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Diskussionsveranstaltung zu Lebensmittelsicherheit: „Verbraucherschutz bedeutet soziale Gerechtigkeit“

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SCHWEINFURT – „Wie kann Verbraucherschutz wieder effektiv und effizient werden? Und was können wir eigentlich noch essen?“ Mit diesen Fragen eröffnete die SPD-Landtagsabgeordnete Kathi Petersen eine Diskussionsveranstaltung im Pfarrzentrum St. Kilian.

Dies war nur eine der vielen Fragen, die bei einer Diskussionsveranstaltung auf Einladung der SPD-Landtagsabgeordneten Kathi Petersen (Schweinfurt) im Pfarrzentrum St. Kilian besprochen wurde. Als besondere Gäste konnte sie MdL Florian von Brunn (Verbraucherexperte der BayernSPD Landtagsfraktion) und die ehemalige Kreisbäuerin Sieglinde Fackelmann begrüßen.
 
Verbraucherschutz sei anders als etwa der Umweltschutz ein eher neueres Thema, führte von Brunn aus. „Verbraucherschutz bedeutet soziale Gerechtigkeit, weil hierbei die Schwachen vor den Starken – den Konzernen – beschützt werden“. Im Gegensatz zur CSU, die immer vom mündigen Bürger spreche, dem man nicht reinreden dürfe, vertrete die SPD eine etwas andere Vorstellung: „Aufgrund fehlender Transparenz bei Lebensmittelkonzernen kann nicht jeder Bürger immer wissen, was wo drin ist – auch wenn er die Nachrichten verfolgt. Selbst der Europäische Gerichtshof hat geurteilt, dass von einem „durchschnittlich gut informierten“ Verbraucher auszugehen ist“, so von Brunn. Man brauche daher gut ausgestattete Verbraucherzentralen und transparente Kontrollen.

Grundsätzlich seien Lebensmittel in Bayern zwar sicher, aber: „Bayern hat eine lange Geschichte von Lebensmittelskandalen: BSE, Schweinemastskandal, Sieber, Listerienfunde oder auch „Bayern-Ei““. Das Problem sei aus seiner Sicht, dass Kontrollen häufig ineffektiv seien. In diesem Zusammenhang wies von Brunn auf das neue Verbraucherschutzgesetz hin, welches derzeit im Landtag behandelt werde. Dieses schaffe ein Zuständigkeitswirrwarr und springe viel zu kurz. Außerdem fehlt eine wesentliche SPD-Forderung: „Es ist kein spezieller unabhängiger Beauftragter für Lebensmittelsicherheit vorgesehen“.
 
Was die Lebensmittel an sich betreffe, so müsste komplett auf künstliche Stoffe verzichtet und wesentlich mehr auf regionale Produkte zurückgegriffen werden. Zudem brauche es eine bessere Vermittlung der gesunden Ernährung in den Schulen.

Zu diesen Fragen wusste Sieglinde Fackelmann einiges zu berichten. Fackelmann ist bei der Landfrauengruppe des Bauernverbands in Schweinfurt als Ernährungsfrau engagiert: Sie geht in Schulen, spricht mit Kindern über gesundes Essen und erklärt ihnen, wie Landwirtschaft funktioniert. Hierzu gehört u.a. auch die Möglichkeit, auf ihrem Spargelhof selbst Spargel zu stechen. Weiterhin biete man Kochvorträge für junge Leute an. „Ganz besonders wichtig ist uns bei alldem deutlich zu machen, dass wir für regionale und saisonale Produkte stehen“, so Fackelmann. Dabei gehe es in erster Linie um die Qualität. Wenn es zu Lebensmittelskandalen komme, seien die Landwirte meist nicht schuld, „aber immer die Leidtragenden“.

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Den entwicklungspolitischen Aspekt brachte Kathi Petersen ins Spiel. „Es kann nicht unser Ansatz sein, dass wir für den weltweiten Markt produzieren. Auf diese Weise werden die Märkte armer Länder zerstört“, so Petersen. Man solle eher die eigene Region im Blick behalten.

Im Anschluss brachten sich viele der Diskussionsteilnehmer mit Fragen und Beiträgen ein. So ging es u.a. um die Themen Glyphosat oder Vor- und Nachteile von Biolandwirtschaft und konventioneller Landwirtschaft.
 
(Bild: Büro MdL Petersen)



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