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Er spielte schon mal in Dortmund: FC 05-Neuzugang Nico Rinderknecht und die Hochzeit des Trainers

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SCHWEINFURT – Den 13. Dezember 2015 wird Nico Rinderknecht Zeit seines Lebens wohl nicht vergessen. Der damals 18-Jährige kam in der 85. Minute in der Bundesligapartie bei Borussia Dortmund vor rund 80.000 Zuschauern auf´s Spielfeld. Eingewechselt für David Abraham. „Das war beim Stand von 3:1. Genau 15 Sekunden später hieß es 4:1…“, kann der heute 22-Jährige darüber ein bisschen grinsen.

Nun gut, Schuld am Tor von Adrian Ramos hatte er nicht. Zu dem Zeitpunkt waren Marco Reuß und Mats Hummels bereits ausgewechselt, Ilkay Gündogan und der schillernde Pierre-Emerick Aubameyang spielten aber noch. Wie bei den Gästen Alexander Meier, der Fußballgott. Trainer Armin Veh ließ immerhin den heutigen Nationalspieler Luca Waldschmidt auf der Bank. Mittelfeldspieler Rinderknecht aber, der die gesamte Jugend bei der Eintracht durchlaufen hatte, durfte die große Bundesligaluft schnuppern.

Nun gut, es blieb bei diesen fünf Minuten (plus Nachspielzeit). „Wir hatten einen großen Kader, zudem keine zweite Mannschaft. Und der Verein hielt am Saisonende die Liga erst in der Relegation“, berichtet der Hesse über die am Ende von Niko Kovac betreute Eintracht, die sich in zwei Entscheidungsspielen gegen Nürnberg durchsetzte. Für Rinderknecht war klar, dass er wechseln würde. Er ging nach Ingolstadt, wo es eine zweite Mannschaft gab und gibt. Sein Trainer dort: Tobias Strobl.

Lange Rede, kurzer Sinn: Der Spieler hatte ein gutes Jahr, wurde anschließend nach Münster verliehen, spielte 14 Mal in der 3. Liga und schoss zwei Tore. Mit Strobl freundete er sich an, man blieb in Kontakt, auch als der Coach nicht mehr beim FCI tätig war und Rinderknecht nach Gießen in seine Heimatstadt wechselte in die Regionalliga Südwest. Am 26. Oktober 2019 reiste der 22-Jährige nach der Partie gegen Aalen sogar zur Hochzeit von Strobl nach Ingolstadt. „Ich kam spät an, habe das Essen verpasst. Aber die Feier war schön“, grinst der Spieler, den Strobl inzwischen zum rechten Außenverteidiger (Rinderknecht: „ich hatte zu Tobi gesagt, die Position könnte mir gefallen…“) umfunktioniert hat.

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Der heutige FC 05-Coach hatte damals keinen Fußball-Job, besuchte gerade einen Englisch-Kurs, als wenige Tage später Markus Wolf ihn anrief, weil sich die Schnüdel nach einem 2:2 in Aubstadt gerade von Timo Wenzel trennten. Zum Einstand des 32-Jährigen gewannen die Schweinfurter ganz spät gegen Greuther Fürth 2. Und an dieser Stelle schließen sich bei dieser Story gerade drei Kreise. Einerseits holte Strobl diesen Sommer den Spieler Rinderknecht, „den ich auch menschlich sehr schätze“. Und der zum Thema Wechsel sagt: „Ich werde nicht jünger und das ist vielleicht meine letzte Chance, nochmal höher zu gehen. Ich habe meinen Platz hier gefunden und fühle mich wohl!“

Dann Fürth 2 und Aubstadt: Samstag spielen die Schweinfurter beim Kleeblatt, Dienstag unter Flutlicht gegen die Grabfelder (Tickets gibt´s nur im Vorfeld auf der Geschäftsstelle, 400 Fans dürften zugelassen sein). Beides Ligapokal. „Es ist Wettkampf, es geht um drei Punkte“, will Strobl zwar „keine Lügen erfinden“, betont aber, dass man diese Partien schon sehr ernst nimmt, „außerdem gibt es ja eine Siegprämie für die Spieler“. Wie hoch die ist? „Keine 10.000 Euro“, lacht Rinderknecht, dem der Coach für Samstag eine Einsatzgarantie gibt. Maxi Bauer und Lukas Ramser fallen angeschlagen aus. Bene Laverty und Florian Pieper sind gelbgesperrt. Sie alle aber dürften gegen Aubstadt wieder dabei sein.

„Es wäre ein Schmarrn, wenn ich sagen würde, das Spiel ist etwas Besonderes für mich. Ich bin ja nicht aus der Region. Aber ich werde sicher auch spüren, dass da mehr Feuer drin ist“, sagt Tobias Strobl mit Blick auf das Derby, das ja auch leider der verletzte Rückkehrer Martin Thomann verpasst. Adam Jabiri, inzwischen beruflich in Vollzeit arbeitend, soll eine der beiden Partien von Beginn an bestreiten und darf generell immer selbst entscheiden, wann er mit seinen 36 Jahren auflaufen kann und will.

Das erste Punktspiel zuhause gegen Schlusslicht Garching rundet dann am 10. Oktober eine Englische Woche ab. „Jedes Spiel ist zum Zusammenwachsen wichtig, wenn man wie wir nächsten Sommer in die 3. Liga aufsteigen will“, weiß Rinderknecht. „Wir freuen uns auf so viele Spiele in der kurzen Zeit“, blickt Strobl voraus und gibt zu, dass er nichts gegen eine Zusatzbelastung auch in der Woche danach hätte, wenn der DFB zu gerne neben dem Pokalspiel der Münchner Bayern gegen Düren auch Schalke 04 antreten lassen würde. Mutmaßlich wird der BFV auch ein zweites Mal die Schweinfurter Schnüdel als Gegner melden, wohl aber noch nicht diesen Donnerstag, wie das Fachmagazin Kicker in seiner aktuellen Ausgabe vermutet.



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