Protest gegen die Entlassung von Museumsleiterin Sigrid Bertuleit: „Das schadet dem Ansehen der Stadt weiter über die Grenzen Schweinfurts hinaus!“
SCHWEINFURT – Ein Teil des Stadtrates distanziert sich von dem rüden Vorgehen von Oberbürgermeister Sebastian Remelé gegen die Leiterin des Museums Georg Schäfer. „Die öffentliche Beschädigung ihrer Persönlichkeit ist ein menschenverachtender Schachzug, um eine unbequeme und selbstbewusste Museumsleiterin loszuwerden“, heißt bes seitens einer Presseerklärung.
„Sigrid Bertuleit hat über 14 Jahre das Museum aufgebaut und hervorragende, national anerkannte Ausstellungen gestaltet, obwohl sie immer wieder beim Finanz- und Personalbedarf ausgebremst wurde. Im Spannungsfeld zwischen den Eigentümern der Sammlung und der Stadt als Trägerin des Museums musste sie zwangsläufig mit ständigen Reibereien zurechtkommen. Wenn sie in dieser Zeit wirklich so viele Fehler gemacht haben sollte und damit untragbar geworden wäre, dann hätte sie schon längst entlassen werden können, zumindest aber eine Abmahnung erhalten müssen.“ Das schreiben die Unterzeichner Werner Bonengel (SPD), Dr. Ulrike Schneider (Schweinfurter Liste) und Dr. Wolfgang Kattner (CSU) parteiübergreifend an die Medien.
Weiter heißt es: „Wer nur ein bisschen über die Entwicklung nachdenkt, der muss den Extremkurs, den der OB als Kulturreferent und Dienstvorgesetzter eingeschlagen hat, kritisch hinterfragen. Bei der dem Stadtrat vorgelegten Aufstellung vermeintlicher Verfehlungen handelt es sich um eine unter fragwürdigen Umständen angefertigte Sammlung in weiten Teilen lapidarer Ereignisse, deren Wahrheitsgehalt nun erst noch gerichtlich überprüft werden muss. Gut möglich, dass kein einziger der behaupteten Entlassungsgründe eine Kündigung, geschweige denn eine fristlose Entlassung rechtfertigen wird. Vielmehr fallen alle Vorwürfe auf die Vorgesetzten zurück, die nicht eingegriffen haben, und die zum Schluss auch noch zu feige waren, der Leiterin gegenüber ihren Hinauswurf zu vertreten.“
Die Pressemeldung geht weiter: „Dass Oberbürgermeister Remelé die ganze Angelegenheit in weniger als 30 Minuten in nichtöffentlicher Sitzung durch den Stadtrat winken wollte, zeugt von Härte und Fehleinschätzung der brisanten Lage. Am Ende wird die Trennung von Museumsleiterin Sigrid Bertuleit nur gegen eine hohe Entschädigungssumme erreicht werden – Geld, das man mit einer vernünftigen offenen Personalführung hätte sparen können. Sebastian Remelés unprofessionelles Verhalten wird nicht nur dem Ansehen der Museumsleiterin, sondern auch dem des Museums und damit dem der ganzen Stadt schaden – weit über die Grenzen Schweinfurts hinaus.“
Erst durch Veröffentlichungen in den Medien wurde zuvor bekannt, dass Museumsleiterin Sigrid Bertuleit (auf unserem Archivbild) entlassen wurde. Weder die Stadt Schweinfurt noch das Museum Georg Schäfer informierten darüber.
Powered by 2fly4 Entertainment
Alle Angaben ohne Gewähr!
Fotos sind ggf. beispielhafte Symbolbilder!
Kommentare von Lesern stellen keinesfalls die Meinung der Redaktion dar!