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Viel Neues aus der Gemeinde Schonungen: Ein Bahnhalt, ein Spielplatz und ein zweiter Bürgermeister

Schonungen – In der Gemeinde Schonungen tut sich was: Am Dienstagabend wurde der neue 2. Bürgermeister gewählt und bei der Gemeinderatssitzung zudem bekannt, dass der Ort spätestens 2014 seinen Bahnhalt wieder zurück bekommt. Und am Mittwochvormittag wurde dann in den Bachgärten auch noch ein neuer Spielplatz nicht nur für Kinder eingeweiht.

Zuerst zum 2. Bürgermeister: Thomas Rösch heißt der neue Mann und Nachfolger von Martin Oßwald, der sich nach seiner knapp gescheiterten Kandidatur als 1. Bürgermeister aus der Gemeindepolitik zurückgezogen hat. Rösch wurde gleich am Abend noch vereidigt und ist aktuell schon im Amt. Stefan Rottmann muss als neuer erster Mann Schonungens ja noch bis zum 1. Mai warten, ehe er Kilian Hartmann beerbt. CSU-Mann Rösch ist somit bald erster Stellvertreter des 25-jährigen SPD-Politikers Rottmann. Der 54-Jährige, der erst 2009 in den Gemeinderat nachrückte, war der einzige vorgeschlagene Kandidat und erhielt 14 Stimmen der insgesamt 19 anwesenden Gemeinderäte. Rösch ist selbständig als freier Makler und betreibt einen E-Shop einer Hobby-Künstler-Werkstatt.

Am Mittwoch weilte er bereits als Gast bei der Einweihung des neuen Spielplatzes in den Bachgärten. „Wir konnten die Ungeduld aus den Kinderaugen ablesen, sie konnten es kaum erwarten“, weiß Kilian Hartmann, der sich auf dem Platz reges Leben wünscht. Zur offiziellen Einweihung kamen die Kinder der 1. Grundschul-Klassen und nahmen nach der kleinen Feier die Spielgeräte schon mal in Beschlag. Für „lebensnotwendig für die Entwicklung unserer Gemeinde“ hält der scheidende Bürgermeister den Platz, der auch für die älteren Mitbürger „eine Oase“ sein soll. Immerhin gibt es auch noch einen Platz für die Petanque-Spieler, Ruhebänke, eine überdachte Sitzgelegenheit und romantisch angelegte Gärten. Im Zuge der Altlasten-Sanierung fällt ja im Alban-Park der schöne Spielplatz nun weg. Von den Planungskosten in Höhe von 200.000 Euro für die Gestaltung des gesamten Platzes blieben dank einer großen Spendenbereitschaft nur 38.000 Euro an der Gemeinde hängen. Beispielsweise unterstützten mit Flessabank, Sparkasse und VR-Bank alle drei direkt anliegenden Kreditinstitute die Maßnahme. „Er gehört jetzt euch, fühlt euch wohl und seid glücklich“, übergab Hartmann den Platz, der genauso wie die für 300.000 Euro neu angeschafften Fahrzeuge des Bauhofs den kirchlichen Segen erhielt.

Dass Kilian Hartmanns Rede von gleich drei vorbeirauschenden Zügen gestört wurde, passte zum Abend zuvor. Denn im Gemeinderat erklärten Vertreter der Deutschen Bahn den Stand der Dinge und die exakten Bauvorhaben für den neuen Bahnhalt Schonungen, der spätestens Ende 2014, vielleicht aber schon eher realisiert sein könnte. Die Vorfinanzierung in Höhe von 60.000 Euro kann sich die Gemeinde zum Glück einsparen. Die Bahn investiert rund 1,3 Millionen Euro in ihren 53. Halt in Bayern seit der Bahnreform. Für Schonungen bleibt das Schaffen von Parkplätzen, von einem Fahrrad-Abstellbereich und vielleicht noch eine Umgestaltung des „Eingangsbereichs“ als finanziell zu stemmende Maßnahme.

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Im Oktober 2007 ergriff Kilian Hartmann erstmals die Initiative, als ihn eine rund 200 Personen starke Radwandergruppe, die auch den Zug benutzte, fragte, warum es in Schonungen zwar einen alten Bahnhof gibt, aber keinen Halt mehr. Seitdem kämpft der Bürgermeister darum und durfte die Gemeinderäte nun in seiner letzten Sitzung nach 18 Jahren vom anstehenden Vollzug informieren. Rund 170 Meter lang und 2,75 Meter breit werden die beiden Bahnsteige. Seitlich des alten Bahnhofsgebäudes entstehen Rampe und Steig für in Richtung Schweinfurt Fahrende. Wer nach Haßfurt bzw. Bamberg will, muss einfach die bestehende Unterführung zwischen altem Bahnhofsgebäude (in dem sich das „Trendhaus“ befindet) und dem Café Rohr benutzen und kommt auf die andere, richtige Seite. Autos können auf dem Parkplatz am Alban-Park oder alternativ bei einer Ausweisung in der Jahnstraße (= Fahrradweg) abgestellt werden. Barrierefrei verläuft die Unterführung der Bahnlinie (und der Hauptstraße) allerdings nur an den Bachgärten am neuen Spielplatz.

Wetterschutzanlagen, Sitzplätze und Automaten wird die Bahn am neuen Halt aufstellen, zudem Warnschilder anbringen. Denn Güterzüge werden weiter in voller Geschwindigkeit durch Schonungen rollen. Eine öffentliche Toilette wird es nicht geben, was „Trendhaus“-Eigentümer und Gemeinderat Jürgen Geist freilich ein wenig beunruhigt. Stichwort „Wildpinkeln“… In vier bis sechs Wochen würde die Bahn den Halt an sich vollständig neu bauen können. Doch damit wäre ein völliges Einstellen des Bahnbetriebs verbunden, was natürlich nicht möglich ist. So dauert es wohl vier bis fünf Monate. Danach streckt sich die Fahrzeit der haltenden Züge um rund zwei Minuten, die an anderer Stelle der Strecke eingespart werden muss.



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