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Romeo and Juliet, Kurfürstendamm-Komödie und ein listiges Füchslein: Die Veranstaltungen im Theater der Stadt Schweinfurt im März

SCHWEINFURT – Emotionale und philosophische Tiefe beweisen Suzanne von Borsody und Guntbert Warns in Nick Paynes Konstellationen. Zu sehen ist das hochkarätig besetzte und raffiniert konstruierte Stück um eine große Liebe am Freitag, 02. und Samstag, 03. März (Schauspielmiete BLAU, ROT – Freier Verkauf) jeweils um 19.30 Uhr.

Irene Bazinger bezeichnet Borsody und Warns in der Berliner Zeitung als »hinreißend flexibel und harmonisch abgedreht. Der Regisseur Antoine Uitdehaag steuert die Spielwut mit Formgefühl und kluger Zurückhaltung.« So darf man sich auf die Inszenierung aus dem Renaissance Theater als »Glücksfall« (Berliner Morgenpost) freuen. – »Die Grundgesetze der Physik kennen weder Vergangenheit noch Gegenwart. Zeit ist irrelevant auf der Ebene von Atomen und Molekülen. Wir haben alle Zeit, die wir jemals hatten…«, so Marianne in »Konstellationen«. Die Idee zu diesem »tief bewegenden Theatererlebnis« (Times) über unendliche Paralleluniversen und endlose Möglichkeiten speist sich aus persönlichen Erlebnissen des Autors: »Auf eine romantische Art und Weise liebte ich die Idee, dass es ein anderes Universum geben könnte, in dem mein Vater noch lebte, in dem es uns beiden gut ginge und wir glücklich wären«, so Nick Payne über sein Werk.

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Romeo and Juliet in Originalsprache für anglophile Theaterliebhaber steht am Dienstag, 06. März um 09.00 und 19.00 Uhr (außer Abo – Freier Verkauf) auf dem Plan. In ihrer kraftvollen, stilisierten Interpretation des Liebesdramas schlechthin möchte die American Drama Group die Shakespeare’sche Poesie und Romantik bewahren. Der Regisseur lotet die Tiefen der Tragödie aus und untersucht den zentralen Konflikt zwischen Liebe und Tod. Schauplatz ist das Italien der Barockzeit – das Verona und das Venedig von Casanova, Don Juan und Vivaldi. Grantly Marschall schreibt zu seiner Produktion: »…And so one starting point of our production is to stay with Shakespeare’s torrid Latin setting. A world where the symbolic becomes real is a myriad statues and paintings that flit between love and death – Eros and Thanatos – the tension at the heart of this bloody romance. We will employ stylised choreography and once again commission a live musical score from a leading composer. While establishing a rich theatrical environment we will also strive to maintain a shakespearian style that relies on the actor’s skills and audience’s imagination rather than complex settings and design.«

Die Komödie am Kurfürstendamm gastiert am Mittwoch, 07. März (Drittes Programm – Freier Verkauf) um 19.30 Uhr mit Neil LaButes bissig-komischer und zugleich sehnsuchtsvoller Komödie Lieber schön. In Folke Brabands Inszenierung sind Oliver Mommsen, Roman Knižka, Tanja Wedhorn und Nicola Ransom zu erleben. Die Beziehungsgeschichte über unser überhöhtes Schönheitsideal und über die Unmöglichkeit der Liebe erzählt von verpassten Chancen, die doch noch genutzt werden. Ein harmloses kleines Adjektiv entzündet darin einen Beziehungskrach biblischen Ausmaßes: Im Gespräch mit seinem Machokumpel Kent hat Greg das Aussehen seiner Freundin Steph »normal« genannt. Als diese davon erfährt, rastet sie aus – in ihren Augen hätte Greg auch gleich »hässlich« sagen können. Tief verletzt packt sie ihre Sachen und verlässt ihn. Die Wogen ihrer Wut erfassen auch das labile Gleichgewicht zwischen Kent und dessen Frau Carly, die eng mit Steph befreundet ist… Oliver Mommsen ist nach Engagements u.a. bei den Zürcher Festspielen und am Schauspielhaus in Wien zunehmend in Hauptrollen im Fernsehen zu sehen. Seit 2001 ermittelt er im Bremer »Tatort« als Kommissar Stedefreund. Tanja Wedhorn war am Thalia Theater in Hamburg und am Nationaltheater Mannheim engagiert. Auch ist sie aus zahlreichen Fernsehfilmen bekannt.

Namensgeber des 2006 in Berlin gegründeten Quartetts, das am Donnerstag, 08. März (Foyer-Konzertmiete, Konzertmiete I‘F‘ – Freier Verkauf) um 19.30 Uhr im Foyer des Theaters zu hören sein wird, ist die Oper »Armida« von Haydn, dem »Vater des Streichquartetts«. Studiert hat das Ensemble bei Mitgliedern des Artemis Quartetts, derzeit arbeitet das Armida Quartett mit Rainer Schmidt vom Hagen Quartett sowie mit Reinhard Goebel. Parallel zu ihrer Konzerttätigkeit unterrichten die Mitglieder des Quartetts Martin Funda (Violine), Johanna Staemmler (Violine), Teresa Schwamm (Viola) und Peter-Philipp Staemmler (Violoncello) auch regelmäßig und geben Meisterkurse im In- und Ausland. Seit dem spektakulären Erfolg beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD 2012, bei dem sie insgesamt acht Preise abräumten, hat sich die Karriere des jungen Berliner Streichquartetts rasant weiter entwickelt. Von 2014 bis 2016 war es in der BBC Reihe »New Generation Artists« mit zahlreichen Konzerten und für Rundfunkaufnahmen unterwegs, 2016/2017 war es in der renommierten Konzertreihe »Rising Stars« der großen Konzerthäuser Europas vertreten – ein weiterer Meilenstein im Werdegang des Ensembles. Auf dem Programm stehen Bedrich Smetanas Streichquartett Nr. 1 e-Moll »Aus meinem Leben«, das Streichquartett Nr. 2 F-Dur op. 92 von Sergej Prokofieff sowie Ludwig van Beethovens Streichquartett Nr. 8 e-Moll op. 59,2.

6/2/14 3:06:39 PM
Karina Canellakis Portraits
© Todd Rosenberg Photography 2014

Die gebürtige New Yorkerin Karina Canellakis, die die Bamberger Symphoniker – Bayerische Staatsphilharmonie am Samstag, 10. März (Konzertmiete II) um 19.30 Uhr leitet, sorgte als Einspringerin für Jaap van Zweden 2014 für enormes Aufsehen. 2015/2016 debütierte Canellakis beim Danish National Orchestra, Hong Kong Philharmonic, Cincinnati Symphony, San Diego Symphony, Cincinnati Chamber Orchestra und dirigierte »Le nozze di Figaro« am Curtis Opera Theatre in Philadelphia. Sie ist häufig Gastdirigentin bei New Yorks International Contemporary Ensemble (ICE) und bei Orchestern in Schweden, England, Schottland oder Frankreich. Karina Canellakis erhielt u.a. 2015 den Solti Foundation U. S. Career Assistance Award und 2016 den Sir Georg Solti Conducting Award. Sie leitete Aufführungen des Juilliard Orchestra, dirigierte das Pacific Music Festival Orchestra in Japan sowie das Tonhalle Orchester Zürich als Teil internationaler Meisterklassen. Als Geigerin tritt Canellakis mit Orchestern in ganz Amerika (USA) auf. Viele Jahre spielte sie regelmäßig mit der Chicago Symphony und den Berliner Philharmonikern, wo sie von Simon Rattle zum Dirigieren gebracht wurde. Beim Konzert mit den »Bambergern« stehen Olivier Messiaens »Hymne au Saint-Sacrement«, Joseph Haydns Symphonie Nr. 49 (»La passione«) in f-Moll sowie »Tod und Verklärung« op. 24 und »Salomes Tanz« (zu Salome, op. 54) von Richard Strauss auf dem Programm.

Ein intensives Erlebnis für die ganze Familie ab 4 Jahren verspricht Jewa-Marja Cornakecs Listiges Füchslein mit der Musik von Liana Bertók am Sonntag, 11. März um 15.00 Uhr (außer Abo – Freier Verkauf) zu werden. Das Sorbische National-Ensemble Bautzen entführt in die zauberhafte Welt der Musik – mit Orchester auf der Bühne. Die Geschichte handelt von einem Füchslein, welches eine Menge Abenteuer zu überstehen hat. Leichtsinnig hat es sich mit einem kleinen Scherz den Wolf, den Bären, und das Wildschwein zu Feinden gemacht. Jetzt ist es zu einem Kampf gegen drei starke Gegner herausgefordert, den es nicht gewinnen kann, denn auf seiner Seite hat es nur eine alte Katze und einen schwachen Hund. Doch der Fuchs wäre nicht der »listige«, wenn er nicht schon einen schlauen Plan geschmiedet hätte… Das Ensemble wurde im Jahre 1952 gegründet. Gefördert durch die Stiftung für das sorbische Volk pflegen, bewahren und entwickeln die drei professionellen Sparten Ballett, Chor und Orchester die kulturelle Tradition der Sorben. Dabei verstehen sich die Mitglieder auch als ethnisches Bindeglied zwischen Ost und West und als kulturelle Botschafter in einem vereinten Europa.

Am Montag, 12. März um 14.30 Uhr (Senioren-Abo II) zeigt das Sorbische National-Ensemble Bautzen mit Moja Reja! – Tanz.Freude eine Hommage an den namhaften slowakischen Choreographen Juraj Kubanka. Mit ihm hielt die artistische Brillanz osteuropäischer Tanzkunst vor mehr als 40 Jahren Einzug ins Ensemble. Aus dem kostbaren Schatz seiner choreographischen Kunstwerke hat das Ensemble einen neuen Zyklus erarbeitet, in dem Kubankas lebensbejahende Sinnlichkeit erneut erlebbar ist – getanzte Lebensfreude! Die Einzigartigkeit der Sprache und Kultur der Sorben und Wenden zeigt sich vor allem in Musik und Gesang der vier Lausitzer Trachtenregionen, in denen noch heute das sorbische Brauchtum gelebt und gepflegt wird. Im Verlauf des Programms geht man gleichsam auf eine eindrucksvolle musikalische und tänzerische Reise durch jene Brauchtumswelten, die sich nicht nur großer Beliebtheit erfreuen, sondern Ursprüngliches und Ureigenes zu bieten haben. »Reisebegleiter« des Publikums sind das Orchester, der Chor und das Ballett.

Ayad Aktars hoch aktuelles Werk Geächtet ist am Donnerstag, 15. und Freitag 16. März (Schauspielmiete BLAU, ROT – Freier Verkauf) jeweils um 19.30 Uhr in Schweinfurt zu sehen. Die Auseinandersetzung mit gängigen Klischees über religiöse oder ethnische Zugehörigkeiten bestimmt das Schauspiel, das viel mit den tragikomischen Theaterstücken von Yasmina Reza gemein hat. Es wurde bei der Kritikerumfrage von »Theater Heute« 2016 zum »ausländischen Stück des Jahres« gewählt und gewann 2013 den Pulitzer Preis. Mal subtil und witzig, mal nachdenklich, mal aggressiv kommen darin brennende Themen der US-amerikanischen Gellschaft zwischen Integration, Rassismus und Terrorismus aufs Tapet. »Geächtet« ist ein unverzichtbares Stück Literatur in einer multikulturellen Welt, in der es noch immer an adäquaten Antworten auf die gestellten Fragen mangelt: Der New Yorker Wirtschaftsanwalt Amir Kapoor ist glücklich verheiratet und im Begriff, den größten Karrieresprung seines Lebens zu machen. Als Amir und seine Frau, die Künstlerin Emily, in ihrer Upper East Side Wohnung eine Dinner-Party geben für die Anwaltskollegin Jory und deren Mann Isaac – seines Zeichens Kurator am Whitney Museum – geraten schnell unterschiedliche Haltungen zu Religion in den Fokus. In der Inszenierung von Karin Boyd spielen Natalie O’Hara, Patrick Khatami, Jillian Anthony, Markus Angenvorth und Mark Harvey Mühlemann.

Mit A Tribute to The Blues Brothers rockt von Montag, 19. bis Freitag 23. März (Gemischtes Abo D, A, E, C, – Freier Verkauf und außer Abo – Freier Verkauf) jeweils um 19.30 Uhr ein actionreiches Musical mit Live-Band die Schweinfurter Theaterbühne. Die Dialoge sind dabei in deutscher Sprache, die Songs werden auf Englisch gesungen. Publikum und Presse sind gleichermaßen begeistert von dieser Hommage an zwei unvergleichlich coole Typen nach John Landis’ Kultfilm aus den 1980er Jahren voller Slapstick-Komik, Tempo und Wortwitz. Die Band rund um Joliet Jake und Elwood Blues lässt im Laufe der Handlung nichts unversucht, um ein Waisenhaus vor der Schließung zu retten. Dabei werden die Musiker in spektakuläre Verfolgungsjagden verwickelt und begehren gegen die Hüter und Insignien der Wohlstandsgesellschaft auf. »A Tribute to The Blues Brothers« präsentiert unvergessliche Songs wie den »Jailhouse Rock«, »Gimme some Lovin«, »Everybody needs somebody to love« oder »Stand by your man«.

Der Theater-Vorverkauf läuft bereits im Internet unter www.theater-schweinfurt.de und beginnt an der Theaterkasse (Tel. 09721/51-4955), beim städtischen Bürgerservice (Tel. 09721/51-0)
und an den CTS-Eventim-Vorverkaufsstellen in der Region ab Samstag, 03. Februar.
www.theater-schweinfurt.de
facebook.de/theaterschweinfurt

Fotos: Felix Broede, Todd Rosenberg, Daniel Devecioglu, Barbara Braun, ADG, Philipp Moenckert, Sabine Haymann



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