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Schafe auf den Wiesen der Lehnleite: Landschaftspflegekolonne des Gartenamtes erhält vierbeinige Unterstützung

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WÜRZBURG – Bei Spaziergängern und Radfahrern zaubert der Anblick ein Lächeln ins Gesicht – teilweise bleiben die Menschen stehen und machen ein Foto. Wie kommt es, dass aktuell Schafe und Ziegen am nördlichen Rand des Konversionsgeländes Hubland grasen?

Obwohl der Anblick der Schafe Würzburgerinnen und Würzburger erfreut, sind sie nicht zur Erheiterung im Einsatz. Die knapp 80 Schafe nördlich des Hublandes haben eine wichtige Aufgabe in der Landschaftspflege. Die Tiere „halten die großen Flächen offen und fungieren sozusagen als nachhaltige Rasenmäher“, erläutert Gartenamtsleiter Dr. Helge Bert Grob.

Beweidung dient der Wiederherstellung naturnaher Zustände und soll natürliche Prozesse ermöglichen. Zudem führt ein gut durchgeführtes Beweidungsprojekt zu einer höheren Artenvielfalt als dort, wo rein mechanische Pflege betrieben wird.

Bereits seit mehreren Jahren setzt die Stadt Würzburg auf Weidetiere als effiziente Landschaftspfleger. Im Naturschutzgebiet Bromberg-Rosengarten und am Schenkenfeld weiden regelmäßig große Schafherden. Bürgermeister Martin Heilig freut sich: „Neben dem Vertrag für die Lehnleite wurde ein weiterer Pachtvertrag mit einer örtlichen Schäferfamilie aus Versbach dieses Jahr neu geschlossen.“ Da Würzburg glücklicherweise diverse extensive Wiesenflächen im Stadtgebiet hat, ermuntert der Umwelt- und Klimareferent Weidetierhalterinnen und Weidetierhalter zur Kontaktaufnahme mit der Stadt.

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Mit der Beweidung von Wiesen und Gehölzsäumen mit Schafen und Ziegen fördert die Stadt Würzburg die Biodiversität. Da die Tiere den Bewuchs in unregelmäßiger Weise abfressen, entsteht eine Strukturvielfalt, die Lebensraum für viele Insekten bietet. Bis die Wiese nachgewachsen ist, bilden die stehengebliebenen Pflanzenbüschel Nahrung und Unterschlupf für Schmetterlinge, Wildbienen, Heuschrecken, Spinnen usw. Dadurch entsteht nach der Beweidung ein weniger einheitliches Bild als mit maschinellem Mähen. Doch gerade diese Unregelmäßigkeit ist für die Artenvielfalt von großem Wert.

Die Zeiträume in denen die Tiere die Flächen nutzen sind sehr unterschiedlich und werden von der Stadt Würzburg naturschutzfachlich begleitet. Um Nutzungskonflikte in dieser Zeit zu vermeiden bittet die Stadt besonders Hundehalterinnen und Hundehalter um ihre Mithilfe. Schafe sind sehr ängstlich und reagieren bei der Annäherung von Hunden schnell panisch. „Bitte nähern Sie sich nur ohne Hunde der Schafherde.“

Um Beweidungsprojekte langfristig zu sichern ist die Vermarktung von Fleischprodukten ein wichtiger Faktor. Ein verstärkter Konsum heimischen Lammfleischs – häufig ab Hof oder auf Wochenmärkten vermarktet – dient der Erhaltung schöner und aus Naturschutzsicht wertvoller Landschaften und kann darüber hinaus Fleisch aus weniger tierfreundlicher Haltung ersetzen und zur regionalen Wertschöpfung beitragen.

Auf dem Wiesenhang hinter der Alten Flugschule dominiert derzeit eine nährstoffreiche Fettwiese mit hohem Gräseranteil. Diese soll durch gezielte Pflegemaßnahmen in eine blühende und kräuterreiche Fläche entwickelt werden. In diesem Konzept können die Schafe ihren Beitrag leisten, jedoch bedarf es in vielen Fällen noch einer Nachpflege durch die Landschaftspflegekolonne des Gartenamtes. Schafe sind sehr genügsame Esser.

Gleichzeitig selektieren sie jedoch stark ihr Futter: Frische Gräser und Kräuter werden zuerst verspeist, weniger wohlschmeckende Blätter und Sträucher werden außen vorgelassen. Die Beweidung ist deshalb nicht für alle extensiven Grünflächen der Stadt Würzburg geeignet. Doch gerade in den steilen Hangflächen stellt es eine sympathische Alternative zu Freischneider und Balkenmäher dar. Die Landschaftspfleger des Gartenamtes freuen sich über die tierische Unterstützung.

Auf dem Foto: Beweidung mit Schafen auf der städtischen Ausgleichsfläche Kürnacher Berg
Foto: Gartenamt Würzburg, Stephanie Möltner



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