Weihnachtsmarkt 2012: Wohl keine Öffnung mehr bis Heiligabend, Ruhe am Totensonntag und ziemlich sicher kein Lichterzug

Schweinfurt – Zwei Anträge im diese Woche tagenden Haupt- und Finanzausschuss des Schweinfurter Stadtrates betreffen schon jetzt vor Beginn des nahenden Sommers den Weihnachtsmarkt 2012. Die SPD-Fraktion beantragt eine Verkürzung um zwei Tage vor Heiligabend, CSU-Stadtrat Prof. Dr. Edmund Hornung möchte gerne einen Lichterzug durchführen lassen. Tendenz vor dem öffentlichen Beschluss im Rathaus am Dienstagmorgen: Die Verkürzung dürfte durchgehen, der Lichterzug wohl eher nicht.

Die Stadtverwaltung weist im Vorfeld darauf hin, dass die SPD schon im Januar 2011 die Verkürzung wollte, damit der Marktplatz am 24. Dezember wieder uneingeschränkt für andere Veranstaltungen zur Verfügung steht und damit die Beschicker mit ihren Familien ohne Stress Weihnachten feiern können. Zurückgestellt wurde der Antrag damals deshalb, weil erst 2009 beschlossen wurde, das Marktende auf 24.12., 13 Uhr, festzulegen. Die Interessengemeinschaft Unterfränkischer Jahrmärkte als Interessenvertreter der Beschicker bestätigte damals nochmals diesen Beschluss.

Im März 2012 aber beschlossen die Beschicker bei einer Versammlung, dass in diesem Jahr der Weihnachtsmarkt am 23. Dezember enden sollte, wobei der Abbau der Buden aber erst am 27. Dezember beginnt. Start des Marktes solle bereits Donnerstag, der 22. November sein. Ab 2013 soll dann am 22. Dezember Schluss sein – mit Abbauende bis 23.12. abends. Wobei der Weihnachtsmarkt am Totensonntag, den 25. 11., jeweils geschlossen bleiben möge. Der frühe Start am 22. November habe zur Folge, dass der Markt annähernd fünf Wochen dauert und Anfang November bereits mit dem Aufbau begonnen werden müsse.

Laut Stadtverwaltung aber müsse, wenn nur ein Tag Zeit bleibt zum Abbau, eine Fremdfirma mit beauftragt werden, die 1500 Euro zusätzlich im Haushalt ab 2013 notwendig macht. Das Personal des Servicebetriebs sei an diesen Tagen zudem eventuell im Einsatz für den Winterdienst und stehe nicht zur Verfügung. Wenn am 22.12. Ende ist und bis 24. 12. die Buden abgebaut sind, dann muss für das Konzert des Evengelischen Posaunenchors an Heiligabend eine Bühne auf der Südseite des Marktplatzes aufgebaut werden, was wiederum rund 900 Euro kostet. 2012 könne der Chor aber noch auf der städtischen Weihnachtsmarktbühne spielen.

Dem Verein „Schweinfurt erleben“ machte Prof. Hornung den Vorschlag, einen Lichterzug durch die Innenstadt, eventuell vom Schillerplatz zum Marktplatz zu organisieren, um die Attraktivität des Weihnachtsmarktes weiter zu erhöhen. Mit dem Beispiel Nürnberg, wo stets rund 1500 Kinder am Lichterzug des Christkindlesmarktes teilnehmen. Der Verein fand die Idee gut, teilte aber mit, dass ja die Stadt den Weihnachtsmarkt veranstalte und auch dieses Projekt übernehmen müsse. Daraufhin erarbeitete die Verwaltung ein Konzept. Start und Ziel eines Lichterzuges müsse die Bühne des Marktes sein, um dort ein Rahmenprogramm zu veranstalten. Teinehmende Kinder, die an dem Zug an einem Werktag zwischen 17 und 19 Uhr mitmachen, sollen jeweils einen Gutschein für den Weihnachtsmarkt erhalten. Laternen sollten die Kinder selber basteln. Freiwillige Helfer für das Absperren des Weges müssten gesucht und ebenfalls „entlohnt“ werden. Mit maximal 7000 Euro an Kosten müsse man das Ganze einschätzen.

Also fragte die Verwaltung bei der Geschäftswelt an, ob der Handel die Kosten übernehmen könne. Seitens des Amtes für Wirtschaftsförderung hieß es, dass ein Lichterzug wohl eher eine begrenzte Auswirkung für den Handel habe. „Schweinfurt erleben“ aber würde sich mit 1000 Euro beteiligen. Von 37 angeschriebenen Kindergärten und Grundschulen in Schweinfurt signalisierten jedoch nur zehn ihr Interesse an einem Lichterzug. Aufgrund dessen kommt nun der Vorschlag, aus finaziellen und organisatorischen Gründen darauf zu verzichten und statt eines Lichterzuges lieber einen Kindernachmittag mit Rahmenprogramm auf dem Weihnachtsmarkt durchzuführen. Das wäre aus dem vorhandenen Budget machbar.