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Wird nun alles gut nach dem Beschluss, Grafenrheinfeld im Mai 2014 abzuschalten? Das Aktionsbündnis gegen Atomkraft sagt „Nein“ oder fordert die sofortige Stilllegung!

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MÜNCHEN / SCHWEINFURT – Bei der Energiewende-Demo am 22. März in München Fröttmanning sprach Babs Günther vom Schweinfurter Aktionsbündnis gegen Atomkraft zu den ca. 5000 Demonstranten. Die Ausführungen handelten von den Gefahren der AKWs, deren Sicherheit sich nach Fukushima nicht nennenswert verbessert hat, den Argumenten, die den sofortigen Atomausstieg zwingend notwendig machen und den spezifischen Vorgängen um das AKW Grafenrheinfeld.

Als da wären: widersprüchliche Aussagen zu „notwendiger“ Laufzeitverlängerung, dem Ergebnis einer Studie von Arepo consult, die belegt, dass die Stilllegung des AKW auch ohne Fertigstellung der Thüringer Strombrücke bzw. der Errichtung eines Megagaskraftwerkes nicht zu Versorgungsengpässen führen wird; dem Vorschlag von Ministerpräsident Seehofer, der E.on mit Geldgeschenken dazu bringen wollte, von einer vorzeitigen Stilllegung abzusehen bzw. Überlegungen, das AKW könne als sytemrelevantes Reservekraftwerk eingestuft werden.

Für Aufsehen sorgte das lange Störfallbanner, auf dem die Störfälle des AKW Grafenrheinfeld aufgelistet sind. Die Menge reagierte auf die Ausführungen: immer wieder hallten die Rufe „Abschalten“ über das Gelände, viele Unterschriften „Grafenrheinfeld abschalten – lieber heute als morgen“ wurden geleistet.

Eine knappe Woche später, am 28. März bestätigt E.on die Pläne, das AKW vor dem gesetzlich festgelegten Termin (31.12.2015) stillzulegen. Falls die Bundesnetzagentur das AKW nicht doch noch als systemrelevant einstuft, bedeutet das die endgültige Stilllegung Ende Mai 2015.

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Ist nun alles gut? Kann die Bevölkerung aufatmen, feiern, weil die atomare Bedrohung durch das AKW ab Juni 2015 der Vergangenheit angehören wird? Babs Günther und das Schweinfurter Aktionsbündnis agen: Nein! Warum?

* Bis zur tatsächlichen Stilllegung ändert sich nichts – das Gefährdungsrisiko durch den Betrieb des AKW bedeutet unverminderte Gefahr, die Menschen leben tagtäglich mit dem Risiko eines Supergau und den katastrophalen Folgen! Das ist unverantwortlich – und unverständlich, da ja die Leistung des AKW Grafenrheinfeld für die Versorgungssicherheit gar nicht benötigt wird!
Positiv sei, dass ab diesem Zeitpunkt im AKW Grafenrheinfeld kein Atommüll mehr erzeugt wird.
Positiv sei auch, dass ab diesem Zeitpunkt das AKW Grafenrheinfeld keine weiteren radioaktiven Emissionen im „Normal“-Betrieb verursachen würde. Diese sind höchstwahrscheinlich verantwortlich für nachgewiesen signifikant erhöhte Erkrankungen von kleinen Kindern an Leukämie und anderen Krebsarten im nahen Wohnumfeld um AKWs!
Grund zur Entspannung gibt es dennoch nicht: – bei der Stilllegung verbleiben sowohl im Reaktorkern als auch im Abklingbecken hochradioaktiv strahlende Brennelemente. Das heisst konkret, die Bevölkerung ist weiterhin gefährdet durch die Auswirkungen von möglichen atomaren Unfallszenarien.

* im dezentralen Atommülllager „Bella“ werden abgebrannte Brennelemente – die hochradioaktiv sind – „zwischengelagert“; die Betriebsgenehmigung endet 2046 …. zu diesem Zeitpunkt müsste der atomare Müll wegtransportiert sein, in geeignete Lagerstätten, wo er über einen Zeitraum von mindestens 1 000 000 Jahren sicher von der Biosphäre abgeschirmt sein würde.

* Zurzeit sei nicht davon auszugehen, dass das Problem der Atommülllagerung zu diesem Zeitpunkt geklärt sein wird – d.h. wir müssen davon ausgehen, dass der Atommüll wesentlich! länger als geplant in der Region verbleibt!

Stoerfallbanner* Das dezentrale Atommülllager am AKW Grafenrheinfeld stellt eine gravierende atomare Bedrohung für die Bevölkerung dar! Eingelagert ist / wird hochgefährlicher hochradioaktiver Müll.

* Das Gebäude bietet keinerlei Strahlen-abschirmende Wirkung; allein die Castoren (eigentlich Transportbehälter / nicht Lagerbehälter) sollen das bewirken – über einen Zeitraum von max. 40 Jahren; berechnet wurde das in Simulationsverfahren.

* Das Gebäude ist nicht ausgelegt gegen einen vorstellbaren Absturz einer A 380, es ist nicht ausgelegt gegen den vorstellbaren Beschuss durch derzeit verfügbare panzerbrechende Waffen.

* derzeit werden „irgendwelche“ Nachrüstungen wegen der Gefahr durch panzerbrechende Waffen initiiert – was genau, ist nicht bekannt – die Behörden berufen sich auf Geheimhaltungspflicht – es gibt auch Baumassnahmen, die Hubschrauberlandungen auf dem Dach eines ZWL verhindern sollen (die Möglichkeit der Abseilung wird nicht in Betracht gezogen?) Um besser gegen die Gefahr eines Absturzes z.B. einer A 380 gewappnet zu sein, müsste das Atommülllager neu konzipiert, neu bebaut werden (Aussage von Gutachter Werner Neumann bei der Atommüll-Tagung in Berlin, 28. / 29.März.

* die wichtige Abluftüberwachung gibt es nicht; genauso wenig eine heisse Zelle für Reperaturarbeiten an den Castoren.

* Das OVG Schleswig hat dem ZWL Brunsbüttel die Genehmigung entzogen: möglicher Flugzeugabsturz / möglicher Beschuss durch panzerbrechende Waffen wurden nicht ausreichend berücksichtigt. Das ZWL beim AKW Grafenrheinfeld zeigt noch schlechtere Bedingungen: dünnere Wand – und Deckenstärken; d.h. das Gefährdungspotential ist noch höher als in Brunsbüttel!

Fazit: Für die Bevölkerung in der Region um das AKW Grafenrheinfeld bleibt – auch bei einer vorzeitigen Stilllegung des AKW Grafenrheinfeld – die massive Belastung durch das atomare Inventar im AKW , bzw. durch das sicherheitstechnisch völlig ungenügende Atommüllzwischenlager! Verschärfend kommt dazu, dass es keine ausreichenden Katastrophenschutz-Pläne gibt.

Die Forderung des Aktionsbündnisses: „Das AKW Grafenrheinfeld muss stillgelegt werden – sofort! Die Strom – Kapazität ist nicht nötig für die Versorgungssicherheit! Die weitere Atommüllproduktion + weitere Emissionsabgabe + weitere Gefahr eines Super-Gau sind nicht hinnehmbar! Dass Atomenergie sich nicht rechnet, sei keine neue Erkenntniss! Atomkraft konnte sich nur nur behaupten, weil sie hochsubventioniert wurde! Der Atomausstieg muss vollzogen werden – sofort, ohne weitere Verzögerung! Sonst ist auch die Energiewende in Gefahr! Die Betriebsgenehmigung für das Atommülllager muss aufgehoben werden, da es den nötigen Sicherheitsanforderungen nicht genügt.“



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