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Wie in Totholz neues Leben entsteht: Schonungen wird vom Freistaat mit rund 50.000 Euro für nachhaltige Forstwirtschaft belohnt

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SCHONUNGEN – Schonungen ist bekannt für seine vorbildliche ökologische und nachhaltige Forstwirtschaft. „Der Naturschutz genießt in unseren Wäldern einen hohen Stellenwert!“, erklärt Bürgermeister Stefan Rottmann. Die Großgemeinde erfüllt zahlreiche Schutzkategorien, zusätzlich erbringt Schonungen freiwillige Leistungen (sog. „Naturwaldreservate“, Waldrandgestaltungen, Höhlenbäume und Totholz), die weit über die gesetzliche Vorgaben hinausgehen.

Gewisse Naturschutzleistungen werden den Waldbesitzern durch den Freistaat Bayern finanziell honoriert. Gemäß den Vorgaben zum Vertragsnaturschutzprogramm Wald wurden vom Revierförster Lukas Haftner und den gemeindlichen Forstwirten ca. 100 Tothölzer und 200 sogenannte Biotopbäume, das können beispielsweise Horst- und Höhlenbäume, Bäume mit besonders viel Kronentotholz oder auch Spaltenquartieren sein, ausgewählt und mit GPS eingemessen. Die so genannten „Vogelbäume“ werden mit einer Nummer versehen und entsprechend gekennzeichnet. Waldflächen, welche sich durch einen besonderen Strukturreichtum an stehenden Stümpfen, liegendem Totholz, abgebrochenen Kronenteilen und aufgeklappten Wurzeltellern auszeichnet, wurden für 12 Jahre aus der forstlichen Nutzung genommen. Insgesamt konnte durch den Forstbetrieb die Förderobergrenze von fast 50.000 € in Anspruch genommen werden.

Die Alteichen, Buchen und Hainbuchen der ehemaligen Mittelwälder bieten idealen Lebensraum für heimische Spechtarten. Daneben bieten die von den Spechten geschaffenen Höhlen Lebensraum für weitere Vogelarten, wie Kauz oder Hohltaube. Umso wichtiger ist es diese Lebensstätten zu schützen.

Für 25 Prozent der Waldtierarten ist Totholz Lebensraum und überlebenswichtiges Strukturmerkmal. Zudem trägt das sich zersetzende Holz zur Humusneubildung bei. Aus diesen Gründen will Schonungen selbst bei steigender Brennholznachfrage den hohen Totholzanteil beibehalten bzw. weiter erhöhen. Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass stehendes Totholz eine potenzielle Gefahr für Waldbesucher ist. Um die Gefahr einzudämmen wurden durch Trockenheit geschädigte Buchen entlang des MTB-Trail zwischen Löffelsterz und Hausen zu Fall gebracht und sollen nun als Totholz im Wald verbleiben.

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Mit 1200 Hektar Wald gehört die Großgemeinde zu den größten Waldbesitzern der Region. Zu etwa 90 Prozent bestehen die gemeindlichen Wälder aus Laubholzbeständen. Die Holzpreisentwicklung verlief gerade im Hinblick auf den überwiegenden Eichenbestand im Gemeindewald stabil auf hohem Niveau: Gerade die Preissegmente Fass- und Furnierholz sind für den Forstbetrieb nach wie vor sehr lukrativ. Außerdem: Schonungen hat erst vor zwei Jahren eine große Energiezentrale am Schulzentrum in Betrieb genommen, das überwiegend mit Hackschnitzel aus Gemeindewäldern betrieben wird. „Einerseits wollten wir einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, andererseits wollten wir uns als Kommune unbhängiger von fossilen Energieträgern wie Öl und Gas machen!“, erklärt Bürgermeister Stefan Rottmann.

Schonungen setzt bei der Waldbewirtschaftung auf die Nachhaltigkeit: Das ausgearbeitete Forstoperat hat einen jährlichen Zuwachs von 7900 Festmetern im Gemeindewald pro Jahr ermittelt: Die politische Zielvorgabe liegt bei 6300 Festmetern, die dem Forst jährlich entnommen wird, rechnet Bürgermeister Stefan Rottmann vor. Es wächst mehr nach, als dem Wald entzogen wird: Der Waldvorrat steigt kontinuierlich und damit auch die Werthaltigkeit der Forstabteilungen. So lag der Waldbestand 1986 noch bei 149 Festmeter/Hektar, 2010 lag er bereits bei 231 Festmeter/Hektar und soll bis zum Jahr 2030 auf 250 Festmeter/Hektar ansteigen. Mit 19 Hektar kann die Gemeinde zudem auf einen hohen Anteil an Ökoflächen verweisen.

Das Bild zeigt von links Revierförster Lukas Haftner, Forst-Azubi Nino Puhalo und Bürgermeister Stefan Rottmann an einem Totholzstamm, der entsprechend gekennzeichnet wurde.
Foto: Roland Braun



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