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Verkehrsunfallentwicklung und Kriminalitätsstatistik 2013: Weniger Verletzte, mehr Tote, 76 zusätzliche Straftaten

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SCHWEINFURT – Deutlich weniger Unfallverletzte, aber leider mehr Unfalltote – so lässt sich das Unfallgeschehen auf den Autobahnen im Zuständigkeitsbereich der Verkehrspolizeiinspektion Schweinfurt-Werneck für das Jahr 2013 zusammenfassen.

Im vergangenen Jahr wurden auf den drei Autobahnen A 7, A 70 und A 71 insgesamt 1.215 Verkehrsunfälle polizeilich bearbeitet. Im Vergleich zum Jahr 2012 stellt dies einen Anstieg um 74 Verkehrsunfälle (+ 6,5 %) dar. Erfreulicherweise reduzierte sich jedoch die Anzahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden um 18 (-11,5 %) auf nunmehr 139. Die Anzahl der dabei verletzten Personen ging um 35 (-14,0 %) auf 215 zurück. Die Zahl der Unfallbeteiligten, die auf den Autobahnabschnitten schwere Verletzungen erlitten reduzierten sich auf 35 und damit um 44,4 %.

Jedoch ereigneten sich im Jahr 2013 auf den insgesamt ca. 165 km langen Autobahnabschnitten 7 tödliche Verkehrsunfälle, wobei 8 Menschen ums Leben kamen. Wie in den Vorjahren wurden als häufigste Unfallursachen überhöhte bzw. nicht angepasste Geschwindigkeit und mangelnder Sicherheitsabstand festgestellt.

Mit konzeptioneller Verkehrssicherheitsarbeit bekämpften die Polizeibeamten der VPI Schweinfurt-Werneck die Hauptunfallursachen. Dabei setzten sie im vergangenen Jahr speziell ausgerüstete Videofahrzeuge ein, mit denen neben gravierenden Nötigungen und Straßenverkehrsgefährdungen auch überhöhte Geschwindigkeit und zu geringer Sicherheitsabstand festgestellt werden konnten. Insgesamt leiteten die Beamten  aufgrund ihrer Feststellungen 914 Bußgeldverfahren ein. 139 Verkehrsteilnehmer mussten ihren Führerschein für mindestens einen Monat abgeben.

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Neben der Verkehrssicherheitsarbeit auf den Autobahnen in der Region Main/Rhön führte die VPI Schweinfurt-Werneck in enger Zusammenarbeit mit den örtlichen Polizeidienststellen in den Landkreisen Schweinfurt, Bad Kissingen, Rhön-Grabfeld und Hassberge sowie in der Stadt Schweinfurt Geschwindigkeitsmessungen durch.
Hierbei wurden in 4.614 Einsatzstunden insgesamt fast 1,5 Millionen Fahrzeuge gemessen. 10.486 Bußgeldverfahren mussten eingeleitet werden. Insgesamt 530 Fahrzeugführer waren erheblich zu schnell, so dass von der Zentralen Bußgeldstelle ein Fahrverbot von mindestens einem Monat verhängt wurde. In 28.882 Fällen waren Verwarnungen ausreichend.

Bei stationären Abstandsmessungen auf den Autobahnen wurden insgesamt 1.613 Fahrzeugführer beanstandet. 1.209 Fahrzeugführer missachteten den gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheitsabstand. In 404 Fällen wurde von Fahrzeugen des Schwerverkehrs der Mindestabstand von 50 Metern nicht eingehalten.
Bei 147 Fahrzeugführern war der Verstoß so schwerwiegend, dass ein Fahrverbot ausgesprochen wurde.

Auf den drei Autobahnen ereigneten sich im Jahr 2013 insgesamt 146 Verkehrsunfälle, bei denen sich die Unfallbeteiligten unerlaubt von der Unfallstelle entfernten. In 54 Fällen konnten die Beamten der VPI Schweinfurt-Werneck die flüchtigen Fahrzeugführer ermitteln.

Der folgenschwerste Verkehrsunfall mit unerlaubtem Entfernen von der Unfallstelle, der von der Unfallfluchtfahndung der VPI Schweinfurt-Werneck bearbeitet werden musste, ereignete sich am Pfingstmontag 2013. Gegen 20.20 Uhr geriet der 32 jährige Fahrer eines gestohlenen Audi 80 auf der Hausener Straße bei Schonungen in von der Fahrbahn ab. Zwei Fahrzeuginsassen wurden beim seitlichen Aufprall auf eine Mauer getötet. Der Fahrer selbst wurde nicht verletzt und flüchtete unmittelbar danach von der Unfallstelle. Durch die gute Zusammenarbeit der Schweinfurter Polizeidienststellen konnte die VPI Schweinfurt-Werneck den Aufenthaltsort des flüchtigen Tatverdächtigen am nächsten Tag ermitteln. Bei seiner Festnahme im Stadtgebiet Schweinfurt räumte der Mann seine Fahrereigenschaft ein. Er wurde inzwischen rechtskräftig zu 4 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt.

Auch die vorbeugende Verkehrssicherheitsarbeit hat bei der VPI Schweinfurt-Werneck einen großen Stellenwert. Ein besonders geschulter Sachbearbeiter für Verkehrsaufgaben ist Mitglied in der Unfallkommission für die Autobahnen im nordbayerischen Raum. Bei zahlreichen Veranstaltungen mit großer öffentlicher Wirksamkeit informierte die VPI Schweinfurt-Werneck über ordnungsgemäße Ladungssicherung, Gefahren überhöhter Geschwindigkeit und mangelnden Sicherheitsabstands. Bei gemeinsam mit anderen Polizeidienststellen durchgeführten Motorradkontrollen informierten Beamte der Motorradstaffel beispielsweise über besondere Gefahren für Motorradfahrer nach der Winterpause.

Besonders geschulte Beamte der VPI Schweinfurt-Werneck sind täglich auf den Autobahnen und in den Landkreisen unterwegs, um bei stationären und mobilen Kontrollen Schwerverkehrsfahrzeuge zu kontrollieren. Bei diesen Kontrollen überprüfen die Beamten den technischen Zustand der Fahrzeuge, die Einhaltung der zulässigen Masse und Gewichte sowie die Einhaltung der vom Gesetzgeber vorgeschriebenen Lenk- und Ruhezeiten. Allein im Bereich der Sozialvorschriften wurden im vergangenen Jahr 1.203 Anzeigen erstattet.

Ein besonderes Augenmerk legen die Beamten hierbei auf die Kontrolle von Gefahrguttransporten. Im Falle eines Verkehrsunfalls kann es für die Fahrzeuginsassen wie auch die Einsatzkräfte lebensrettend sein, dass die gefährliche Ladung ordnungsgemäß gesichert und gekennzeichnet ist. In 21 Fällen erstatteten die Polizeibeamten Anzeigen gegen Fahrer oder Firmenverantwortliche. Im Gefahrgutbereich sind die Bußgelder deutlich höher als bei anderen Verstößen. Außerdem wird durch die eingesetzten Beamten oftmals die Weiterfahrt unterbunden, wobei durch das Ab- und Umladen noch höhere Kosten auf die Firmen zukommen.

Falsches Parken auf den Autobahnen stellt ein erhebliches Gefahrenpotential für andere Verkehrsteilnehmer dar. In 89 Fällen beanstandeten Polizeistreifen parkende Lkw-Fahrer im Zufahrts- oder Ausfahrbereich von Tank- und Rastanlagen oder von Parkplätzen. Insbesondere zur Nachtzeit oder bei schlechten Sicht- und Wetterverhältnissen ereigneten sich hier in der Vergangenheit Verkehrsunfälle mit Verletzten und Toten.

Im Bereich der Kriminalitätsbekämpfung weist die Statistik der VPI Schweinfurt-Werneck im Jahr 2013 einen Anstieg der Straftaten um 76 auf 735 Straftaten auf. Davon konnten 42,7 Prozent aufgeklärt werden.
Knapp die Hälfte aller zu bearbeiteten Kriminalstraftaten entfielen auf Tankbetrügereien. Die Zahl der angezeigten Fälle stieg um 90 auf 358 Taten an. Da manche Tankstellenbetreiber nicht bereit sind, ihre Zapfsäulen mit einer Videoüberwachung auszustatten, fehlten den Beamten häufig jegliche Ermittlungsansätze. Die Aufklärungsquote betrug in diesem Deliktsfeld deshalb auch nur 13,3 Prozent.
Bei den Rohheitsdelikten wie Körperverletzung, Nötigung und Bedrohung ist ein geringer Anstieg um 3,3 Prozent auf nunmehr 125 Fälle zu verzeichnen. Die Anzahl der angezeigten Nötigungen im Straßenverkehr stieg dabei um 4 auf jetzt 118 Fälle an. Die Aufklärungsquote bei diesen Delikten liegt deliktspezifisch und gleichbleibend auf dem hohen Niveau von ca. 86,4 % Prozent.
Im Bereich der Eigentumsdelikte war ein erheblicher Anstieg zu verzeichnen. Die Anzahl der angezeigten Fälle stieg um 30 auf jetzt 79 Fälle.
Speziell geschulte Beamte sind tagtäglich in Zivil auf den Autobahnen der Region Main/Rhön unterwegs, um die überörtliche Kriminalität zu bekämpfen.

Vor allem diese Beamten stellten im vergangenen Jahr in 44 Fällen Rauschgift sicher, ermittelten in 22 Fällen wegen illegalen Aufenthalts von Ausländern und stellten in 33 Fällen ge- oder verfälschte Führerscheine und Pässe sicher.

Diese Fahndungskräfte nahmen beispielsweise am Freitag, 20.12.2013, zwei 33 und 49 Jahre alte litauische Männer fest, die kurz zuvor eine 87-jährige Schweinfurterin durch einen sogenannten „Schockanruf“ um insgesamt 5.000 € erleichterten. Sie hatten der Frau telefonisch vorgegaukelt, dass deren Tochter einen schweren Autounfall verursacht hätte und nun zur Schadensregulierung dringend Bargeld brauche.

Polizei und Rettungsdienste müssen sich häufig erst mühsam ihren Weg zur Unfallstelle bahnen und verlieren dadurch wertvolle Zeit. Deshalb bittet die Polizei alle Verkehrsteilnehmer, im Falle eines Staus immer damit zu rechnen, dass Einsatzfahrzeuge von Polizei, Feuerwehr, Rettungsdiensten und auch Abschleppfahrzeuge durch den Stau an die Gefahrenstelle gelangen müssen. Durch das Freihalten einer Rettungsgasse kann schneller Hilfe geleistet und die Störung letztendlich auch frühzeitiger bereinigt werden.
Von der VPI Schweinfurt-Werneck wird eine Streckenlänge von 165,4 km auf folgenden Autobahnabschnitten betreut:
BAB A 7:     Anschlussstelle Gramschatzer Wald bis zur Landesgrenze Hessen
BAB A 70:     Autobahnkreuz Schweinfurt/ Werneck bis zur Anschlussstelle Eltmann
BAB A 71:     Autobahndreieck Werntal bis zur Landesgrenze Thüringen.
Im Zuständigkeitsbereich liegen sechs Rastanlagen, zwei Autohöfe und das Gewerbegebiet an der A 70 bei Werneck.

Das Foto zeigt den Verkehrsunfall vom 30.09.2013, wo gegen 05.10h auf der A7 am „Klöffelsberg“ der Fahrer eines unbeladenen Langholzfahrzeugs die Mittelschutzplanke durchbrach und mit einem ordnungsgemäß auf der Richtungsfahrbahn Norden fahrenden Pkw Opel kollidierte. Der Fahrer des Opel Vectra, ein 26 jähriger Bundeswehrsoldat, wurde bei dem Verkehrsunfall tödlich verletzt und verstarb noch an der Unfallstelle. Foto: Polizei



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