Die Schnüdel gegen Aschaffenburg: Ohne Dauerbrenner „Messi“ – und dauerhaft ohne Lukas Kling?

SCHWEINFURT – Paukenschlag vor dem großen Unterfrankenderby am Freitagabend: Lukas Kling wurde vom FC Schweinfurt 05 freigestellt. „Lukas ist nicht im Kader. Warum und weshalb, darauf werden wir nicht eingehen“, kündigte Trainer Timo Wenzel eine Äußerung des Vereins wohl für nach dem Spiel an.

Der 28-Jährige kam letzten Sommer eigentlich als Leistungsträger für das Mittelfeld, fiel aber lange zeit verletzt aus und brachte auch diese Saison noh nicht den berühmten Fuß auf den Boden. Zuletzt beim 1:1 in Garching stand er gar nicht im Kader – allerdings galt das ja auch für Steffen Krautschneider oder Christopher Kracun.

Philip Messingschlager war an sich angekündigt für das Mediengespräch am Donnerstag. Doch der Außenbahnspieler musste wegen Prüfungen passen, wird auch nicht im Kader stehen gegen Aschaffenburg. „Messi hat bisher alle Spiele gemacht. Aber wir sind auf seinen Positionen gut besetzt“, sagt Wenzel. Gianluca Lo Scrudato wurde daher den Medien präsentiert. Gut möglich, dass der 22-Jährige wieder zum Einsatz kommt.

„Sein Spiel lebt von der Dynamik, von der Fitness, seiner Sprintfähigkeit, Einstellung und Willen. Er hat in Elversberg vielleicht eine Trainingseinheit verpasst“, lobt der Coach seinen Schützling, den er schon bei der zweiten Mannschaft der Saarländer unter sich hatte. „Er war immer da und bei ihm war klar, dass er mal Profi werden möchte!“ Allerdings: Cheftrainer Michael Wiesinger stand anscheinend nicht so auf den Deutsch-Italiener.

„Von ihm gab´s keine Rückmeldung. Allerdings war die erste Mannschaft auch gut besetzt und hatte den Druck aufsteigen zu müssen. Da hatte der Trainer wenig Spielraum“, erinnert sich Lo Scrudato. er absolvierte seine Ausbildung bei Ford zum Industriemechaniker, arbeiette dann noch sechs Monate, ließ sich dann freistellen – und ist nun Profi. „Wir sind froh dass er da ist, auch wegen der U23-Regel“, hält Timo Wenzel den Außenbahnspieler für defensiv stärker als offensiv. Und Gianluca sagt dazu: „Ich finde, ich spiele auf beiden Seiten gleich gut und gebe als Drittjüngster im Kader in jedem Training Gas.“ Das klingt doch schon mal richtig gut. Mit Röchling Völklingen sieg er letzte Saison zwar aus der Regionalliga Südwest ab und weiß, dass seine neue Mannschaft „ein anderes Level“ hat.

„2000 Zuschauer plus“ erwartet Benni Liebald von der Geschäftsführung beim Derby. „Wenn Aschaffenburg gegen Heimstetten gewonnen hätte, wäre es von der Tabellenkonstellation vielleicht noch attraktiver. Aber sportlich gesehen ist es egal, wieiele Punkte die haben.“ Fakt ist: Über 13.000 Tickets sind nun schon für das Pokalspiel gegen Schalke 04 verkauft. Vor dme Derby wird es diesmal keine Tickets geben, erst wieder ab Montag, 11 Uhr in der Geschäftsstellt.

Nach dme Donnerstagstraining muss Timo Wenzel noch zwei Akteure aus dem Kader streichen, darunter einen Spieler über 23 Jahre. „Wille und Gier“, will er ab dem Anpfiff sehen. Aufgearbeitet wurde das Remis in Garching. „Die Kompaktheit war auch da, wir hatten viel Ballbesitz. Aber es gab positive wie negative Szenen und unterm Strich leider nur einen Punkt. Aschaffenburg wird sich ähnlich reinstellen. Also haben wir nochmals schnelle Spielzüge geübt. Irgendwann ist die Lücke da – und dann müssen wir eiskalt sein“, weiß er.

Und Björn Schnitzer muss man stoppen. Allerdings: Aschaffenburgs Goalgetter, an dem die Schweinfurter auch schon mal erfolglos baggerten, soll verletzt sein, mit Knieproblemen ausfallen. „Wenn er spielt, müssen unsere Innenverteidiger 1:1-Situationen gegen ihn gewinnen. Wenn er nicht spielt, dann bekämpfen sie einen anderen Spieler“, sagt Timo Wenzel. Mit dem 19 Jahre alten Silas Zehnder lieh Aschaffenburg Mitte der Woche ein Talent von Darmstadt 98 aus. Gut möglich, dass die Schnüdel nun noch einen Ersatz für Lukas Kling brauchen.

Fußball-Regionalliga Bayern: 1. FC Schweinfurt 05 – Viktoria Aschaffenburg (Freitag, 19 Uhr, Willy-Sachs-Stadion)