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Sebastian Remelé: „Wir bleiben auf dem Teppich!“ – Die CSU gewinnt die Schweinfurter OB-Wahlen deutlich und verpasst die absolute Mehrheit im Stadtrat nur knapp

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SCHWEINFURT – Sebastian Remelé von der CSU ist der strahlende Sieger dieser Oberbürgermeisterwahlen. Mit 66, 92 % hat der Amtsinhaber diese Wahlen zum Stadtoberhaupt für sich entschieden. Auf Platz zwei landet Stephan Kuserau (SPD) mit 22,07 %. Frank Firsching konnte 11, 01 % der Stimmen auf sich vereinigen.

Minimalistisch aber die Wahlbeteiligung: Nur 42,6 % der Wahlbeteiligten schleppten sich an die Wahlurne.  Klarer Erfolg auch für die CSU bei den Stadtratswahlen: 48,28  % der Wähler wollten Sebastian Remelés CSU, die damit um 10,42 % auf 21 Sitze zulegte. Das Thema Ablehnung eines möglichen Mega-Gaskraftwerk hatte scheinbar nicht hinreichend gezogen, die Genossen kamen nur auf 22,73 % (+1,8 Prozenzent) der Wählerstimmen, konnten aber um einen Sitz zulegen.

Sebastian Remele Internet 0Die Linken brachten bei diesen Stimmen es auf letztlich auf 7,37 % (-1,13 Punkte) und verloren damit sogar einen Sitz im Gremium, nachdem es lange so aussah, als könnten sie sich auf fünf Stadtratsmandate steigern. Die Grünen sind neben der CSU der Gewinner der Wahl und legten um 1,26 % auf 6,18 Prozentpunkte zu. Damit gewinnen sie einen Sitz im neuen Stadtrat hinzu. Damit konnte das gesamte linke Lager in der einst roten Hochburg Schweinfurt nur auf etwas mehr als ein Drittel der Stimmen.

Die Schweinfurter Liste bekam letztlich 7,11 %, verlor nach den Querelen der letzten Monate 2, 56 Punkte und musste einen Sitz abgeben. Pro Schweinfurt schickt trotz Stimmverlusten (-2,23 Prozent) zwei Stadträte ins neue Stadtparlament und verliert damit einen Sitz Für die FDP schafft schließlich Dauerbrenner Georg Wiederer den Wiedereinzug, obwohl kurzzeitig die junge Aline Mömken seinen Platz einzunehmen schien. Die Republikaner sind trotz Stimmverlusten mit -1,41 Prozent mit Richard Graupner wieder vertreten.

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Remele mit Frau 1Die CSU zeigte sich von dem Wahlergebnis natürlich hochzufrieden. Sebastian Remelé nahm zunächst Rücksprache mit dem Pressesprecher der Stadt, bevor er seine Gattin Monika in die Arme schloss und dann das Bad in der Menge genoss. Eine der ersten Gratulantinnen waren Ex-OB Gudrun Grieser und Liselotte Schineis, die stellvertretende CSU-Kreisvorsitzende. „Ein sehr schönes Wahlergebnis. Und mit einer 2/3-Mehrheit ein klarer Handlungsauftrag“, freute sich Remelés Amtsvorgängerin Gudrun Grieser über das Endergebnis dieser OB-Wahlen.

„Es waren gute vier Jahre für Schweinfurt“, zog Remelé gegenüber Inundumsw.de ein positives Fazit seiner bisherigen Amtszeit. Seine Erfolge, wie die Sanierung der Innenstadt, die ersten Schritte in Richtung einer erfolgreichen Konversion und eine in der Stadt recht niedrige Arbeitslosigkeit hätten die Bürger honoriert. Außerdem hätte die Kandidatur des OBs als Listenführer sicher eine Sogwirkung auch für den Stadtrat entfaltet. Seiner Partei empfahl er angesichts der neuen Machtverhältnisse: „Auf dem Teppich bleiben und solide weiterarbeiten!“

Remele Glueckwunsch„Nicht überheblich werden!“, gaben auch die scheidenden CSU-Stadträtinnen Heidrun Laschka und Verena Söhnlein ihren Nachfolgern im Stadtrat mit auf den Weg. Das Wahlergebnis habe man in dieser Deutlichkeit nicht vorausgesehen, auch wenn 18 + X Sitze Wahlziel gewesen seien. Von der absoluten Mehrheit habe man nicht sprechen wollen, sagten beide unisono: „Das wäre vermessen gewesen!“ Im Wahlkampf habe man aber bereits registriert, dass der unbekannte SPD-Kandidat Kuserau mit seinen oft weitschweifenden Ausführungen nicht bei seiner Klientel habe punkten können. Am heutigen Montagabend feiert die CSU ihre Wahlparty in St. Peter und Paul am Hochfeld – das Bier dürfte im Siegesrausch literweise fließen.

SPD-Kreisvorsitzende MdL Kathi Petersen zeigte sich gegenüber Inundumsw.de von dem Wahlergebnis hingegen natürlich enttäuscht, sprach aber davon, dass man mit Stephan Kuserau einen Kandidaten für künftige Wahlerfolge im Angebot habe. Petersen, die die Strategie der kleinen Schritte verfolgt, um ihre bis 1990 mit absoluter Mehrheit regierende Partei wieder in die Regierungsverantwortung zu bringen, wollte über die künftige Rolle von Kuserau in Partei und Stadtrat noch nicht spekulieren. Erst musste man das Endergebnis der Stadtratswahlen abwarten und dann werde man in den nächsten Tagen in der Partei und neuen Stadtratsfraktion eine Nachlese betreiben.

Remele Glueckwunsch 2Geschockt vom Wahlergebnis zeige sich SPD-Nachwuchshoffnung Katharina Räth, die den Wiedereinzug ins Stadtparlament knapp verfehlte. Das Reißverschlusssystem der SPD mit abwechselnd Mann und Frau auf der Liste sei gescheitert: Nur zwei der zehn Mandate der SPD würden Frauen besetzen.  Die SPD-Jugend, darunter auch Marietta Eder und Johannes Petersen, wurden – wie auch Räth – nach hinten durchgereicht. „Bei der SPD werden nur Kandidaten gewählt, die bereits sehr bekannt sind und sich Jahrzehnte lang gesellschaftlich engagiert haben“, schilderte die 30-Jährige das Dilemma der SPD. Bezeichnend sei, dass selbst der Fraktionsvorsitzende mit einem vorderen Listenplatz am Ende um seinen Wiedereinzug habe bangen müssen.

Die Fraktionsvorsitzende der Schweinfurter Liste, Dr. Ulrike Schneider, ärgerte sich über die niedrige Wahlbeteiligung von nur 42,6 Prozent. Bereits an den Wahlständen habe sie sich über das Desinteresse einiger Bürger sehr geärgert. Prof. Dr. Edmund Hornung, der Altmeister der CSU und ehemaliger Fraktionsvorsitzender erklärte auf Anfrage von Inundumsw.de die niedrige Wahlbeteiligung damit, dass sich die großen Parteien SPD und CSU im Bund immer mehr angenähert hätten. Dies erzeuge bei den Bürgern ein Gefühl, dass sich eh nichts ändert. Auch würde die oft triviale Berichterstattung der Medien zu wenig transportieren, was im Stadtrat passiere. „Die Stadt ist fertiggebaut, fast 95 Prozent des Haushaltes ist von vornherein gebunden“, meinte der ehemalige FH-Professor außerdem. Der Handlungsspielraum für die Kommunalpolitiker sei äußert gering geworden. Das würde gerade von den informierten Bürgern aufmerksam registriert

Rathaus alle wartenAdi Schön, der Fraktionsvorsitzende von Pro Schweinfurt, war ebenfalls vom Wahlergebnis enttäuscht und erklärte den Stimmenverlust seiner Gruppierung mit den Streitereien um die gescheiterte Wiedervereinigung von SWL und Pro Schweinfurt. Hierdurch sei man in Zeitnot geraten und habe weder die eigenen Positionen, noch einen eigenen OB-Kandidaten präsentieren können.  Daher haben man keine ausreichende öffentlichen Wahrnehmung erzielen können.

Einige etablierte Stadträte fallen aus dem Gremium heraus. Vor allem die freien bürgerlichen Listen sind neben der Linkspartei die großen Verlierer dieser Wahl: Pro Schweinfurt fällt von vier auf zwei Sitze zurück, nur der von der Schweinfurter Liste herübergewechselte Adi Schön schafft neben der Rechtsanwältin Christiane Michal-Zaiser den Wiedereinzug ins Stadtparlament. Der Arzt Dr. Hannes Nägle und der ehemalige Polizeichef Karl-Heinz Knöchel dürfen sich nun eine neue Freizeitbeschäftigung suchen. Die Schweinfurter Liste verliert einen Sitz und damit den Stadtratskollegen Kalli Müller. Sie wird künftig von Stefan Labus, Dagmar Bebersdorf und Dr. Ulrike Schneider vertreten. Die CSU (48,04 Prozent) erhält 21 Mandate und bringt damit die Hälfte ihrer Liste durch, Bestatter Uli Harder arbeitete sich dabei vom letzten Listenplatz vor. Zulegen können die Grünen, die neben Listenführerin Ayfer Fuchs die beiden Ärzte Dr. Reginhard von Hirschhausen und Dr. Thomas Schmitt ins Stadtparlament bringen.

Für die CSU künftig im Stadtrat (21 Sitze, außer OB Sebastian Remelé)
* Klaus Rehberger
* Sorya Lippert
* Stefan Funk
* Bernd Weiß
* Stefanie Stockinger
* Mathias Ritzmann
* Heike Gröner
* Alexander Dahms
* Theresa Schefbeck
* Oliver Schulte
* Werner Christoffel
* Edmund Hornung
* Renate Walz
* Maximilian Grubauer
* Rüdiger Köhler
* Ljubow Hurlebaus
* Uli Hader
* Reimund Maier
* Maurice Breitkopf
* Stefan Wegert
* Elisabeth Makos

Für die SPD (23,11 Prozent, 10 Sitze) künftig im Stadtrat:
* Stephan Kuserau
* Kathi Petersen
* Ralf Hofmann
* Peter Hofmann
* Karl-Heinz Kauczok
* Werner Bonengel
* Herbert Wiener
* Joachim Schmidl
* Thomas End
* Norbert Lenhard

Für die Linken im Stadtrat:
* Frank Firsching
* Sinan Öztürk
* Carmen Starost

Für die Grünen (6,14 Prozent) im Stadtrat:
* Ayfer Fuchs
* Reginhard von Hirschhausen
* Thomas Schnitt

Für die Schweinfurter Liste:
* Stefan Labus
* Ulrike Schneider
* Dagmar Bebersdorf

Für porschweinfurt:
* Adi Schön
* Christiane Michal-Zaiser

Für die FDP:
* Georg Wiederer

Für die Republikaner:
* Richard Graupner

Spannung liegt in der Luft bei der Kreistagswahl im Landkreis Schweinfurt. Rot-Grün kann nach 70 von 208 ausgezählten Wahlkreisen scheinbar doch nur mit rund 4,5 % zulegen und kommt auf 18,96 Prozent (SPD) und 10,28 Prozent (Grüne). Die CSU kann – nachdem es zunächst nach leichten Verlusten aussah – um 0,36 % auf 49,72 Prozentpunkte zulegen und könnte nach jetzigem Stand ihre absolute Mehrheit behaupten. Zuwächse derzeit auch bei den Freien Wählern um 0,95 Prozent auf 14,93 Prozentpunkte. Die Linke und die FDP verlieren mit -1,03 bzw.  1,41 Prozent jeweils recht deutlich.
Es sieht also derzeit nicht danach aus, dass es zu einer Machtverschiebung im Schweinfurter Kreistag kommt. Da aber das rot-rot-grüne Lager + Freie Wähler nicht weit hinter Schwarz-Gelb mit 51,68 Prozent liegt, wird es erwartungsgemäß im Laufe des Tages ein Foto-Finish geben.



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