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Wirtschaft feiert Kunst mit Jubiläumsausstellung: Werke von 60 Künstlern der letzten 25 Jahre in der IHK

WÜRZBURG – Mit einer Jubiläumsausstellung feierte die regionale Kunstszene am Donnerstag ein Vierteljahrhundert Kunst in der IHK. Was heute wie eine Selbstverständlichkeit wirkt, erschien seinerzeit mindestens modern, wenn nicht gar gewagt. Vernissagen in den Fluren eines IHK-Weiterbildungszentrums? Moderne Kunst für konservative Unternehmer? „Der Widerspruch war und ist nur scheinbar einer.“, erklärte IHK-Präsident Dieter Pfister in seiner Ansprache anlässlich der Jubiläumsfeier, denn „Kunst und Kultur sind ein wichtiger Bestandteil der Standortförderung.“ Eine attraktive Kulturlandschaft sei für die vor Ort ansässigen Unternehmen und ihre Mitarbeiter genauso wichtig, wie eine ordentliche Verkehrsinfrastruktur oder attraktive Gewerbesteuerhebesätze, so Pfister.

„Sich mit zeitgenössischer Kunst auseinanderzusetzen, bietet Gelegenheit zum Dialog mit anderen Anschauungen. Es kann spannend, ungemütlich oder sogar mühsam sein, das Moderne zu verstehen.“, erinnerte der IHK-Präsident an die Idee aus den Anfängen. Das gelte heute weiter, denn ähnlich wie in der unternehmerischen Wirtschaftspraxis, könne man auch bei zeitgenössischer Kunst die Situation nicht immer gleich richtig einschätzen. „Die IHK vermittelt der Wirtschaft ja auch den Einstieg in neue Auslandsmärkte, in neue Technologien – warum also nicht auch in neue Kunst, gleichsam als Übungsmodell für neues unternehmerisches Denken in einer nicht immer verständlichen neuen Unternehmenswelt?“

Vom früheren Hauptgeschäftsführer Professor Dr. Dieter Schäfer 1987 „erfunden“, von der früheren IHK-Geschäftsführerin Cornelia Lüdicke mit Leben erfüllt und unter der langjährigen Ägide der Kunstreferentin Marisa Lotter – der Ehegattin des langjährigen IHK-Hauptgeschäftsführers Dr. Lando Lotter – sowie ab 2005 unter den Kunsthistorikerinnen Liane Thau und Dr. Gisela Wohlfromm als Kuratorinnen, haben sich die IHK-Kunstausstellungen bis heute zu einem aus dem regionalen Kulturleben nicht mehr wegzudenkenden Kunstforum entwickelt. Viermal im Jahr lädt die IHK zu einer Ausstellung ein, immer in das IHK-Weiterbildungszentrum in Würzburg, in dem täglich viele junge Menschen ein- und ausgehen.

Neben den üblichen vier Kunstpräsentationen haben die aktuellen Kuratorinnen dieses Jahr eine Jubiläumsausstellung organisiert und dazu alle Künstler eingeladen, die unter ihrer Ägide ausgestellt haben. 60 Künstler aller Altersstufen sagten ihre Teilnahme zu und durften selbst bestimmen, was sie einliefern wollten – nur nicht zu raumgreifend sollte es sein. Liane Thau und Dr. Gisela Wohlfromm strukturierten das riesige Angebot farblich und thematisch, so dass eine prächtige, dem Ereignis angemessen vielfältige Schau zustande kam. Dazu kommen noch einige Werke aus dem Besitz der IHK, die an die Ära Lüdicke und Lotter erinnern – insgesamt 82 Gemälde, Zeichnungen und Objekte.

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Die etwas kompaktere Hängung ist dem großen Engagement der Künstler geschuldet. Aber so sind in der Ausstellung nun Arbeiten zu allen denkbaren Themen, in allen künstlerischen Techniken, Materialien und Stilen zu sehen. Es gibt impressionistische, expressive, realistische, abstrakte, konkrete, dadaistische, surreale und feministische Kunst. Figurative Plastiken stehen neben geometrischen oder spielerischen Objekten.  Lyrische Farbstimmungen und überwältigende Farbexplosionen oder schlichtes Schwarz-Weiß prägen die drei Ebenen des Weiterbildungszentrums.

Es ist den Kreativen in diesem Vierteljahrhundert immer wieder gelungen, die Räume mit unterschiedlichsten Stilen und Farbzusammenstellungen völlig zu verwandeln. Wie bunt die Vielfalt der Ausstellungen war, zeigt auch eine Jubiläums-Festschrift, die auf der IHK-Homepage online geblättert werden kann und ab August auch im regionalen Buchhandel angeboten wird.

Auf den Bildern:
* Prof. Dr. Ralf Jahn bedankte sich für das Engagement in den letzten 25 Jahren IHK-Kunstausstellungen bei den Kunstreferentinnen Dr. Gisela Wohlfromm, Marisa Lotter und Liane Thau (v.l.). Im Bild fehlt Cornelia Zemskeris (früher Frau Lüdicke-Diener).
* In der Festschrift zum Kunstjubiläum können Kunstinteressierte auf 124 Seiten eine Auswahl von Skulpturen, Plastiken, Gemälden bis hin zu Fotografien in den unterschiedlichsten Stilrichtungen der 118 Ausstellungen aus den Jahren 1987 bis 2012 Revue passieren lassen.

Ausstellungsdauer:
5. Juli bis 16. August 2012

Öffnungszeiten:
Mo. – Do. 8 – 20 Uhr
Fr. 8 – 17 Uhr
Sa. 8 – 12 Uhr

Sommerferien:
Mo. – Do. 8 – 16 Uhr
Fr. 8 – 13 Uhr



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