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Verfassungsschutz-Kampagne des DGB: Sieben plakative Motive bis zu den Wahlen

SCHWEINFURT – Der Platz zwischen den beiden Tankstellen am Ortseingang von Schweinfurt-Oberndorf in der Würzburger Straße ist nicht schlecht gewählt vom DGB. Dort steht eines von aktuell zwei Verfassungsschutz-Plakaten, die der Deutsche Gewerkschafts-Bund im Stadtgebiet präsentiert. „Wir haben uns inhaltliche Gedanken gemacht zu den anstehenden Wahlen“, begründet der Regions- und Kreisvorsitzende Frank Firsching die ungewöhnliche Idee mit momentan sechs verschiedenen Motiven.

„Der Sprit ist zu teuer“ könnte in diesen Tagen auf Plakaten, noch dazu zwischen Tankstellen, stehen. Doch der DGB will mit seiner Verfassungsschutz-Kampagne auf soziale Errungenschaften der Verfassung hinweisen, deren Umsetzung aber auf sich warten lässt. Es geht um Mindestlohn, Erbschaftssteuer oder die gleiche Bezahlung für Männer und Frauen.

„Verfassungsfeinde enttarnen! Vermögenssteuer einführen.“, steht beispielsweise auf dem Plakat am Oberndorfer Ortseingang. „Wer in der Schweiz steuern spart, umgeht die Verfassung. Das Geld könnte man in KiTas oder Bildung investieren“, weiß Firsching, der mit Zahlen glänzte: Ein Pronzent der Deutschen besitzt 40 Prozent der Finanzmittel, „50 Prozent aber besitzen so gut wie nichts“. Motiv zwei: „Verfassungsbruch stoppen! Erst der Mensch, dann die Wirtschaft.“ Es geht um immer mehr Niedriglöhne, parallel aber steigende Gewinne der Unternehmen und steigende Erträge aus Vermögen. Der feine Herr auf dem Plakat passt dazu eine Zigarre.

„Verfassungsschützer gesucht! Mindeslohn jetzt.“, so heißt es auf Motiv drei. „Verfassung schützen! Gleiches Gehalt für Männer und Frauen“, zeigt Plakat vier eine die Faust ballende Dame. Inge Schuhmann von ver.di sieht Frauen gerade in Pflegeberufen und bei der Kinderbetreuung noch immer im Nachteil und ehrliche Arbeits nicht ausreichend belohnt. „Verfassungsschutz mal anders! Der Lohn muss zum Leben reichen“, schlägt in die gleiche Kerbe. Der Fuß einer Leiche mag bildlich ein wenig arg überspitzt sein. Ebenso die aus dem Mund blutende Frau, die einem Zombie ähnelt und zu der „Verfassungswidrig! Arbeit darf nicht krank machen.“ steht.

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„20 Prozent der Arbeitnehmer befinden sich in prekären Beschäftigungsverhältnissen“, weiß Peter Kippes. Der Bevollmächtige der IG Metall berichtet zudem von einer Umfrage, wonach unter 500.000 Befragten 90 Prozent der Leistungsdruck zu hoch ist, ein Durchhalten bei der Arbeit bis 65 oder gar 67 Jahren verneint wird.

20.000 Postkarten verteilt der DGB mit den Motiven, verweist gerne auch auf die Internetseite bayern.dgb.de. Das zweite Großplakat mit den alle zehn Tage wechselnden Motiven steht unweit des Kreisverkehrs bei Sachs im Hafen. Auch an der Straße am Marienbach soll man demnächst ein Plakat sehen. Es gibt sogar noch ein siebtes Motiv: „Verfassungsschützer gesucht! Wählen gehen.“, das steht darauf dann unmittelbar vor dem 15. und 22. September.

Unser Bild zeigt Inge Schuhmann vom ver.di Bezirk Schweinfurt zwischen Peter Kippes, den 1. Bevollmächtigten der IG Metall Schweinfurt (rechts) und Frank Firsching, den DGB-Regions- und Kreisvorsitzenden (links).



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