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Weniger Bewegung auf dem Arbeitsmarkt bei einer insgesamt guten Situation

SCHWEINFURT / MAIN-RHÖN – Die verhalten positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt in der Region Main-Rhön hat sich im Mai weiterhin fortgesetzt. Mit 8.678 Betroffenen waren 353 Menschen weniger arbeitslos als im April. Damit sank die Arbeitslosenquote im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Prozentpunkte auf nunmehr 3,6 Prozent.

„Wegen der etwas zurückhaltenden Belebung im April fiel der Frühjahrsaufschwung im Bezirk der Agentur für Arbeit Schweinfurt insgesamt in diesem Jahr weniger deutlich aus als in den vergangenen Jahren;“ bewertet Klaus Seebach, stellvertretender Leiter der Schweinfurter Arbeitsagentur die aktuellen Zahlen. „Dem entsprechend konnte man auch nicht an die Vorjahreswerte anknüpfen“, so Seebach weiter, „im Mai 2015 waren 216 Arbeitnehmer mehr arbeitslos gemeldet als vor einem Jahr.“ Die Arbeitslosenquote lag im Vorjahr mit 3,5 Prozent 0,1 Prozentpunkte unter dem aktuellen Wert.

Jahreszeitlich üblich, gab es im Mai deutlich weniger Bewegung auf dem Arbeitsmarkt als im Vormonat. Die Anzahl der Menschen, die ihre Arbeitslosigkeit durch die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit beenden konnten, ging gegenüber dem April um 511 oder ein Drittel auf 1.038 zurück. Um ein Viertel niedriger war im Vergleich zum Vormonat aber auch der Zugang in die Arbeitslosigkeit im Anschluss an eine Erwerbstätigkeit, genau 890 Menschen mussten sich nach einer Beschäftigung erstmals oder erneut arbeitslos melden. Dieser Rückgang bei den Zu- und Abgängen im letzten Frühlingsmonat ist allerdings nicht ungewöhnlich. Im Vergleich zum Mai 2014 waren es 57 Zugänge und 34 Abgänge aus bzw. in Beschäftigung weniger. Damit fielen die Unterschiede zum Vorjahresmonat recht gering aus.

Der Blick auf die Regionen zeigt im Vorjahresvergleich einen im Verhältnis zu den übrigen Landkreisen stärkeren Anstieg der Arbeitslosigkeit in Stadt und Landkreis Schweinfurt. „Es gibt für solche regional unterschiedliche Entwicklungen natürlich viele verschiedene Faktoren“, erläutert Seebach die Entwicklung, „und die regionalen Arbeitsmärkte gehen aufgrund der vielen Pendler fließend ineinander über. Die seit einiger Zeit zu beobachtende ungünstigere Entwicklung in der Schweinfurter Region ist aber sicher kein Zufall, sondern erklärt sich zum Teil mit dem Abzug der US-Amerikaner, die sich ja nicht nur auf die direkt bei der US-Army beschäftigten Arbeitnehmer auswirkt, sondern der Region allgemein Kaufkraft entzieht.“ Eine weitere Ursache sieht der stellvertretende Agenturleiter in der Entwicklung einiger Schweinfurter Großbetriebe: „Hier machen sich allmählich doch die Strukturanpassungen bemerkbar, welche nicht nur dazu führen, dass kaum zusätzliche Arbeitskräfte benötigt werden, sondern auch dazu, dass dem einen oder anderen Beschäftigten der Gang zur Arbeitsagentur nicht erspart bleibt.“

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Ein Zeichen für die im Mai übliche geringere Dynamik auf dem Arbeitsmarkt ist das niedrigere Angebot an neuen Arbeitsstellen. Die Vermittlungsfachkräfte im gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit und der Jobcenter nahmen im Mai 677 neue Arbeitsangebote entgegen, 159 weniger im als im Vormonat, aber auch 92 weniger als im Vorjahr. Der Bestand an offenen Arbeitsstellen übertraf dagegen den des Mai 2014 um 290 Stellen oder 11,4 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat waren es im Bestand 86 Stellen weniger, ein Rückgang um 2,9 Prozent.

Hinsichtlich der unterschiedlichen Nachfrage in den Branchen ergaben sich keine wesentlichen Änderungen. So blieben nach wie vor Stellen für Fachkräfte im Handwerk, insbesondere im Baugewerbe, längere Zeit unbesetzt, ebenso im Gesundheits- und Pflegebereich. In der Produktion wurden, wenn überhaupt, weit überwiegend nur befristete Stellen angeboten. Im kaufmännischen Bereich und im Handel gab es im Berichtsmonat zwar eine etwas höhere Nachfrage, aber grundsätzlich sind hier die Stellen wesentlich schneller zu besetzen. Arbeitsuchende aus diesem Bereich haben es schwerer, vor allem wenn sie keine besonderen Fachkenntnisse besitzen.

Dies wirkt sich auch bei den ersten Meldungen von jungen Menschen nach bestandener Ausbildung aus. Während junge, gerade ausgebildete Handwerker gute Chancen auf eine Übernahme haben und daher nur selten die Hilfe der Arbeitsagentur benötigen, sind die Aussichten der kaufmännisch Ausgebildeten auf eine Übernahme durch den Ausbildungsbetrieb wesentlich geringer, entsprechend zahlreicher sind hier die Meldungen bei der Arbeitsagentur.
Die Zahl der Arbeitnehmer, für die Kurzarbeit angemeldet war, ging im Mai wie schon im April deutlich zurück. Aus insgesamt 33 Betrieben oder Betriebsabteilungen lagen Anzeigen für 893 Arbeitnehmer vor. Damit blieb die Zahl der betroffenen Betriebe bzw. Betriebsabteilungen gegenüber dem April zwar unverändert. Das Ende der Kurzarbeit in einem Großbetrieb mit relativ vielen betroffenen Arbeitnehmern führte aber zu dem Rückgang von 1.444 auf 893 Betroffene.

Von den 3.066 Jugendlichen, die sich seit Beginn des Beratungsjahres im Oktober 2014 bei der Agentur für Arbeit für die Vermittlung in eine Ausbildungsstelle registrieren ließen, waren im Mai noch 1.057 nicht mit einem Ausbildungsplatz versorgt. Die Gesamtzahl der gemeldeten Bewerber lag um 2,4 Prozent unter der des Vorjahres. Unversorgt waren 15 oder 1,4 Prozent weniger als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Allerdings ging auch die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen zurück, von 3.444 im Vorjahr auf 3.343, ein Minus von 2,9 Prozent. Unbesetzt waren im Mai noch 1.442 Stellen, neun weniger als vor Jahresfrist.

Die verbliebenen Bewerberinnen und Bewerber mit den noch angebotenen Ausbildungsstellen in Einklang zu bringen wird zunehmend schwieriger, da sich viele gute Bewerber bereits für eine Ausbildungsstelle entschieden haben und auch viel begehrte Ausbildungsstellen bereits vergeben sind. Beide Seiten sind so gezwungen, gewisse Kompromisse einzugehen. Rein rechnerisch sind dabei allerdings die Jugendlichen in der besseren Position, da im Mai 100 junge Menschen unter 136 offenen Stellen auswählen konnten. Dies entsprach praktisch dem Verhältnis im Mai 2014 von 100 Bewerbern für 135 Stellen.



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