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Der Kommentar zum FC 05 nach dem Trainerrauswurf: Alles nochmal auf Null – und dann muss es passen!

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SCHWEINFURT – Schon vor ein paar Wochen gab´s das Gerücht, dass das Haltbarkeitsdatum von Timo Wenzel in Schweinfurt abgelaufen sei. In Bayreuth wollten ein paar Leute den Vorstand, Geschäftsführer und Geldgeber des FC 05, Markus Wolf, zusammen mit Michael Köllner gesehen haben. Der war einst Trainer des 1. FC Nürnberg, führte den Club in die 1. Bundesliga – und wurde Ende letzter Saison beurlaubt.

So wie nun Wenzel. Als Coach der Schnüdel, der letztlich gnadenlos scheiterte. Zumindest dann, wenn man den sportlichen Ambitionen den Ist-Zustand gegenüberstellt. Zuletzt fünf Punktspiele ohne Sieg, aus einem Vorsprung von drei Punkten auf Türkgücü München wurden acht Zähler Rückstand auf den Tabellenführer. Die fränkischen Amateure aus Bayreuth und Aschaffenburg zogen (fast) gleich – und vor allem auch der TSV Aubstadt aus dem Dorf in der Nachbarschaft, der mit Schweinfurter Jungs auf Augenhöhe ist. Die wiederum beweisen, dass man kein Fußballprofi sein muss, um richtig geil kicken zu können.

Beim 2:2 jüngst in Aubstadt mit immerhin einer tollen Leistung der Schnüdel in Halbzeit zwei nach einer Arbeitsverweigerung in der ersten ließen alle Verantwortlichen Timo Wenzel in der Pressekonferenz alleine. Weder Markus Wolf ließ sich blicken noch jemand von der Medienabteilung. Wenzel verkaufte sich professionell, brachte seine Unzufriedenheit über die ersten 45 Minuten deutlich zum Ausdruck, schwärmte von dem, was der Dorfverein auf die Beine stellt. In diesen Momenten dürfte er schon geahnt haben, dass sein Aus wenige Tage später kommen wird.

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Warum die Trennung? Weil sich die Mannschaft nicht wie erhofft entwickelt hat. Jung sei sie, deshalb dürfe man keine Wunderdinge erwarten. Sagt Wenzel. Zusammengestellt hat sie in erster Linie Sportchef Björn Schlicke, höchst gelobt für die Neuzugänge, als es Siege in Serie gab, nun aber auch in Zeiten des Herbstblues in der Kritik, weil eigentlich die wenigstens der Verpflichtungen dieses Sommers echte Leistungsträger sind und voran marschieren.

Doch was stimmt nun: Ist die Mannschaft jung und hat Talent, ist also entwicklungsfähig – oder muss sie zwingend auch gleich Meister werden? Das mit dem Weiterentwickeln traute man beim FC 05 Timo Wenzel nun nicht mehr zu. Und zog die Reißleine – auch um mit frischem Wind nochmals anzugreifen. Türkgücü könnte am Samstag in Aschaffenburg verlieren. Bei einem Schnüdel-Sieg über Fürth 2 wären es dann nur noch fünf Punkte Rückstand. Angesichts eines noch ausstehenden direkten Duells locker aufholbar. Aber nur dann, wenn die Minusserie jetzt endet.

Dass mit einem „Weiter so“ gegen Fürth am Samstag und danach gegen Rain und Rosenheim nur noch Geisterkulissen im Willy-Sachs-Stadion zu sehen gewesen wären, mag den Verantwortlichen bewusst gewesen sein. So haben sie ein Zeichen gesetzt, dass vielleicht nicht alles, aber doch vieles anders werden muss. Wer auch immer der neue Trainer wird und wann auch immer man ihn verpflichtet. Alles nochmal auf Null – und dann muss es passen. Bei weiteren mindestens eineinhalb Jahren in der trostlosen Regionalliga Bayern würden immer weniger Fans kommen. Auch das weiß man beim FC 05 und speziell bei lange schon dünnhäutig gewordenen Geldgeber Markus Wolf.

Einen Tipp möchte man ihm zu gerne geben: In der Winterpause den kompletten TSV Aubstadt verpflichten inklusive Trainer Joseph Francic. Dann auf die besten Talente der Region setzen und sie mit vier, fünf wirklich starken Spielern verstärken. Danach möglichst den Profibetrieb abstellen, denn im Grabfeld funktioniert´s ja auch mit drei Mal Training pro Woche.

Das alles würde zwar nicht Meisterschaft und Aufstieg garantieren. Noch nicht mal unbedingt einen Spitzenplatz. Aber zumindest wieder ehrlichen Fußball mit fränkischen Spielern. Und wetten, dass die Fans das honorieren würden?

Zuletzt noch was zu Timo Wenzel: Der feiert seinen 42. Geburtstag Ende des Monats nun wohl ohne ein Engagement. Vor ein paar Wochen äußerte er sich in einem Interview, er hätte seinen Fußball-Lehrer nicht gemacht, um in der Regionalliga zu trainieren. Das ist logisch und nachvollziehbar, alleine schon deshalb, weil ja schon mit Schweinfurt die 3. Liga auf der Agenda stand. Nun könnten sich die Schnüdel für den sympathischen Ex-Profi als hinderliche Karrierebremse herausstellen.

Michael Horling
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