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Siebenerfest in Grafenrheinfeld: Vereidigung neuer Feldgeschworener und Ehrungen für das traditionsreiche Amt

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GRAFENRHEINFELD – Grafenrheinfeld war in diesem Jahr Gastgeber des Siebenerfestes der Feldgeschworenengruppe Schweinfurt Ost. Bürgermeister Christian Keller begrüßte neben Manfred Mai, dem Obmann der Gruppe Ost, dem Grafenrheinfelder Obmann Alfons Weth auch Landrat Florian Töpper, der die Vereidigung der neuen Feldgeschworenen vorgenommen hat.

Der festliche Gottesdienst durch Pfarrvikar Gerhard Pfenning bot hierzu den passenden Rahmen. Nach zwei Jahren, in denen das Siebenerfest nun schon verschoben werden musste, war die Freude groß.

Es ist seit jeher guter Brauch, dass die Siebener jedes Jahr bei ihrem Siebenerfest zusammenkommen um über Ortsgrenzen hinaus miteinander ins Gespräch zu kommen.

„Die traditionellen Siebenerfeste sind dem ältesten noch erhaltenen Ehrenamt der kommunalen Selbstverwaltung gewidmet. Selten wird bäuerliches Brauchtum noch derart gepflegt, wie an diesem Fest.“, erklärte Erster Bürgermeister Christian Keller. Viele waren gekommen. Neben den Bürgermeistern der umliegenden Gemeinden auch Vertreter des Vermessungs- und des Landwirtschaftsamtes.

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Nach seiner Begrüßung ging Bürgermeister Keller auf die geschichtliche Entwicklung und aktuelle Herausforderungen der Gemeinde ein. „Es tut sich auch weiterhin sehr viel. Aktuelle Projekte sind der Neubau eines Vollsortimenters der EDEKA am Ortsausgang zwischen Bergrheinfeld und Grafenrheinfeld, der anstehende Neubau unserer Gesamtkindertagesstätte und die Sanierung und Reaktivierung unseres Naturbadesee-Areals“, verwies er auf aktuelle Themen und ergänzte: „Grafenrheinfeld präsentiert sich seinen Besuchern heute als modernes Dorf, in der die Vergangenheit behütet, die Tradition gelebt wird und in dem man gut leben kann.“

Die Siebener

Siebener achten auf die Einhaltung der Grenzen. Früher war der einzige sicherste Beweis für die Größe und den Umfang eines Grundstücks der Grenzstein mit dem Siebenergeheimnis. Unser ganzes Leben ist von Grenzen bestimmt, denn Grenzen sind wichtig und die Voraussetzung für ein gedeihliches Miteinander.

„Und da fühle ich mich als Bürgermeister von Grafenrheinfeld ganz aktuell auch eng verbunden mit den Siebenern. Auch wir in Grafenrheinfeld müssen, ohne Siebener zu sein, zurzeit Grenzen aufzeigen. Bei uns geht es um die Erweiterung der Sand- und Kiesausbeute auf Grafenrheinfelder Flur.“

„Grafenrheinfeld hat seit 1972 von seinen damals rund 1.000 Hektar landwirtschaftlichen Nutzflächen mehr als die Hälfte verloren. Alleine 250 Hektar Gemarkungsfläche sind an die Stadt Schweinfurt gegangen, weitere 52 Hektar für das Kernkraftwerk gebraucht. Wem ist heute noch bewusst, dass die überwiegende Fläche des Gewerbegebietes Maintal, früher Rafelder Flur war? Grafenrheinfeld hat in den letzten Jahrzehnten bereits weitere ca. 110 Hektar zur Versorgung der Regionalen Bauwirtschaft mit Bodenschätzen wie Sand- und Kies geopfert.“, erklärte Bürgermeister Christian Keller die Haltung der Gemeinde.

Heute sind Siebener wichtige Ansprechpartner für uns in der Gemeinde und für das Vermessungsamt, da sie sich in ihrem Dorf mit den Gegebenheiten am besten auskennen und wertvolle Mitarbeit leisten.

Jedem einzelnen Feldgeschworenen wurde bei der Auswahl und Berufung in dieses besondere Ehrenamt eine herausragende Wertschätzung entgegen gebracht. Denn die übertragene Verantwortung ist ein hoher Vertrauensbeweis. Redlichkeit und Unparteilichkeit, Selbstlosigkeit und Gerechtigkeitssinn, Zuverlässigkeit und Verschwiegenheit waren der Maßstab, ihm dieses Amt zu übertragen.

Nach den Ehrungen langjährig tätiger Siebener wurden zwei Filmdokumentationen über Grafenrheinfeld zum ersten mal gezeigt. Dr. Ludwig Weth und Walter Kaspar haben bisher die Dokumentation „Der Main und seine Bedeutung für Grafenrheinfeld“ und eine Dokumentation über den verheerenden Bombenangriff vom 24. auf den 25. Februar 1944 im Auftrag der Gemeinde erstellen lassen. Diese werden der Allgemeinheit voraussichtlich im September in der Kulturhalle präsentiert.

Trotz des Einsatzes modernster Vermessungstechnik bleibt die Arbeit der Siebener für die Abmarkung von Grundstücken und die Beaufsichtigung der Grenzzeichen weiterhin unverzichtbar.

Text: Christian Keller
Fotos: Monika Rüttiger

Als neue Feldgeschworene konnte Florian Töpper folgende Personen vereidigen:

Martin Bachmann, Schonungen

Norbert Bauer, Grafenrheinfeld

Edwin Böhnlein, Untereuerheim

Leo Greier, Gochsheim

Wolfgang Ludwig, Gochsheim

Simon Schech, Grettstadt

Jochen Stühler, Schonungen

Lukas Zier, Schonungen

Horst Fambach, Waldsachsen

Sie alle legten den Eid ab, indem sie unter anderem die gewissenhafte und unparteiische Erfüllung ihrer Amtspflichten, Verschwiegenheit und zeitlebens die Bewahrung des Siebenergeheimnisses schworen.

Neben den Neuverpflichtungen wurden zudem folgende Personen für ihr verdienstvolles und langjähriges Wirken als Feldgeschworene geehrt:

Für 25 Jahre:

Bruno Gadamer, Ebertshausen

Hermann Härterich, Ebertshausen

Herbert Helbig, Waldsachsen

Heinz Jakob, Schwebheim

Bernhard Schleyer, Hesselbach

Burkhard Schmitt, Hoppachshof

Roland Scholl, Marktsteinach

Erwin Strauß, Hoppachshof

Für 40 Jahre:

Theo Knaup, Röthlein

Georg Rieß, Sennfeld

Edwin Stumpf, Marktsteinach

Für 50 Jahre:

Josef Brand, Schonungen

Alois Firsching, Weyer

Hubert Mauder, Grafenrheinfeld

Bernhard Winzig, Reichmannshausen



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