
SCHWEINFURT – 13, 27, 12 – das sind die Anzahlen der Tore, die Adam Jabiri seit seiner Rückkehr zum FC Schweinfurt 05 im Jahr 2016 pro Saison erzielte. So gesehen müssten es diese Runde also roundabout 26 Treffer werden. Nach 14 Partien steht der 35-Jährige, mit 76 Toren in 128 Spielen Rekordtorschütze der Regionalliga Bayern, bei aktuell neun Buden.
Nun müssen die Schnüdel erst zum Frankenderby nach Bayreuth und erwarten dann am Montagabend, den 21.10., zum großen Schlagerspiel Türkgücü München, das letzten Montag vom FC 05, zuletzt mit zwei Niederlagen in Pflichtspielen, die Tabellenführung übernahm.

Immer (noch) mittendrin im Geschehen: Der gebürtige Kitzinger Jabiri, Sohn eines spanischen Vaters und einer marokkanischen Mutter, der 2005 mit 21 Jahren erstmals zu den Schnüdeln kam, der in zwei Landesliga-Jahren 50 Tore erzielte, sich damit für einen Wechsel zu Rot-Weiß Erfurt empfahl. In der 3. Liga setzte sich Jabiri nicht wirklich durch, wurde für zwölf Tore zum damals in der Regionalliga spielenden Schweinfurter Lokalrivalen TSV Großbardorf verliehen, um danach bei Hoffenheim 2 durch 26 Ober- und Regionalliga-Tore sich im Alter von 25 Jahren einen Bundesliga-Einsatz im Spiel gegen Schalke 04 zu verdienen. Es folgten Stationen in Heidenheim, Worms und bei den Würzburger Kickers – und dann die Heimkehr.
Seit der überzeugt Jabiri als Sturmspitze, so dass sich die Fans bei ihm die ewige Jugend wünschen würden. „Ich fühle mich nach wie vor fit und hungrig, vielleicht haben die Verletzungspausen mir einen Puffer für das höhere Fußballalter verschafft…“, grinst der Routinier, der zu seiner Zeit in Heidenheim und in Worms zwei Mal fast eine komplette Runde verpasste. Jabiri weiß: „Mit 35 muss ich definitiv mehr auf meinen Körper hören. Ich spreche meinen Trainingsumfang regelmäßig mit dem Trainerteam ab. Einheiten, welche ich mal aussetze, nutze ich meist, um Prävention zu betreiben. Mit unseren Partnern Next Level um Christian Hasler und dem Leopoldina Krankenhaus um Chefarzt Dr. Blanke habe professionelle Möglichkeiten, um meinen Körper so fit wie möglich zu halten.“
Seinen Bundesligaeinsatz, die beiden Aufstiege mit Würzburg in die 3. und 2. Bundesliga und die zwei Pokalsiege mit dem FC 05 bezeichnet er als tollste Erlebnisse. Exakt am 30. Januar 2010 wurde Jabiri in der 70. Minute für Andreas Ibertsberger vor 60.400 Fans in der Arena Auf Schalke eingewechselt. An der 0:2-Niederlage des Teams von Trainer Ralf Rangnick konnte er nichts mehr ändern. Bei den Hausherren stand Manuel Neuer im Tor und traf Kevin Kuranyi. Beim Gegener wurde Ivan Rakitic später zum Weltstar und Benni Höwedes wie Neuer vier Jahre später zum Weltmeister.
Zu Jabiris Highlights zählen die jüngsten beiden Partien in Aschaffenburg im Pokal und gegen Nürnberg 2 eher nicht. Da hätten die Schweinfurter seine Tore gebrauchen können. Um ins Pokal-Halbfinale einzuziehen und die Tabellenführung in der Regionalliga zu verteidigen. Aktuell würden die Schweinfurter weder in die 3. Liga aufsteigen noch die erste DFB-Hauptrunde erreichen. Ob das Treffen im Alter dennoch einfacher ist dank der Erfahrung? „Leichter wird es leider nie, aber man verarbeitet die Fehlschüsse schneller und weiß, dass es einfach Zeiten gibt, in denen der Ball nicht über die Linie will. Da macht man ich weniger verrückt als im jungen Alter!“
Wie lange er noch spielen will? „Der Plan ist, von Jahr zu Jahr zu entscheiden. Für den Verein und mich ist es wichtig, dass ich noch fit genug und hungrig bin, um der Mannschaft auch wirklich helfen zu können. Und ja: 3. Liga mit dem FC 05 wäre sicher noch eine tolle Geschichte. Aber aktuell interessieren mich nur die drei Punkte in Bayreuth“, sagt Jabiri.
Als bereits tätiger freiberuflicher Architekt hat er längst für das Leben danach geplant. „Aktuell hab ich meist Bauanträge oder kleinere Entwürfe auf dem Tisch“, berichtet er. Sollte es zwischen den beiden Jobs Überschneidungen geben, „habe ich aber die volle Unterstützung vom Verein und dem Trainerteam, für die ich sehr dankbar bin“. Doch der 35-Jährige macht so gut wie jedes Training mit oder absolviert seine individuellen Präventionsmaßnahmen – um den Schnüdeln möglichst noch lange erhalten zu bleiben.
Diesen Beitrag stellte uns das Kicker-Sportmagazin zur Verfügung. Dort erschienen Auszüge des Textes auf einer kompletten Seite im Rahmen der Serie „Fußball in Bayern“ in der Ausgabe am Donnerstag.

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