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573 neue Deutsche in Würzburg eingebürgert

Schuchardt: „Sie alle bereichern unsere Kultur und tragen nun Verantwortung für unsere Demokratie“

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WÜRZBURG – 573 Menschen aus 56 Ländern wurden im vergangenen Jahr in Würzburg neue deutsche Staatsbürgerinnen und Staatsbürger. Als ein „tiefgehendes Erlebnis“ bezeichnete Oberbürgermeister Christian Schuchardt den Erwerb einer neuen Staatsbürgerschaft und lud die Neubürgerinnen und Neubürger als Höhepunkt ihrer Integration zu einem kleinen Festakt in das CCW. Etwa 300 neu Eingebürgerte folgten der Einladung.
Schuchardt betonte den Reichtum der Gesellschaft, der durch Neueingebürgerte steige: „Sie kommen aus den unterschiedlichsten Ländern der Welt und bereichern unsere Kultur mit ihrer Sprache, Musik, Kulinarik, aber Sie sind auch verpflichtet, für Toleranz und demokratische Werte einzustehen.“ Schuchardt wies auf die Heterogenität Deutschlands hin: „Dieses Land war nie statisch und homogen. Perspektiven ändern sich. Vor 100 Jahren war Deutschland selbst Auswanderungsland. Vor 300 Jahren kamen zum Beispiel die Hugenotten ins Land.
Heute ist jede und jeder irgendwo immer eine Minderheit. Dies müssen wir uns alle immer vor Augen halten und uns einsetzen, wenn jedwede Minderheiten bedroht werden, gerade vor der sehr ernsthaften Geschichte dieses Landes.“ 286 Menschen aus Syrien, 30 aus der Ukraine, 17 aus Indien, 24 aus Afghanistan, 17 aus Rumänien, jeweils zehn aus Marokko und Österreich, acht aus der Russischen Förderation – aus allen Kulturkreisen und Himmelsrichtungen stammen die Neueingebürgerten in Würzburg und haben hier ihren Eid auf das deutsche Grundgesetz geleistet, auch Ukrainer und Russen, die sich in der Ukraine bekämpfen. „Mit dem Erwerb der deutschen Staatsbürgerschaft gehen Sie auch die Verpflichtung ein, sich für Ihren Staat und eine offene, multiethnische, tolerante Gesellschaft einzusetzen. Sie lassen auch bitte die Konflikte in Ihren Heimatländern und stehen gemeinsam hier für demokratische Werte ein“, sagte Schuchardt. Im kommenden Juni gebe es eine erste Gelegenheit, sich bei der Europawahl aktiv einzubringen.
Wolfgang Kleiner, der Leiter des Kommunalreferats und damit Unterzeichner aller Einbürgerungsurkunden, bezeichnete den Erwerb einer neuen Staatsbürgerschaft ähnlich einer Verehelichung als „Bund“: „Es ist eine große Errungenschaft, dass Sie alle hier sind und aufeinander zugehen. Dies leistet einen großen Beitrag zu Frieden und Völkerverständigung. Bitte nehmen Sie daher Ihr Wahlrecht, aktiv und passiv, in die Hand und bringen Sie sich ein.“ Bürgermeister Martin Heilig und Sozialreferentin Dr. Hülya Düber wie auch der Leiter der Allgemeinen Bürgerdienste, Dr. Uwe Zimmermann, nahmen ebenfalls an dem Empfang für die Eingebürgerten teil.
Um deutscher Staatsbürger oder deutsche Staatsbürgerin zu werden, müssen Anforderungen erfüllt werden. Die Anwärterinnen und Anwärter müssen seit acht Jahren dauerhaft und regelmäßig in Deutschland leben, sie benötigen ein unbefristetes oder auf Dauer angelegtes Aufenthaltsrecht zum Zeitpunkt der Einbürgerung, eine geklärte Identität und sie müssen sich zur freiheitlichen demokratischen Grundordnung des Grundgesetzes bekennen. Sie müssen eigenständig für ihren Lebensunterhalt und den ihrer Angehörigen sorgen und dürfen nicht wegen einer Straftat verurteilt worden sein. Mündlich und schriftlich müssen sie Deutschkenntnisse mindestens auf Sprachniveau B1 nachweisen. Ein Einbürgerungstest weist Kenntnisse der Rechts- und Gesellschaftsordnung und der Lebensverhältnisse in Deutschland nach. Zu guter Letzt kostet die Einbürgerung auch noch Geld, aktuell sind pro Person 255 Euro zu zahlen. Für minderjährige Kinder, die mit ihren Eltern eingebürgert werden, zahlen die Eltern jeweils 51 Euro.
Fotos: Claudia Lother
BU 4: Etwa 300 Gäste folgten der Einladung zu einem Festakt aufgrund ihrer Einbürgerung im letzten Jahr als neue deutsche Staatsbürgerinnen und Staatsbürger.
BU 5: Oberbürgermeister Christian Schuchardt hieß die neuen Deutschen im CCW willkommen.
Fotos: Claudia Lother

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