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Schonungens junger Bürgermeister-Kandidat Stefan Rottmann im Interview: „Es ist nicht verfrüht, einen Generationswechsel einzuleiten!“

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Schonungen – Am Sonntag, den 11. März, wählt die Großgemeinde Schonungen gleich für die nächsten acht Jahre einen neuen Bürgermeister. Wer wird Nachfolger des noch amtierenden Kilian Hartmann (CSU), der nach 18 Jahren Amtszeit freiwillig aus gesundheitlichen Gründen ausscheidet? Herausforderer des über 60 Jahre alten CSU-Kandidaten und stellvertretenden Bürgermeister Martin Oßwald ist der erst 25 Jahre alte SPD-Mann Stefan Rottmann.

Der Bankfachwirt wohnt in Schonungen, ist ledig, aber vergeben, kommunalpolitisch seit acht Jahren aktiv und seit 2008 im Gemeinderat tätig. Bei der letzten Kommunalwahl wurde er mit den meisten Stimmen aller 116 Kandidaten gewählt. Wir stellten Stefan Rottmann elf Fragen.

* Sind Sie froh, dass nach den langen Monaten der Wahlkampf nun bald beendet ist, und kribbelt es jetzt so langsam?
Rottmann: Die letzten Monate waren für mich ein großer Gewinn, in jeglicher Hinsicht: Ich habe viele Gespräche geführt, viele Kontakte geknüpft und konnte mich in meiner Persönlichkeit weiterentwickeln. Ich bereue meinen Schritt zur Kandidatur keineswegs und freue mich, dass ich mit meinem Programm eine Diskussion in manchen Bereichen losgetreten habe. Mit der Wahl ist’s allerdings wie vor einer wichtigen Prüfung: Man weiß nie wie sie ausgeht und ob man dafür genug getan hat. Seit Mai vergangenen Jahres werbe ich für meine Person und meine Ideen und habe darauf viele positive Rückmeldungen aus der Bevölkerung bekommen.

* Sie haben nun jeweils exakt fünf Sätze Platz: Wenn die Schonunger mich wählen, dann verspreche ich, mich um folgende fünf Belange besonders zu kümmern und aus folgenden Gründen:
Rottmann: Ich will mich für die Überwindung des Demografiewandels, das heißt für mehr Wachstum und Belebung in den Ortsteilen einsetzen. Außerdem möchte ich die Bürgerinformation- und Beteiligung verbessern. Natürlich müssen wir die Finanzen gerade im Hinblick auf kommende Generationen im Auge behalten. Wichtig ist vor allem, dass wir in unserer Gemeinde weiter zusammenwachsen und unsere Gemeinde noch lebendiger machen, so dass wir noch interessanter für junge Familien, Senioren und die Jugend werden.

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* Mit möglichst wenigen Worten: Schonungen muss mich wählen, weil….
Rottmann: …wir seit 2007 knapp 400 Einwohner verloren haben und der Einwohnerschwund unsere gesamte Infrastruktur gefährdet. Ich will mich für Wachstum und Belebung in allen Ortsteilen einsetzen.

* War Kilian Hartmann der ideale Bürgermeister für Schonungen? Und was haben Sie sich von ihm abgeschaut?  
Rottmann: Unser Bürgermeister hat sich sehr aufgeopfert für unsere Großgemeinde und hat vor allem einen intensiven Kontakt zur Einwohnerschaft gepflegt. Er war sehr umgänglich, für alles offen, hat für seine Gemeinde gekämpft und pflegte eine unvergleichbare Bürgernähe.

* Kann man sagen, dass Martin Oßwald vermutlich eher die älteren Bürger wählen und die Bewohner des Oberlandes, dass Stefan Rottmann bessere Chancen hat bei jüngeren Leuten und bei Schonungern?
Rottmann: Das kann man pauschal so nicht sagen: Bei der letzten Kommunalwahl hatte ich deutlich mehr stimmen als Martin Oßwald und die meisten aller 116 Gemeinderatskandidaten. Ich bin in den Ortsteilen verwurzelt und bekannt: Alleine schon aus der Tätigkeit heraus als freier Journalist, Musiker, Sportler oder aus der Banktätigkeit in Schonungen. Ich habe den Leuten, denke ich, glaubhaft vermitteln können, dass ich mich für alle Generationen und alle Ortsteile gleichermaßen einsetzen werde – zumal ich mir auch in meinem Programm Gedanken um jeden Ort und jede Altersgruppe gemacht habe.

* Bitte pauschale Vorurteile aus dem Weg räumen: Ist Stefan Rottmann zu jung für das Amt und Martin Oßwald zu alt?
Rottmann: Es gibt kein zu alt und kein zu jung: Wir sollten beiden Kandidaten eine Chance, geben ihr Konzept und ihre Motivation für das Amt darzustellen. Fakt ist aber, dass sich die Fraktionsvorsitzenden und beide stellvertretenden Bürgermeister bereits schon aus dem aktiven Berufsleben verabschiedet und das 60. Lebensjahr überschritten haben. Ich denke, da ist es nicht verfrüht – vor allem, wenn es um eine Wahl von acht Jahren geht – einen Generationswechsel einzuleiten, damit jung und alt gemeinsam für unsere Gemeinde arbeiten kann.

* Wie empfanden Sie den bisherigen Umgang miteinander im Wahlkampf? Verbindet die langjährige, gemeinsame Tätigkeit im Gemeinderat?  
Rottmann: Natürlich gibt es Reibungspunkte beim Wahlkampf in manchen Argumentationsfragen. Ich bin nicht einverstanden mit allem, was mein Gegenkandidat von sich gibt, aber da muss man drüber stehen. Alles in allem würde ich sagen, verlief der Wahlkampf sehr fair und ich schätze Martin Oßwald sehr als Gemeinderatskollegen.

* Bitte ergänzen: Wenn ich meinen Kontrahenten wählen würde, dann deshalb, wenn…
Rottmann:… es keine Alternativen gäbe.

* Mein schönstes Erlebnis auf Wahlkampftour war folgendes:   
Rottmann: Eine ältere Dame, die mir vor Jahren, es war 2006 bei einem Hausbesuch zu unserer Fragebogenaktion noch die Tür vor der Nase zugeschlagen hat mit dem Spruch „sie wähle keine SPD“ … hat mich diesmal in ihr Wohnzimmer gebeten, sich meine Kandidatenvorstellung angehört und sich mit Tränen in der Augen für ihr damals voreiliges Verhalten entschuldigt. Sie habe meine Aktivitäten in den letzten Jahren mit großer Bewunderung verfolgt und sei sehr angetan gewesen, hat sie mir gesagt…

* Sind Sie überrascht, dass nicht noch ein weiterer Kandidat vielleicht mittleren Alters von Grünen, Freien Wählern oder Linken ins Rennen ging?
Rottmann: Es hätte durchaus sein können, dass andere Wählergruppierungen noch einen Kandidaten ins Rennen schicken. Wobei im Gemeinderat bisher nur CSU und SPD vertreten sind und einem neuen weiteren Kandidaten der Wahlkampf mit Sicherheit nicht leicht gefallen wäre.

* Mit welcher Wahlbeteiligung rechnen Sie und mit welchem Ausgang?
Stefan Rottmann: Ich baue auf eine hohe Wahlbeteiligung und hoffe, dass ich die Leute überzeugen konnte, so dass ich die 50-Prozent-Hürde überspringen werde.



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