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Das Verkehrsunfallgeschehen im Jahr 2011 auf den lokalen Autobahnen: Weniger Unfälle, aber gravierendere Folgen

Keiler Helles

Unterfranken – Gegenläufig zur Entwicklung des Unfallgeschehens in Unterfranken und  des gesamten Freistaates stieg auf den Autobahnen im Zuständigkeitsbereich der Verkehrspolizeiinspektion Schweinfurt-Werneck die Zahl der Unfälle im vergangenen Jahr leicht um ein Prozent an. Gegenüber dem Vorjahr, als insgesamt 1093 Unfälle auf den Autobahnen zu verzeichnen waren, wurden im vergangenen Jahr 1104 Verkehrsunfälle statistisch erfasst.

Allerdings waren auch die Unfallfolgen bei diesen von den Beamten der Verkehrspolizei aufgenommenen Verkehrsunfällen, so wie im gesamten Bereich des Polizeipräsidiums Unterfranken, wesentlich gravierender als im Vorjahr.
Waren es im Jahr 2010 noch 132 Verkehrsunfälle mit Personenschaden, so stieg deren Zahl um fast 14 Prozent auf 150 im Jahr 2011.
Auch die Zahl der bei diesen Unfällen verletzten Personen stieg im vergangenen Jahr erneut an. So wurden im Jahr 2011 insgesamt 253 Personen bei Unfällen verletzt. Im Vergleich zum Jahr 2010 mit 197 Verletzten bedeutet dies einen signifikanten Anstieg um 28 Prozent. Besonders gravierend fiel der Anstieg bei der Zahl der schwerverletzten Personen aus. Hier kamen gegenüber 30 Personen im Jahr 2010 im vergangenen Jahr mehr als doppelt so viele Personen, nämlich 61 zu Schaden.
Leider stieg auch die Zahl der bei Unfällen auf den Autobahnen der Region getöteten Personen. Waren es im  Jahr 2010 noch 2 Tote, so verloren im letzten Jahr 3 Menschen auf den Autobahnen A7, A70 und A71 ihr Leben. Bei allen 1104 Unfällen zusammen entstand ein Sachschaden von über 5 Millionen Euro.

Die statistische Auswertung der von den Beamtinnen und Beamten der Verkehrspolizei auf den Autobahnen der Region aufgenommen Unfälle des vergangenen Jahres ergab mit einem Anteil von 27 % als häufigste Unfallursache eine den Straßen- und Verkehrsverhältnissen nicht angepasste Geschwindigkeit. Es folgen mit 15% ungenügender Sicherheitsabstand und mit 12% Fehler beim Überholen. Verschiedenartigste andere Fehler bei den Fahrzeugführern waren in etwa 16% aller Fälle unfallursächlich.
Das leidige Thema Alkohol spielte bei 15 der 1104 Verkehrsunfälle eine Rolle.
Auch wenn sich somit rein statistisch alle 8 Stunden ein Verkehrsunfall ereignete, stützt dies die These, dass auch in der Region Main-Rhön die Autobahn unter Berücksichtigung des Gesamtverkehrsaufkommens den sichersten Verkehrsweg darstellt.

Unfallgeschehen auf der  Bundesautobahn A 7
Maßgeblichen Anteil am Unfallgeschehen auf den Autobahnen hatte im Jahr 2011 der etwa 62 km lange Streckenabschnitt der Rhönautobahn. Entgegen dem allgemeinen Trend stiegen hier die Unfallzahlen gegenüber dem Jahr 2010 um 21% von 504 auf 612 Unfälle an.
Die Zahl der Unfälle mit Personenschaden stieg um 13 % von 60 auf 68 an, wobei sich die Anzahl der dabei verletzten Personen um 29% von 89 auf 115 erhöhte.
Auch im Jahr 2011 wurde ein Mensch  bei einem Verkehrsunfall  auf der A 7 getötet.
Am häufigsten mussten die Polizeibeamtinnen und -beamten  an Freitagen in der Nachmittagszeit zwischen 13.00 und 17.00 Uhr zur Unfallaufnahme ausrücken. Starkes Verkehrsaufkommen mit oft kilometerlangen Staus, zum Beispiel zwischen den Anschlussstellen Gramschatzer Wald und Autobahnkreuz Werneck, führt dabei nicht selten zu Auffahrunfällen.

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Unfallgeschehen auf der A 70:
Auf der A 70 kann dem gegenüber ein erfreulicher Rückgang der Verkehrsunfälle um über 11% von 374 auf 331 verzeichnet werden. Aber auch hier stieg die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden um 7% von 42 auf 45.  Deutlich stieg auch mit 20% die Zahl der Personen, welche bei einem dieser Unfälle verletzt wurden von  61 auf 73.  Ein gravierender Anstieg musste bei der Anzahl der Schwerverletzten von vorher 8 Personen auf nunmehr 22 registriert werden. Auch auf der A 70 war, wie bereits im Vorjahr, ein Unfall mit einer getöteten Person zu verzeichnen.

Unfallgeschehen auf der A 71
Auf der A 71 Schweinfurt – Erfurt ist ein höchst erfreulicher Rückgang der Verkehrsunfälle um 25% von 215 auf 161 Unfällen zu verzeichnen. Aber ähnlich wie bei den beiden anderen Autobahnen, erhöhte sich die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden um 16% von 32 auf 37. Bei diesen Unfällen ist die Zahl der verletzten Personen um 33% von 49 auf 65 gestiegen. Bei einem der 161 Verkehrsunfälle wurde eine Person getötet.

Beteiligung des Schwerverkehrs am Unfallgeschehen:
Fahrer von Schwerverkehrsfahrzeugen, also Lastkraftwagen und Omnibussen, waren an 156 Verkehrsunfällen und somit 14% aller Unfälle beteiligt. Hier wurden bei 51 Unfällen mit Personenschaden 76 Personen verletzt und 1 Person getötet. In 109 aller Fälle,  waren die Fahrer der Schwerverkehrfahrzeuge die alleinigen Verursacher

Nachfolgend die häufigsten Unfallursachen im Bereich des Schwerverkehrs
Fehler beim Überholen: 37
Verlorene Ladung/Ladungssicherung: 22
Überhöhte/Nichtangepasste Geschw.: 13
Fehler beim Einfahren in die Autobahn: 9
Alkohol: 2

Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort:
Die Unfälle mit Verkehrsunfallflucht stiegen in den Vergleichsjahren um 21% von 115 auf 139. Davon konnten 48 Unfälle geklärt werden, dies entspricht einer Aufklärungsquote von 35%. Ein Wert, der bei dem auf Autobahnen herrschenden Durchgangsverkehr recht beachtlich ist.

Schwere Verkehrsunfälle

Wasserlosen
Die enorme Rauchentwicklung, verursacht durch den technischen Defekt am Turbolader eines auf dem Standstreifen stehenden Pkw und die damit verbundene Sichtbehinderung anderer Verkehrsteilnehmer, waren die Ursache von Folgeunfällen, die sich am 29.10.2011 in den frühen Abendstunden auf der  Autobahn A7 zwischen den Anschlussstellen Wasserlosen und Hammelburg ereigneten.  An den Unfällen waren insgesamt elf Fahrzeuge beteiligt. Dabei wurden sieben Menschen zum Teil schwer verletzt. Die A 7 musste in Richtung Norden für Stunden komplett gesperrt werden.

Wonfurt
Übersäht von Glasscherben und Gemüse war die Fahrbahn der Autobahn A70 nach einem Verkehrsunfall, der sich am 29.06.2011 in der Mittagszeit ereignete.
Nachdem der Vorderreifen eines in Richtung Bamberg fahrenden Sattelzuges geplatzt war, hatte der Fahrer die Gewalt über seinen Lkw verloren. Das Fahrzeug walzte erst über 100 Meter der Mittelleitplanke nieder, bevor es diese durchbrach und anschließend auf der Gegenfahrbahn quer über beide Fahrstreifen und den Standstreifen zum Liegen kam. Da zudem die aus eingelegtem Gemüse, Ketchup und Senf bestehende Ladung bei dem Unfall über die  gesamte Fahrbahn verteilt war, musste die Autobahn für die Bergungs- und Reinigungsarbeiten in Richtung Würzburg für über acht  Stunden komplett gesperrt werden. Der Lkw-Fahrer hatte glücklicherweise außer ein paar Schnittwunden, keine schwereren Verletzungen erlitten.

Foto: Polizei



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