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Schöne Aussicht: Ehemalige US-Wohnsiedlung Askren Manor wird zur „Bellevue“, bekommt einen „Amerika-Platz“ und die Körner-Grundschule

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SCHWEINFURT – Für den neuen Stadtteil im Bereich der Konversionsfläche der ehemaligen US-Wohnsiedlung Askren Manor sind auf der Grundlage des Bebauungsplanes und der vorangegangenen städtebaulichen Rahmenplanung ein Quartiersname, ein Platz, 8 Straßen und eine weitere Straße für den noch zu entwickelnden nördlichen Teil des Gebietes zu benennen.

Die Pläne sind Bestandteil der Stadtratssitzung im Schweinfurter Rathaus am kommenden Dienstag, den 20. März.

Für die bereits verkauften Doppelhaushälften, die zeitnah von den neuen Eigentümern bezogen werden sollen, den Bereich der umzubauenden Mehrfamilienwohnhäuser sowie für die Neubauflächen für Ein- und Mehrfamilienhäuser, ist die Benennung für die Zuteilung von Lagebezeichnungen und Adressen der Grundstücke erforderlich.

Das Areal ist am westlichen Stadtrand östlich der Wern gelegen, wird im Norden durch die Euerbacher Straße, im Nordosten von der Niederwerrner Straße, im Osten vom John-F.-Kennedy-Ring, im Süden von der Geschwister-Scholl-Straße und im Westen von dem Grundstück mit der Fl.-Nr. 4527/1 (Mühlweg) in Schweinfurt, Gemarkung Schweinfurt, begrenzt.

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Die historische Bezeichnung „Bellevue“ (schöne Aussicht) bezog sich auf den begrenzten Bereich des Weilers zwischen der Euerbacher Straße, Josef-Reuß-Straße und der DJK Schweinfurt. Der Name „Bellevue“ entstand um 1830 durch Friedrich Wilhelm Wolff, der in diesem Bereich an der Wern, eine Mühle zur Herstellung von Farben betrieb. Auf der Anhöhe oberhalb der Mühle, mit Blick über das Werntal, errichtete er ein Wirtschafslokal, die „Belle Vue“. Das Lokal war in der Biedermeierzeit ein beliebtes Ausflugslokal. Das Gebäude ist teilweise noch erhalten und steht unter Denkmalschutz.

Für die Benennung des Quartiers wird der Name „Bellevue“ vorgeschlagen. Dieser Vorschlag entspricht dem Antrag von Stadtratsmitglied Herrn Werner Bonengel, im Namen der SPD Stadtratsfraktion, mit dem Schreiben vom 26.03.2014, behandelt im Bau- und Umweltausschuss am 18.09.2014.

Der Platzbereich ist im Lageplan der Anlage 1 mit „1“ bezeichnet und stellt den Eingangsbereich zum Quartier von Osten dar. In Verbindung mit der auf den Platz abgestimmten zukünftigen Bebauung und der Anbindung an die Grünanlage, dient der Platz der Kommunikation und dem Aufenthalt. Der Platz hat für den Fahrverkehr durch die Anbindung an den John-F.-Kennedy-Ring, die Sammelstraße „6“ und in die Anliegerstraßen „2“ und „9“, eine Sammelfunktion für das Quartier.

Aus Teilen der Bevölkerung wurde der Wunsch geäußert, in der Benennung einen Bezug zur ehemaligen Nutzung des Wohnquartiers durch amerikanische Familien herzustellen. Für die Benennung des Platzes wird der Name „Amerika-Platz“ vorgeschlagen.

Im Geltungsbereich des Bebauungsplanes Nr. W 19 (in Aufstellung) sind acht Straßen zu benennen, für den noch zu entwickelnden nördlichen Bereich (Wohnen, Schule, Nahversorgung) ist eine weitere Straße zu benennen. Die im Lageplan mit „3“ und „6“ bezeichneten Straßen sind Sammelstraßen und dienen der Anbindung an die mit „2“, „4“, „5“, „7“, „8“ und „9“ bezeichneten Anliegerstraßen.

Der Name der Sammelstraße „3“wird über den nördlichen Teil weitergeführt und bindet voraus-sichtlich an die Euerbacher Straße bzw. Niederwerrner Straße an. Der zusätzliche Straßenname für den nördlichen Teilbereich wird für eine Anliegerstraße benötigt, die hier die Erschließungsstraße der zusätzlichenWohnbauflächen darstellen soll.

Für die Benennung der vorab beschriebenen Straßen werden Namen von Schweinfurter Persönlichkeiten vorgeschlagen.

Schweinfurter Kommunalpolitiker:

Prof. Dr. Edmund Hornung (*03.03.1938 -+09.04.2015)
Mitglied des Stadtrates der CSU-Fraktion von 1972 bis 2015. Fraktionsvorsitzender der CSU Fraktion von 1986 bis 1996. Engagierte sich in zahlreichen Ehrenämtern im kommunalpolitischen und im Hochschulbereich.
Ehrungen: Kommunale Verdienstmedaille in Bronze, Bundesverdienstkreuz am Bande, Kommunale Verdienstmedaille in Silber.
Vorgeschlagene Benennung: „Edmund-Hornung-Straße“

Anna Weichsel (*24.10.1877 -+03.02.1952)
Erste gewählte Stadträtin in Schweinfurt. Sie war von 1919 bis zur Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 im Schweinfurter Stadtrat aktiv und gehörte der SPD an. Ihre Tätigkeit galt dem Bereich Familie, Jugend, Waisen. Sie betätigte sich ehrenamtlich in ihrer Partei und in der Schuhmachergewerkschaft.
Vorgeschlagene Benennung: „Anna-Weichsel-Straße“

Schweinfurter Künstler:

Margarita Calvary (*1922 -+2016)
Malerin, Grafikerin. Ehrenmitglied der „Gruppe Schweinfurter Künstler“. In Schweinfurt als Tochter des Schuhfabrikanten Ludwig Silberstein geboren. Als Jüdin emigrierte sie 1938 nach London, lebtein Argentinien und Spanien bevor sie 1984 erstmals zu einer Ausstellung nach Schweinfurt zurückkehrte und 2003 endgültig wieder nach Schweinfurt zog. Frau Calvary hat einen Großteil Ihrer Werke der Stadt Schweinfurt vermacht.
Vorgeschlagene Benennung: „Margarita-Calvary-Straße“

Margarete Geiger (*1783 -+1809)
Schweinfurter Malerin, Zeichnerin, Grafikerin, Tochter des Schweinfurter Porträtmalers Conrad Geiger. Sie arbeitete als Porträtmalerin mit ihrem Vater zusammen. Bekannt wurde sie durch ihre Grafikserien, die Personen in fränkischen Trachten in ihrer heimatlichen Umgebung detailliert darstellen.Sie wurde in Schweinfurt geboren und verstarb in Wien.
Vorgeschlagene Benennung: „Margarete-Geiger-Straße“

Isi Huber (*1923 -+1997)
Schweinfurter Künstler, Mitglied der „Gruppe Schweinfurter Künstler“ und Kunstlehrer am Celtis-Gymnasium. Bekannt sind seine Gemälde und Zeichnungen von fränkischen Dörfern, sowie seine Wandbilder und Sgrafitto die an vielen Hausfassaden in Schweinfurt zu finden sind. In Schweinfurt lebte er seit 1951.
Vorgeschlagene Benennung: „Isi-Huber-Straße“

G. Hubert Neidhart (*1928 -+1999)
Schweinfurter Künstler und Mitbegründer der „Gruppe Schweinfurter Künstler“. Er wurde in Schweinfurt geboren und unterrichtete seit 1961 als Kunsterzieher am Alexander-von-Humboldt-Gymnasium. Bekannt wurde er als kritisch-realistischer Maler, Zeichner und Grafiker. Er förderte das Kulturleben in Schweinfurt, für seine Verdienste wurde ihm die Stadtmedaille in Silber verliehen.
Vorgeschlagene Benennung: „G.-Hubert-Neidhart-Straße“

Heinrich Söller (*1903 -+1997)
Schweinfurter Bildhauer, Ehrenmitglied des „Historischen Verein Schweinfurt“. Mit seinen zahlreichen Freiplastiken, Arbeiten im Bereich Architektur und Brunnenanlagen sind Söllers Werke überall im Stadtbild präsent. Er wurde mit der Stadtmedaille in Silber geehrt.
Vorgeschlagene Benennung: „Heinrich-Söller-Straße“

Wilhelm Kohlhoff (*1893 – +1971)
Er war Maler, Zeichner, Lithograph und Radierer, gehörte zum Künstlerkreis der Berliner Sezession. Sein Werk ist dem Expressionismus zuzuordnen und umfasst Figurendarstellungen, Porträts, Stillleben und (Stadt-)Landschaften. Kohlhoff wurde in Berlin geboren, lebte vor dem Krieg in Berlin und Heidelberg, danach im Fichtelgebirge und im oberfränkischen Hof. 1971 verstarb er in Schweinfurt. Sein künstlerischer Nachlass wird in Schweinfurt in den Städtischen Sammlungen aufbewahrt.
Vorgeschlagene Benennung: „Wilhelm-Kohlhoff-Straße“

Weitere Schweinfurter Persönlichkeiten:
Harry Gelbfarb (*1930 -+2005)
US-amerikanischer Bodybuilder und Unternehmer.
Er wurde in Wien geboren, wanderte 1947 nach New York aus, wurde 1951 zur Armee eingezogen und in Schweinfurt stationiert. Nach seiner Armeezeit kehrte er 1955 nach Schweinfurt zurück, heiratete die Sportlehrerin Elly Böttcher und eröffnete 1956 im „Graben 26“ das erste Bodybuilding-Studio Deutschlands.
Vorgeschlagenen Benennung: „Harry-Gelbfarb-Straße“

Es wird vorgeschlagen, die Straßennamenschilder mit Legendenschildern für nähere Informationen zu den Straßenbenennungen zu versehen.

Folgende Straßenzuordnung wird empfohlen:

Platz „1“: „Amerika-Platz“
Straße „2“: „Edmund-Hornung-Straße“
Straße „3“: „Anna-Weichsel-Straße“
Straße „4“: „Heinrich-Söller-Straße“
Straße „5“: „Isi-Huber-Straße“
Straße „6“: „Margarita-Calvary-Straße“
Straße „7“: „G.-Hubert-Neidhart-Straße“
Straße „8“: „Margarete-Geiger-Straße“
Straße „9“: „Wilhelm-Kohlhoff-Straße“
Straße Askren Nord: „Harry-Gelbfarb-Straße“

Mit der Neubenennung entfallen der Quartiersname „Askren Manor“ sowie die von den US-Streitkräften benannten Straßennamen: Maple-Street, Grant-Street, Elm-Street, Cedar-Street, Pine-Street, Spruce-Street ,Birch-Street, Poplar-Street, Oak-Street, Lee-Street, Jackson-Street.

Körner-Grundschule samt Kindertagesstätte zieht in die frühere Elementary-Middle-School in Askren Manor

In einer Sondersitzung vom 18.11.2016 hatte der Stadtrat der Stadt Schweinfurt beschlossen, den im Schulentwicklungsplan vorgeschlagenen Umzug der Körner-Grundschule in einen Neubau mit Einfachsporthalle auf dem Gelände der früheren Elementary-Middle-School in Askren Manor näher zu bewerten und fußend auf den Ergebnissen der bisherigen Untersuchungen die Änderung des Schulsprengels für die Grundschulen zu prüfen.

Dies wurde von der Verwaltung mit der Regierung von Unterfranken grundsätzlich vorbesprochen und fand deren Zustimmung. Am24.10.2017 beschloss der Stadtrat dann, den Umzug der Körner -Grundschule in einen Neubau auf dem Gelände der früheren Elementary-Middle-School in Askren Manor, in den auch die neue Kindertagesstätte mit einziehen könnte, voraussichtlich bis zum Jahr 2020 / 2021 umzusetzen und bei der Regierung von Unterfranken eine Änderung des Schulsprengels für die Grundschulen zu beantragen.

Um den rechtzeitigen Baubeginn des Neubaus der Körnerschule in Askren Manor zu gewährleisten, erstellte die Schulverwaltung in der Folge auf der Grundlage des Schulentwicklungsplans eine Prognose zu den Schülerzahlen der Körnerschule bis zum Schuljahr 2023/2024 sowie eine Raumbedarfsentwicklung:

Nach der Prognose wird die Schülerzahl von derzeit 182 Schülernauf 246 Schüler im Schuljahr 2023/2024 steigen. Hinsichtlich der Anzahl der Schüler aus den neuen Baugebieten Askren Manor (ca. 650 Wohneinheiten) und Kessler Field wurden die Prognosen aus dem Schulentwicklungsplan herangezogen. Derzeit ist die Schule nur in der ersten Jahrgangsstufe dreizügig. Bis zum Schuljahr 2023/2024 wird mit Dreizügigkeit in allen Jahrgangsstufen und damit insgesamt mit zwölf Klassen gerechnet.

Darauf fußend erarbeitete die Verwaltung eine Raumbedarfsermittlung für den Neubau in Askren Manor, die für dreizügige Grundschulen zusätzliche Räume wie einen Musiksaal oder einen Übungsraum für Textilarbeit mit Nebenraum vorsieht.

Schülerprognose und Raumbedarfsentwicklung sind generell Grundlage für die Regierung von Unterfranken bei der Erstellung des für die Schulbauliche Genehmigung erforderlichen Raumprogramms. Zunächst bestand diese darauf, dass, wie üblich, in einem ersten Schritt die Sprengel geändert werden und erst dann das Raumprogramm erstellt wird, was den Neubaubeginn auf dem Gelände der ehemaligen Elementary-Middle-School erheblich verzögert hätte.

Die Schulverwaltung schlägt demnach vor, den Namen „Körner-Grundschule Schweinfurt“ beizubehalten, keine neue Schule entstehen zu lassen, lediglich den Standort und die Sprengelgrenzen zu ändern, die Sprengel erst nach dem Raumprogramm oder parallel zu ändern. Nach Präzision des Baureferats vom Februar 2018 soll der Umzug aufgrund des Vergabe- und Planungsvorlaufs sowie der eigentlichen Bauzeit zum Schuljahr 2021/2022 stattfinden.

Weiterhin sehen die Planungen den Bau einer Kindertagesstätte vor. Es ist vorgesehen, Schule und Kindertagesstätte in einem Gebäude unterzubringen. Nach heutigem Stand ist für die Erschließung dieses neuen Wohnquartiers auch unter Berücksichtigung des aktuellen Geburtenanstiegs und der Feststellung, dass viele Flüchtlingsfamilien mit oft mehreren Kindern in Schweinfurt verbleiben, der Bedarf für eine Kindertageseinrichtung mit ca. 76 Plätzen (zwei Krippen-und zwei Regelgruppen) gegeben. Im gesamten Stadtgebiet steigt der Bedarf an Betreuungsplätzen für Kinder von einem Jahr bis zum Schuleintritt stetig an.



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