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Urlaub in Mainfranken weiterhin im Aufschwung: Positiver Trend setzt sich 2018 fort

Keiler Helles

MAINFRANKEN – Die positive Entwicklung der Tourismusbranche in Mainfranken setzt sich auch 2018 fort. Die Zahl der Gästeübernachtungen in den Beherbergungsbetrieben ist im ersten Halbjahr erneut gestiegen: Die amtliche Statistik verzeichnet für die Region in den ersten sechs Monaten dieses Jahres mit rund 2,9 Millionen Übernachtungen ein leichtes Plus von 2,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

„Damit stiegen die Übernachtungszahlen um 69.000 gegenüber dem Vorjahrszeitraum. Im frankenweiten Vergleich nehmen die mainfränkischen Destinationen damit Spitzenwerte ein. Nur die Städteregion Nürnberg verzeichnet in Nordbayern mehr Übernachtungen“, erläutert Dr. Christian Seynstahl, Referent Regionalentwicklung der IHK Würzburg-Schweinfurt.

„Touristische Hotspots sind die Rhön mit insgesamt 1,4 Millionen Übernachtungen und das fränkische Weinland mit 1,1 Millionen Übernachtungen. Kur und Reha, Städtetourismus sowie Weinkultur sind jedoch nicht die einzigen Frequenzbringer in der Region. Auch in den mainfränkischen Landkreisen der Destinationen Haßberge, Steigerwald und Spessart wurden Zuwächse von über fünf Prozent erzielt. Die Region punktet mit Vielfalt und Qualität“, ergänzt Seynstahl.

Tourismus in den mainfränkischen Landkreisen

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Die meisten Übernachtungen in den mainfränkischen Landkreisen weist die Statistik im ersten Tourismushalbjahr erneut für Bad Kissingen aus (1,0 Mio.), danach folgen Rhön-Grabfeld (0,4 Mio.) und Kitzingen (0,3 Mio.). Die Stadt Würzburg zählt rund 0,4 Millionen Übernachtungen. Abgesehen vom Landkreis Bad Kissingen (-0,1 Prozent) erzielten alle Landkreise und kreisfreien Städte ein Plus bei den Übernachtungen. Am stärksten ist der Zuwachs im Landkreis Schweinfurt (13,3 Prozent).

Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer in Mainfranken lag im ersten Halbjahr 2018 bei rund 2,6 Tagen. Besonders lange verweilten die Gäste in den Landkreisen Bad Kissingen (5,2 Tage) und Rhön-Grabfeld (3,4 Tage), was auf Angebote der Gesundheitswirtschaft beziehungsweise im Kurwesen zurückzuführen ist. In den Städten Schweinfurt (1,9 Tage) und Würzburg (1,6 Tage) ist die Aufenthaltsdauer geringer, hier profitiert die Tourismuswirtschaft üblicherweise eher durch Tages- und Ausflugstouristen als durch Übernachtungsgäste. „Das ist normal für den Tourismus größerer Städte. Selbst in München lag die durchschnittliche Aufenthaltsdauer von Januar bis Juni trotz weit über sieben Millionen Übernachtungen nur bei zwei Tagen“, erläutert Dr. Seynstahl.

Mainfränkische Tourismusbetriebe positiv eingestellt

Die positive Entwicklung spiegelt sich auch in den Ergebnissen der IHK-Konjunkturumfrage des Frühjahres 2018 wider – unter den befragten mainfränkischen Tourismusbetrieben herrscht insgesamt gute Stimmung. Der IHK-Konjunkturklimaindikator für das Tourismusgewerbe, der die aktuellen Lagebeurteilungen der mainfränkischen Touristiker sowie deren Erwartungen für die kommenden zwölf Monate in einem Wert zusammenfasst, liegt mit 118,3 Punkten deutlich im positiven Bereich, jedoch lässt sich ein leichter Rückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erkennen (Frühjahr 2017: 121,2 Punkte). Während die mainfränkischen Tourismusbetriebe ihre aktuelle Geschäftslage sehr gut beurteilen, sind die Erwartungen für die kommenden Monate im Vergleich zum Vorjahr weniger optimistisch.

Ein Blick ins Detail: Fast jeder zweite Tourismusbetrieb (47,4 Prozent) beurteilt die aktuelle Geschäftslage als gut, weitere 49,7 Prozent sprechen von befriedigenden Geschäften. Nur 2,9 Prozent zeigt sich hingegen unzufrieden. Der Saldo aus positiven und negativen Lageurteilen liegt mit 44,5 Punkten weiter deutlich im positiven Bereich und ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 15,0 Punkte gestiegen. Über drei Viertel der Betriebe berichten von einer vollen Auslastung und auch die Entwicklung des Umsatzes ist, insbesondere durch gestiegene Tagestouristen, in den zurückliegenden Monaten stärker als im Vorjahreszeitraum.

Die Aussichten auf den weiteren Jahresverlauf fallen für die mainfränkische Tourismusbranche zuversichtlich aus: neun von zehn Betrieben rechnen damit, dass sich die insgesamt zufriedenstellende Geschäftslage der vergangenen Monate fortsetzen (77,4 Prozent) oder verbessern (9,7 Prozent) wird, nur eines von zehn Unternehmen blickt pessimistischer in die Zukunft. Im Vorjahresvergleich zeigt sich jedoch, dass die mainfränkischen Touristiker weniger optimistisch auf die zweite Halbjahreshälfte blicken als im Vorjahr (24,5 Prozent). Besonders durch Urlaubsgäste und Tagestouristen erwarten die mainfränkischen Tourismusbetriebe steigende Umsätze, zudem rechnen sie mit einer gleichbleibenden Auslastung.

Fünf von zehn Tourismusbetrieben ziehen in den kommenden Monaten Preiserhöhungen in Betracht. Aufgrund der positiven Geschäftserwartungen planen mehr als drei Viertel der Betriebe, ihre Investitionen auszuweiten oder zumindest konstant zu halten. Die Beschäftigungspläne fallen für die kommenden Monate positiv aus: Während nur einer von zehn Tourismusbetrieben Stellen streichen möchte, planen 30,9 Prozent ihre Belegschaftsgröße auszuweiten. Ob sich die Beschäftigungsabsichten verwirklichen lassen, ist allerdings fraglich, denn 86,2 Prozent (14,7 Prozent mehr als im Vorjahr) der mainfränkischen Tourismusbetriebe nennen den Fachkräftemangel als das Geschäftsrisiko Nummer Eins – vor den Arbeitskosten, die 50,4 Prozent angeben. Sechs von zehn Unternehmen sehen auch das mögliche „Diesel Fahrverbot“ (61,0 Prozent) als Risiko für ihr Unternehmen.

Nach Einschätzung von IHK-Konjunkturreferentin Elena Fürst lässt sich die positive Stimmung im mainfränkischen Tourismusgewerbe auf das anhaltend günstige Konsumklima zurückführen. „Dank weiterhin günstiger Rahmenbedingungen durch steigende Beschäftigtenzahlen, sichere Arbeitsplätze, Lohn- und Rentenerhöhungen sowie das niedrige Zinsniveau verfügen die privaten Haushalte über Ausgabenspielräume für Konsumzwecke. Davon profitiert der Tourismus. Zudem gilt Deutschland in Zeiten internationaler Unruhen als sicheres Urlaubsland und wird deshalb für Besucher aus dem Ausland interessant. Mainfranken profitiert insgesamt von dieser Entwicklung“, merkt Fürst an.



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