum und Adel, Militär, Mode, Ehe, Technik, Handwerk oder Kunst. 1905 wurde Meggendorfer Redakteur der Lustigen Woche. 1906 zeichnete er auch Comic-Strips für die Chicago Tribune. Bis heute sind allerdings vor allem Meggendorfers Bücher für Kinder bekannt, die noch immer nachgedruckt werden.

1878 hatte der Künstler sein erstes Kinderbuch mit dem Titel Für die ganz Kleinen und kurz darauf das erste Ziehbilderbuch Lebende Bilder veröffentlicht. Es folgten viele weitere, insgesamt ca. 150 Zieh- und Verwandlungsbilderbücher. Dafür entwickelte er ganz neue Techniken. Er baute zum Beispiel Nieten, Kupferdrahtspiralen und jalousieartige Pappstreifen ein. Bei Beleuchtungsbildern arbeitete er mit Stanniolfolie zum Anstrahlen.

Zudem erfand er Spiel- und Bastelanleitungen, Leporellos und aufklappbare Panoramen, die noch heute als Sammlerstücke begehrt sind. Seine Bücher hatten über die Grenzen Deutschlands hinaus großen Erfolg. Die Auflagen lagen bei bis zu 30.000 Stück. Es gab schon früh Ausgaben in englischer, französischer, italienischer, spanischer, russischer, ungarischer, tschechischer und schwedischer Sprache. Anregungen fand der Künstler oft in der Welt der Kinder: im Puppentheater, im Zirkus oder Tiergarten. Besonderen Spaß machte ihm die einfache Situationskomik.

Man findet bei ihm aber auch pädagogische Gedanken, etwa in der Gebrauchsanleitung zu seinem Affentheater:

„Wo man im Haus ein Kind nur hat,
Da setzt man’s auf den Boden glatt,
Stellt ringsumher die Bilder dann,
Daß es sich satt d’ran schauen kann.
Doch da, wo sind der Kinder mehr,
Legt man das Buch der Läng‘ nach her,
Dann können ohne Zank und Streit
Betrachten sie’s zu gleicher Zeit.“

Begleitprogramm:
Insofern die aktuellen Corona-Maßnahmen es erlauben, wird es Workshops für Kinder und Jugendliche geben.
Aktuelles immer auf der Homepage: www.museumgeorgschaefer.de

Mi., 02.06.2021, 10:30 Uhr – 13:00 Uhr
Pfingstferien-Workshop für Kinder von 6 bis 12 Jahren mit Anne Hess
Museum erleben: „Gebauchpinselt“ Wer oder was wird denn hier gepinselt? Vielleicht gibt es im Museum etwas zu entdecken und ihr „pinselt“ selbst anschließend ein passendes Bild.

Samstag, 12.06., 19.06., 26.06., 03.07.2021, jeweils 10 Uhr – 12 Uhr
Kunst Club POP UP MEGGENDORFER
für Kinder von 9 bis 14 Jahren (ab der 3. Klasse) mit Rebecca Mönch M.A. In diesem fortlaufenden Kurs lernen die Kinder den Künstler Lothar Meggendorfer kennen. Er wurde besonders durch seine vielen Bilderbücher für Kinder berühmt. Etliche dieser Bücher waren Spielebücher. Vor ca. 100 Jahren galt er als Erfinder des Pop-up Buches in Europa.

An vier Samstagvormittagen kann jeder Teilnehmer sein eigenes Pop-Up Buch entwickeln und gestalten. Es wird gemalt, gezeichnet und konstruiert, mit Papier werden kleine Wunderwelten zwischen zwei Buchdeckeln gestaltet. Die Teilnahme ist frei, die Kosten übernimmt die Dr.-Georg-Schäfer-Jugendstiftung.

Maximal 8 Kinder

An jedem Sonntag gibt es um 14 Uhr Kunst für Kinder. Hier können Kinder im Alter von 6 bis 10 Jahren Lothar Meggendorfers Spielwelt kennenlernen, anschließend selbst aktiv werden und z. B. ein eigenes Leporello herstellen.
Anmeldung zu den Veranstaltungen: 09721 51 4830

Gerne können Führungen für Jung und Alt durch die Ausstellung unter der Telefonnummer
09721 51 4830 gebucht werden.

Eintritt:
Kinder und Jugendliche: 2 €
Erwachsene: 5 €

Museum Georg Schäfer Schweinfurt
POP UP Meggendorfer
8. Mai bis 1. August 2021
(Öffnung der Ausstellung eventuell erst zu einem späteren Termin, sobald es die Corona-Maßnahmen erlauben)

Auf den Fotos:

1
Lothar Meggendorfers Internationaler Circus
Faksimiledruck, Esslingen, Verlag J. F. Schreiber, o. J.
Museum Georg Schäfer, Schweinfurt
© Museum Georg Schäfer, Schweinfurt

2
Blick in:
Das Puppenhaus. Eine Festgabe für brave Mädchen von Lothar Meggendorfer
Eßlinger Reprint, Esslingen, Verlag J. F. Schreiber, o. J.
Museum Georg Schäfer, Schweinfurt
© Museum Georg Schäfer, Schweinfurt

3
Lothar Meggendorfers Humoristische Blätter
VIII. Bd. 1892, Heft 10
Esslingen, J. F. Schreiber
Museum Georg Schäfer, Schweinfurt
© Museum Georg Schäfer, Schweinfurt

4
Lothar Meggendorfer
Katzen
Bleistift und Aquarell
Museum Georg Schäfer, Schweinfurt
© Museum Georg Schäfer, Schweinfurt

5
Lothar Meggendorfer
Der Schnupftabak (Bild 1-3) oder Der spaßhafte Onkel, 1904
Feder in Schwarz über Bleistift
Museum Georg Schäfer, Schweinfurt
© Museum Georg Schäfer, Schweinfurt

6 (1 und 2)
Lothar Meggendorfer
(Beweglicher) Specht an einem Baum
Bleistift, Feder in Schwarz und Aquarell, Vogel auf stärkerem Papier, beweglich montiert, Rückseite mit gelblichem Papier beklebt, auf der Rückseite der folgende Text in Bleistift:
Museum Georg Schäfer, Schweinfurt
© Museum Georg Schäfer, Schweinfurt

7
Lothar Meggendorfer
Dem lieben Kinde. Buchtitel-Entwurf
Bleistift und Aquarell
Museum Georg Schäfer, Schweinfurt, MGS 4473A-12
© Museum Georg Schäfer, Schweinfurt

8
Lothar Meggendorfer
Übertriebene Vorsicht
Feder in Schwarz
Museum Georg Schäfer, Schweinfurt
© Museum Georg Schäfer, Schweinfurt

9
Lothar Meggendorfer
Der bestrafte Faulenzer (Bild 1-3), 1905
Feder in Schwarz und schwarze Tusche
Museum Georg Schäfer, Schweinfurt
© Museum Georg Schäfer, Schweinfurt

10 (1 und 2)
Lothar Meggendorfer
Bacchus auf einem Fass (von vorne und Rückseite)
Bleistift auf Karton, aus 9 Teilen zusammengesetzt, mit Draht beweglich verbunden, unten Ziehvorrichtung zur Bewegung des Armes
Museum Georg Schäfer, Schweinfurt
© Museum Georg Schäfer, Schweinfurt



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