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Euphorie? Der FC 05 tritt in Bayreuth selbst auf die Bremse – MIT VIELEN FOTOS!

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BAYREUTH / SCHWEINFURT – Wer sechs Tage vorher den Zweitligist SV Sandhausen schlägt, sollte natürlich auch bei einer Mannschaft bestehen können, die vier Tage zuvor beim Regionalliga-Schlusslicht SV Seligenporten verlor. Welcher SVS der eindeutig stärkere ist, sah man dieses Wochenende, als Sandhausen gleich mit 4:0 in Dresden gewann und Seligenporten im Kellerduell bei Schalding-Heining unterlag.

Quervermerke aber machen keinen Sinn. Denn sonst hätten die Schnüdel die Hürde Spvgg Bayreuth am Samstag übersprungen. „Berlin, Berlin – wir fahren nach Berlin“, sangen zwar die mitgereisten nur rund 150 Fans und applaudierten sogar brav, als sich das Team nach der 1:3-Niederlage am Block für die nicht immer überragende Unterstützung bedankte. Doch schon die recht geringe Menge Schweinfurter unter den insgesamt 1726 Zuschauern beim nähesten Auswärtsspiel zeigt, dass es doch nicht so weit her ist mit der Euphorie rund um den FC 05. Ein noch nicht mal angekündigter Fanbus musste mangels Interesse abgesagt werden.

„Eine Top-Mannschaft schafft es, hier zu gewinnen“, weiß Gerd Klaus.Während die Bayernliga-Reserve der Schnüdel nahezu parallel gegen Ex-Regionalligist FC Amberg zu einem aufregenden 5:4-Sieg kam, ließen die Profis vieles vermissen. „Spielerisch, also vom Fußballerischen her, war es vielleicht sogar unsere beste Saisonleistung. Aber es gibt so Tage, wo nicht viel geht, vor allem im letzten Viertel des Platzes“, brachte es Steffen Krautschneider auf den Punkt. „Unsere Einstellung war ordentlich, ich kann niemandem einen Vorwurf machen!“ Und Klaus bestätigte: „Es war keine enttäuschtende Leistung, wir haben uns bemüht. Aber die Partie war nicht zu gewinnen!“

Buchbach verlor gegen Garching, die Bayern-Amateure zuhause gar gegen Pipinsried, Illertissen ging 0:5 bei 1860 München unter – irgendwie spielte die Konkurrenz für die Schnüdel und stellte die Weichen auf einen Zweikampf vorne gegen die Löwen. Doch seit Samstag ist die Spvgg Bayreuth neuer Tabellenzweiter. Und das hatte so seine Gründe. Erstens durch das frühe 1:0 der Altstadt, ausgerechnet vorbereitet vom Ex-Schnüdel Johannes Golla, wonach auch das 2:0 mehrfach in der Luft lag. Ein, zwei Halbchancen durch Herbert Paul oder den kalt gestellten Adam Jabiri erspielten sich die stets bemühten Gäste, die aber ohne Durchschlagskraft blieben.

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Vor allem in den zweiten 45 Minuten, als mit etwas Glück der eingewechselte Florian Pieper nach einem Bayreuther Abwehrfehler zwar ausglich, der FC 05 dann aber alles nach vorne warf und in zwei schnelle Konter lief. „Da hätten wir sagen müssen, wir nehmen einen Punkt mit. Das müssen wir uns ankreiden lassen. Aber wir wollten noch den Dreier“, erklärt Klaus. „Wir waren die bessere Mannschaft und merkten, dass der Gegner platt war. Klar wollten wir da noch das 2:1 machen“, bestätigt Steffen Krautschneider.

Das spricht für die Schweinfurter. Was gegen sie spricht, war die Einfallslosigkeit im Spiel nach vorne. Und dass einfach kein Ruck durch die Mansnchaft gehen wollte – zumindest bis zum späten 1:1, das eigentlich nie so richtig in der Luft lag. Bemühen ist das eine, Ideen sind das andere. Und die vermisste man am Samstag. „Scheiß Millionäre“ riefen die Bayreuther Anhänger mit viel Ironie und feierten danach ihr Team, das – wenn man es ehrlich einschätzt – am Ende wohl kaum unter den Top-Fünf der Fußball-Regionalliga Bayern landen wird.

Schon nach rund einer halben Stunde nahm Gerd Klaus seinen Außenverteidiger vom Feld. Alle Bayreuther Angriffe liefen über die Seite von Philip Messingschlager. „Ich kann mich täuschen, aber er wirkte müde und war nicht spritzig“, argumentierte der Coach. „Aber ´Messi´ ist ein Top-Profi, hat zuvor fünf, sechs Mal überragend gespielt und wird das auch schnell wieder tun. Doch Dominik Weiß hat gut trainiert und hat das nach seiner Einwechslung auch gut gemacht“, lobt Klaus den Zugang aus Burghausen nach dessen Punktspieldebüt. Weiß freilich setzte nach vorne auch nur wenige Akzente.

Ob er denn nach dem Pokalsieg besser mal frischen Kräften eine Chance hätte geben sollen, anstelle auf die gleiche Startelf zurückzugreifen? Klaus verneint! „Mir war wichtig zu sehen, dass die Mannschaft wollte. Leider waren wir vor dem Tor nicht so durchschlagskräftig und versprang fast jeder Ball vor der Bayreuther Fünferkette und der Dreierkette davor. Und der Knackpunkt waren die ersten Minuten!“ Die mit dem Gegentor, was den Oberfranken natürlich in die Karten spielte. Was den Schweinfurter Fans freilich weniger gefallen dürfte, ist die Aussage von Klaus, dass 1860 München nun „schon sicher Meister“ und dass es egal sei, „ob wir nun Zweiter, Dritter oder Vierter werden. Wichtig ist, die Mannschaft weiter zu entwickeln. Und bisher ist unsere Bilanz in Ordnung. Ich bin topzufrieden!“

Schon am kommenden Dienstagabend ab 18 Uhr geht´s weiter für die Schnüdel: Dann zum Pokalspiel auf Verbandsebene zum Bayernligisten TSV Aubstadt, der am Wochenende in Erlenbach seinen Höhenflug fortsetzte und der ein heißer Anwärter auf den direkten Regionalliga-Aufstieg zu sein scheint. Um die 2000 Zuschauer dürften am Dienstag den Weg ins Grabfeld finden. Und schon am Freitagabend, fast selbe Zeit, kommt mit dem FC Memmingen der letztjährige Pokal-Halbfinalgegner im Kampf um Zähler ins Willy-Sachs-Stadion. Die Gäste gewannen vergangene Saison drei Tage nach dem Schweinfurter Pokalsieg in Memmingen im Rahmen der Punkterunde, wonach Trainer Stefan Anderl ein paar deutliche Worte auszusprechen wusste. Auch deshalb dürfte es zu einem brisanten Wiedersehen kommen, zumal die Memminger alles andere als gut in die Liga fanden, fünf Niederlagen in sechs Partien kassierten und mit dem Rücken zur Wand stehen.

„Wir wollen in der Liga oben dabei sein. Für den Pokal interessiert sich die nächsten Wochen kein Mensch“, weiß Steffen Krautschneider um die Wichtigkeit des Punktspiels nach zwei Liga-Niederlagen der Schnüdel in Serie. Mit Blick auf die Ziehung am Sonntagabend sagt die Nummer „19“: „Mit einem Sieg in Bayreuth wäre die Auslosung natürlich schöner gewesen!“ Krautschneider wünscht sich den Club, da die Nürnberger ja bekanntlich immer mal wieder gerne den „Deppen“ spielen und für unnötige Pokal-Ausscheiden bekannt sind. Im Aposto am Marktplatz in Schweinfurt schauen die Spieler und der Trainer am Sonntag ab 18 Uhr gemeinsam die Auslosung an.

„So, wie die 60er spielen und weiter aufrüsten, wird es schwer werden, Meister zu machen. 1860 schafft das sicher. Wir geben zwar nicht komplett auf, aber der Pokal ist dadurch wieder sehr wichtig“, meint Gerd Klaus die Verbandsrunde und will daher in Aubstadt höchstens auf ein, zwei Positionen wechseln. Für Bundes-Pokalrunde zwei ist dem Trainer jetzt der Gegner „komplett egal, ob wir nun 10.000 oder 15.000 Zuschauer haben“. Am liebsten freilich wäre Klaus „ein schlechter Zweitligist, wenn denn noch einer im Topf ist…“ Seit Samstag und dem 0:4 zuhause gegen Sandhausen könnte man fast meinen, Dynamo Dresden wäre ein gutes Los…

Fußball, Regionalliga Bayern: Spvgg Bayreuth – 1. FC Schweinfurt 05: 3:1 (1:0)
SpVgg Bayreuth: Hempfling – Dengler, Kolbeck, Weber, Schmitt, Wolf, Held (57. Hobsch), Golla, Renger, Knezevic (90. Ulbricht), Böhnlein K. (87. Bruno).
1. FC Schweinfurt 05: Eiban – Paul, Strohmaier, Messingschlager (32. Weiß), Wolf, Kracun, Fery, Krautschneider, Jelisic (67. Pieper), Willsch (73. Fritscher), Jabiri.
Schiedsrichter: Lothar Ostheimer (TSV Sulzberg).
Tore: 1:0 Böhnlein (10.), 1:1 Pieper (77.). 2:1 Hobsch (79.), 3:1 Knezevic (89.).
Gelbe Karten: Golla – Wolf, Jelisic, Pieper, Strohmaier.
Zuschauer: 1726.



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