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Die Polizei Unterfranken warnt vor dem Verschlüsselungstrojaner „GoldenEye“, Enkeltrick-Betrügern und vermeldet einen Einbruchsversuch

UNTERFRANKEN – Seit Dienstag hat ein Verschlüsselungstrojaner die IT-Systeme von drei unterfränkischen Firmen lahm gelegt. Offenbar wurden die Trojaner mittels einer Bewerbungs-E-Mail eingeschleust. Die Kriminalpolizei ermittelt nun wegen Computersabotage und versuchter Erpressung.

Am vergangenen Dienstag erhielt eine Firma in Goldbach (Lkr. Aschaffenburg) eine als Bewerbung getarnte E-Mail. Nachdem ein Mitarbeiter die Anhänge öffnete, wurde der Bildschirm schwarz und es erschien ein Totenkopf mit orangefarbenem Hintergrund. Sämtliche Daten auf der Festplatte waren verschlüsselt. Zur Freischaltung sollten 360 Dollar „Lösegeld“ bezahlt werden.

Eine gleichartige Bewerbungs-E-Mail ging am Mittwoch auch bei einer Firma in Hösbach (Lkr. Aschaffenburg) ein. In diesem Fall kam es zwar zu keiner Lösegeld-Forderung, allerdings wurden durch die Schadsoftware ebenfalls sämtliche Daten auf dem Firmenrechner verschlüsselt.

Am Mittwochmorgen öffnete ein Mitarbeiter eines Autohauses im nordöstlichen Landkreis Würzburg eine Bewerbungs-E-Mail mit Anhängen. Dadurch wurde in der Folge das gesamte Firmen-Netzwerk lahm gelegt. Auch in diesem Fall handelte der Zeuge richtig und informierte die Polizei.

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Nach ersten Erkenntnissen dürfte es sich in allen Fällen um den Verschlüsselungstrojaner „GoldenEye“, eine Weiterentwicklung des Trojaners „Petya“, handeln. Im Anhang der als Bewerbung getarnten E-Mails befinden sich in der Regel zwei Dateien:

1) Exel-Datei (Blume mit Arbeitsamt-Logo)

2) PDF-Datei (Ausformulierte Bewerbung mit Erreichbarkeit)

Öffnet der Empfänger die angehängte Exel-Datei, wird er im Dokument darum gebeten, die Bearbeitungsfunktion des eingesetzten Tabellenkalkulationsprogramms zu aktivieren. Tut man dies und erlaubt dem Programm so, Makros durchzuführen, wird die Verschlüsselung eingeleitet. Im Anschluss erscheint die Lösegeld-Forderung.

Um sich vor Schadsoftware bestmöglich zu schützen, rät die Unterfränkische Polizei:

Öffnen Sie niemals ungeprüft Dateianhänge, ganz gleich ob es sich um scheinbar ungefährliche Dateien wie Bilder, Dokumente oder sonstige Dateien handelt. Wenn Sie sich unsicher sind, fragen Sie beim Absender nach.

Klicken Sie niemals auf Links in unaufgefordert zugesandten E-Mails. Diese könnten Sie auf infizierte Webseiten leiten, die zu einem unbemerkten Download der Schadsoftware führen.

Seien Sie in sozialen Netzwerken kritisch mit dem Klick auf angeblich aufsehenerregende Videos oder andere Mitteilungen – auch wenn Ihnen diese von Freunden empfohlen wurden.

Installieren Sie regelmäßig die vom Hersteller bereitgestellten Sicherheitsupdates für Ihr Betriebssystem und die von Ihnen installierten Programme (z.B. Browser, Flash Playern, Adobe Reader), idealerweise über die Funktion „Automatische Updates“.

Setzen Sie ein Virenschutzprogramm ein und aktualisieren Sie dieses regelmäßig. Auf dem Markt sind mittlerweile auch Programme erhältlich, die einen wirksamen Schutz gegen Verschlüsselungs-Trojaner bieten.

Achten Sie darauf, dass Sie nicht mit Administratorenrechten im Internet unterwegs sind. Legen Sie sich einen „Benutzer“ mit Standardbenutzerrechten an und nutzten Sie diesen für das Surfen im Internet.

Sichern Sie Ihre Daten regelmäßig und tagesaktuell auf einem externen Medium, um Datenverluste möglichst gering zu halten.

Und: Aktuell sind im Raum Würzburg wieder Enkeltrickbetrüger aktiv. Die Anrufer geben sich bei Seniorinnen und Senioren als Angehörige bzw. Bekannte aus und fordern hohe Geldbeträge, zum Beispiel für bevorstehende Wohnungskäufe. Es ist mit weiteren Anrufen zu rechnen.

Seit etwa 13.00 Uhr gehen bei der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Unterfranken mehrere Mitteilungen über Enkeltrick-Versuche in Würzburg ein. Aktuell dürften die Betrüger auch weiterhin versuchen, mit der dreisten Masche Seniorinnen und Senioren um ihr Erspartes zu bringen.

Das Polizeipräsidium Unterfranken rät:

Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte oder Bekannte ausgeben, die Sie als solche nicht eindeutig erkennen.

Fragen Sie den Anrufer nach persönlichen oder familiären Einzelheiten, die er wissen sollte.

Geben Sie keine Details zu Ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen preis.

Legen Sie einfach den Telefonhörer auf, sobald ihr Gesprächspartner Geld fordert.

Halten Sie nach einem Anruf mit finanziellen Forderungen bei Familienangehörigen Rücksprache.

Lassen Sie keine fremden Personen in ihre Wohnung.

Übergeben Sie niemals Geld oder andere Wertgegenstände an unbekannte Personen.

Informieren Sie unter der Notrufnummer 110 sofort die Polizei, wenn Ihnen eine Kontaktaufnahme verdächtig vorkommt.

Und: In einem Mehrfamilienhaus in Schweinfurt hat in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch ein Unbekannter offensichtlich versucht, in zwei Wohnungen einzudringen. Dem Einbrecher gelang es nicht, die Wohnungstüren aufzuhebeln. So hinterließ er lediglich Sachschaden, bevor er unerkannt aus dem Anwesen flüchtete.

Die Bewohnerin einer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus in der Ludwigstraße hatte zwischen Mitternacht und 02.00 Uhr Geräusche auf dem Dachboden und an ihrer Wohnungstüre vernommen. Am darauffolgenden Morgen stellte die Zeugin dann Hebelspuren an zwei Wohnungstüren fest. Wie der Einbrecher in das Gebäude gelangte ist unklar. Der Sachschaden wird auf rund 50 Euro geschätzt.

Die Ermittler der Schweinfurter Polizei nehmen Hinweise von Zeugen, denen zur Tatzeit etwas Verdächtiges aufgefallen ist, unter Tel. 09721/202-2200 entgegen.



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