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Schonungen kämpft gegen 380-kV Gleichstromtrasse: Gemeinderat verabschiedet Resolution – weitere Protestaktionen sollen folgen

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SCHONUNGEN – Dass Schonungen an vielen Fronten gleichzeitig kämpft und sich in jüngster Vergangenheit immer wieder erfolgreich behauptet, dürfte sich zwischenzeitlich herumgesprochen haben. Jetzt bedroht eine gewaltige 380-kV-Gleichstromtrasse das gemeindliche Hoheitsgebiet.

Die so genannte „P44“ soll den Strom vom thüringischen Altenfeld knapp 81 Kilometer nach Bergrheinfeld transportieren. Die Hinweise verdichten sich, dass auf dem Weg dorthin die Großgemeinde massiv betroffen sein könnte. Das Vorhaben dient der Erhöhung der Übertragungskapazität und ist im Zusammenhang mit dem Trassenbau P43 (Mecklar/Hessen nach Bergrheinfeld) zu sehen. Im Rahmen der Energiewende soll damit vor allem erreicht werden, den Strom von Norden nach Süden zu transferieren.

„Wir lehnen die geplante Trasse entschieden ab: Nicht aus St. Florians-Prinzip – sondern aus Überzeugung und mit stichhaltigen Argumenten!“, erklärt Bürgermeister Stefan Rottmann. Eine von Bundestagsabgeordneten Dr. Anja Weisgerber initiierten Resolution schloss sich der Gemeinderat am vergangenen Dienstagabend mit großer Mehrheit an. Vor allem auch aus Solidarität zur Region und dem betroffenen Netzknotenpunkt Bergrheinfeld, der zweifellos mit Strommasten überbeansprucht wird. Aus allen Himmelsrichtungen verlaufen dort die Stromtrassen. Hier endet schließlich dann auch künftig neben den noch zusätzlich in Planung befindlichen P43 und P44 auch die Süd-Link-Trasse, daneben stellen auch die benötigten Konvertereinrichtungen einen hohen Flächenverbrauch dar.

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Bürgermeister Stefan Rottmann geht noch einen Schritt weiter und will alle verfügbaren Hebel in Bewegung setzen, damit sich dieses Szenario nicht bewahrheitet. Denkbar wären Unterschriftenaktionen, Protest im Internet und auf der Straße, vor allem seien die örtlichen Parteien und Bürger gefordert gemeinsam an einem Strang zu ziehen und die Politik zu überzeugen. Im Rahmen der Konsultation, die noch bis einschließlich 16. Oktober läuft, will Rottmann eine umfangreiche Stellungnahme für die Gemeinde Schonungen bei der Bundesnetzagentur einreichen.

Mit der Bundeswasserstraße Main, der Bundeseisenbahn und Bundesstraße B303 gebe es bereits markante „Zerschneidungen“ des Gemeindegebiets bzw. Landschaftsbilds. Zusätzlich befindet sich auf Gemeindegemarkung einer der größten Windparks der Region: Auch hier leiste Schonungen mit seinen Ortsteilen bereits einen großen Beitrag zur Energiewende. Statt den Strom aufwendig durch das ganze Bundesgebiet über noch zu bauende Trassen zu verteilen, sollte auf kleine dezentrale Energieerzeugungen gesetzt werden. So könnte der Strom effektiv dort produziert werden, wo er gebraucht würde. Außerdem wäre die Versorgungssicherheit deutlich höher und das Netz weniger angreifbar, als wenn der Strom gebündelt über einige wenige Trassen verteilt wird. Auch der Gemeinderat plädiert für eine faire Lastenverteilung.

Bürgermeister Stefan Rottmann rief die Bürger, Vereine, Verbände, Unternehmen aus dem Gemeindegebiet dazu auf, kurzfristig Stellungnahmen zum geplanten Netzausbau abzugeben. Über ein Onlineformular können Kommentare und Stellungnahmen zum Netzentwicklungplan unter folgendem Link kurzfristig eingegeben werden:
https://www.netzausbau.de/_tools/Stellungnahme_EWM_DMZ/NEPUB_2030_2017/node.html



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