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Nach Schockanrufen nun Schockmails: Polizei warnt vor Email-Betrug

Keiler Helles

Schweinfurt – Am Dienstag hat eine 43-Jährige Anzeige wegen eines außergewöhnlichen Email-Betruges erstattet. Ein Unbekannter hatte sich Zugang zu ihrem Mailaccount verschafft und unter ihrem Namen Schockmails versandt. Die Empfänger wurden aufgefordert Geld ins Ausland zu überweisen. Bisher blieb es beim Versuch. Das Polizeipräsidium Unterfranken warnt vor dieser offenbar bundesweiten Betrugsmasche.

„In den letzten Wochen haben wir mehrfach über das Phänomen der Schockanrufe berichtet. Nun haben Freunde und Bekannte einer 43-Jährigen aus dem Landkreis Schweinfurt eine Schockmail erhalten. Auf bislang unbekannte Weise gelang es dem Betrüger die Zugangsdaten zum Email-Konto der Geschädigten zu erlangen. Damit ausgestattet, verschickte er an alle Personen aus dem Adressbuch eine Schockmail mit folgendem Inhalt: Die Inhaberin der Emailadresse hätte im schottischen Ausland Geld und Ausweispapiere verloren. Sie bräuchte dringend Geld für einen Rückflug und bittet deshalb um einen Rückruf an der Rezeption des Hotels. Am Telefon erhält der Anrufer per Bandansage die Aufforderung, einen bestimmten Betrag per Western Union nach Schottland zu überweisen.

Nach Versenden des Hilferufs, hatte der Betrüger offenbar die Kontaktadressen gelöscht und das Passwort geändert. Die Geschädigte konnte so weder auf ihr Email-Konto zugreifen, noch die ursprünglich im Adressbuch eingetragene Personen vor dem Betrug warnen. Mit dieser dreisten Masche zocken die Betrüger ahnungslose Geschädigte gleich doppelt ab. Denn die in der Mail angegebene Rufnummer ist nicht wie angegeben das Hotel, sondern eine teure kostenpflichtige Hotline im Ausland. Folgt der gutgläubige Anrufer dann den dort abgespielten Anweisungen, ist das Geld meist für immer verloren, denn die Betrüger können es weltweit abholen.

Sollten Sie eine solche Email erhalten, betrachten Sie diese deshalb als „Spam“ und rufen auf keinen Fall im Ausland an oder überweisen Geld. Verständigen Sie umgehend die Polizei und den Absender der Email, denn dieser weiß meist nicht, dass in seinem Namen solche Forderungen gestellt werden. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob die Angaben in der Mail der Wahrheit entsprechen, so versuchen Sie auf üblichem Wege den angeblich Geschädigten zu erreichen, ohne die in der Mail genannten kostenpflichtigen Nummern zu wählen.

Muster
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Hotel

Wenn Ihr E-Mail-Account für solche Mails missbraucht worden ist, sollten Sie schnellstmöglich mit Ihrem Anbieter Rücksprache nehmen. Oft können gelöschte Adressverzeichnisse wiederhergestellt und so doch noch Schaden von den Freunden abgewendet werden.

Wir raten in diesem Zusammenhang dazu zuverlässige und wechselnde Passwörter zu wählen und warnen insbesondere davor, unbekannte Dateianhänge auszuführen. Diese können ungewollt Schadsoftware auf dem Computer installieren, oft auch solche, die Passwörter ausspionieren kann. Auch ein ständig aktualisierter Virenschutz macht es Computerbetrügern schwer an Ihre Daten zu gelangen. Weitere Tipps zum sicheren Surfen im Netz erhalten Sie unter:
www.polizei-beratung.de

Die Polizei in Schweinfurt hat die Ermittlungen übernommen und prüft nun an welche Personen die Email noch gesteuert wurde und ob Geld ins Ausland geflossen ist. Nach bisherigen Erkenntnissen besteht kein Zusammenhang zwischen den Schockanrufen und den versendeten Emails. Gemeinsam ist in beiden Fällen lediglich, dass der Schreck über eine angebliche Notlage ausgenutzt wird.



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