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Remelés erstes Baby: Das Schweinfurter Zollamt hat seine neue Heimat im Maintal

Keiler Helles

Schweinfurt – Neu ist zum Beispiel der Platz für Lastkraftwagen. Den gab´s zuvor am alten, beengten Standort in der Hauptbahnhofstraße nicht. Nun können die Mitarbeiter vor Ort Lkws abfertigen. Das war einer der Gründe, warm das Schweinfurter Zollamt umzog in neue Räume ins Maintal gleich hinter dem riesigen Möbelhaus. Nach nur sieben Monaten Bauzeit wurde das Gebäude schon Ende 2011 fertiggestellt. Nun folgte die feierliche Einweihung mit Musik der aus Hof angereisten Zollkapelle der Bundesfinanzdirektion Südost und auch mit ökumenischer Segnung.

Für Schweinfurts Oberbürgermeister Sebastian Remelé war der Neubau „das erste Baby, bei dessen Schwangerschaft ich mitwirken durfte“. Im August 2010, drei Monate nach Amtsantritt des OB, kamen die Pläne ins Rollen, die ein klares Bekenntnis zum Zollstandort Schweinfurt sind. Denn nachdem in Schweinfurt ja schon das Hauptzollamt beheimatet ist, stand zwischenzeitlich eine Verlegung des Zollamtes nach Würzburg oder Bamberg im Raum.

Drei Standbeine sind es, auf denen die Zollämter stehen. Die Einnehmesicherung durch Erhebung von Einfuhrausgaben und der Verbrauchssteuer; die Überwachung der Einhaltung aller Vorschriften internationaler Normen zum Schutz der Wirtschaft und der Bevölkerung. Regierungsdirektor Joachim Muhlert als Leiter des Hauptzollamtes Schweinfurt erwähnte Produktfälschungen und konkret dabei in Umlauf gebrachte T-Shirts aus krebserregenden Stoffen und nachgemachte, qualitativ minderwertige Bremsscheiben. Drittes Standbein ist die Bekämpfung von Schwarzarbeit und illegaler Beschäftigung. Demnächst, so Muhlert, verwalte das Zollamt auch noch die Kfz-Steuern, was zu einer Personalaufstockung führen könnte.

Durch die Einkommenssteuer haben die eigentliche Zölle an Bedeutung verloren. „Der Zollbeamte und die Ware kommen nur noch gelegentlich in Kontakt“, informierte der Leiter. Durch den Internethandel haben sich in den letzten Jahren neue Arbeitsfelder ergeben. „Bei uns herrscht Dynamik“, so Muhlert, „wir sind nicht im Mittelalter stehen geblieben“. Oder im Jahre 1397, als die Flößerei auf dem Main bei Schweinfurt erstmals bezollt wurde.

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Rund 450 Zollbedienstete arbeiten in Unter- und Oberfranken an insgesamt sechs Standorten. Fast eine Milliarde Euro steuerte das übergeordnete Hauptzollamt Schweinfurt im Jahr 2010 zum Steueraufkommen des Bundes bei. Zölle, Einfuhrumsatz- und Verbrauchssteuern erzielt das Zollamt. Alleine in Schweinfurt nahm das Amt im vergangenen Jahr rund 12 Millionen Euro durch die Besteuerung von Mineralölen (beim Tanken) und Energieerzeugnissen ein. 2010 kamen 274 Millionen Euro zusammen im Bereich des internationalen Warenverkehrs. Die Finanzkontrolle Schwararbeit deckte Schäden in unterer zweistelliger Millionenhöhe auf.

Auf dem Bild mit den vier Personen bei der Schlüselübergabe von links: Zollamtsleiter Peter Hartmann, Schweinfurts Oberbürgermeister Sebastian Remelé, Regierungsdirektor und Hauptzollamts-Leiter Joachim Muhlert, Dipl.-Ing. und Architekt Helmuth Wild.

Das neue Schweinfurter Zollamt:
Der Neubau der Schweinfurter Zollverwaltung besteht aus zwei Gebäuden mit jeweils 345 Quadratmetern Fläche in insgesamt 26 Räumen. Dazu kommt eine 185 Quadratmeter große Lagerhalle. Das bebaute Grundstück im Maintal ist rund 5500 Quadratmeter groß, musste mit 13.750 Kubikmetern aufgefüllt werden. Es gibt 25 Stellplätze für Pkws und weitere sieben für Lkws. Rund 1,7 Millionen Euro kostete der Bau, der im Mai 2011 begann und schon im November abgeschlossen war. Bereits Anfang Dezember erfolgte der Umzug vom alten, sanierungsbedürftigen Gebäude in der Hauptbahnhofstraße in die Londonstraße 24. Geplant haben den Neubau die Architekten Rudloff, Wild & Partner aus Schweinfurt. Generalunternehmer war die BWG-Bau GmbH, die als Investor auch Vermieter des Gebäudes ist. Das Hauptzollamt Schweinfurt hat seinen Sitz nach wie vor in der Brückenstraße (gegenüber Museum Georg Schäfer). Ihm untergeordnet sind neben dem Zollamt im Maintal die zwei weiteren unterfränkischen Zollämter in Dettelbach (Mainfrankenpark) und in Aschaffenburg. Dazu kommen drei Zollämter in Oberfranken, und zwar in Bamberg, Bayreuth und Coburg. Der Hauptzollamtsbezirk erstreckt sich auf eine Fläche von mehr als 14.000 Qudratkilometer. Nicht zum Hauptzollamtsbezirk gehörden die Landkreis Hof und Wunsiedel, die dem Hauptzollamt Regensburg angeschlossen sind. Im neuen Zollamt in der Londonstraße arbeiten 22 Personen.



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