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4:1 gegen Seligenportens Busfahrer: Neu-Trainer Timo Wenzel sah spielfreudige Schnüdel – MIT VIELEN FOTOS!

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SCHWEINFURT – Timo Wenzel schaute zu. Von der Ehrentribüne aus, alleine sitzend, mit Brille, beobachtend. Der künftige Trainer des FC 05 musste dann zwar etwas eher weg, hatte er doch noch die relativ weite Heimfahrt nach Ulm vor sich. Doch was er zuvor sah, dürfte seinen Eindruck bstätigt haben, den er schon am frühen Abend bei seiner Vorstellung kund tat.

Die Truppe der Schnüdel, sie hat Potenzial. Auch wenn der Dienstagsgegner „nur“ Seligenporten hieß. Für den Drittletzten verlief der Abend alleine deshalb befriedigend, weil mit dem FC Memmingen der Vorletzte sogar zuhause verlor. Den Oberpfälzern droht freilich nach wie vor ein direkter Abstiegsrang, der Klassenerhalt ohne Relegation wird bei sieben Punkten Rückstand auf´s rettende Ufer und den FC Pipinsried eine kaum zu schaffende Mission.

Was freilich dem FC 05 relativ egal sein kann. Der kämpft mit Nürnberg 2 und Ingolstadt 2 um den – allerdings bedeutungslosen – dritten Platz hinter 1860 München und Bayern München 2. Fünf Punktspiele bestreiten die Schweinfurter noch. Kommenden Samstag das nächste. Das Verfolgerduell bei Ingolstadt 2, vor 4000 Zuschauern am Dienstag 1:4 gegen die Löwen unterlegen, will Gerd Klaus natürlich wieder gewinnen. „Dann hätten wir fünf Punkte Vorsprung, das wäre eine schöne Geschichte!“

Und dann geht´s noch gegen Bayreuth kommenden Mittwoch, danach auswärts gegen Garching und Fürth 2 sowie daheim gegen Unterföhring zum Abschluss, der ja keiner ist. Bekanntlich gibt´s eine Woche und zwei Tage später auswärts am Pfingstmontag das große Wiedersehen mit den Bayreuthern, wenn es dann um den Einzug in die ersten Pokal-Hauptrunde geht. Dieses Derby wird nochmals die Massen elektrisieren. Man darf gespannt sein, ob der FC 05 mit einer Aktion seine Fans geballt nach Oberfranken mitschleifen wird. 500 Mann (und Frau) dürften sich allemal auf den (kurzen) Weg machen.

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Diesen Dienstag hielt sich der Ansturm wie erwartet in argen Grenzen. 609 Zuschauer bildeten eine Kulisse, wie man sie in der kommenden Saison nicht ein einziges Mal mehr sehen will. Die Mannschaft freilich, mit Vincent Waigand erstmals zuhause in der Startformation und Fabio Feidel als weiteres Eigengewächs auf der Bank, sorgte für glänzende Unterhaltung. Fast wirkte es ein bisschen wie ein Showeffekt, dass Matthias Strohmaiers Fehler den Gästen das frühe 0:1 ermöglichte.

Doch zwischen den Minuten 30 und 35 boten die Schweinfurter eine Zwischenspurt-Gala. Dominik Weiß traf an seinem 23. Geburtstag, Marius Willsch köpfte zur Führung ein, Philip Messingschlagers Seitfallzieher krönte das Ganze noch. Und nach der Pause netzte der eingewechselte Florian Pieper abstaubend zum fünften Mal in dieser Saison ein. Dazu kam der Lattenkopfball des diesmal glücklosen Adam Jabiri. „Je länger die Partie dauerte, desto verdienter wurde unser Sieg“, weiß Gerd Klaus.

Unterschiede wurden deutlich zu den Amateuren aus Seligenporten. „Wir kamen von der Arbeit, sind um 16 Uhr in den Bus gestiegen. Schweinfurt hatte da eine ganz andere Vorbereitung“, verglich SVS-Coach Roger Prinzen, den einige Anhänger auch auf dem Zettel hatten als potenziellen neuen Coach – gerade deshalb, weil dieser ja um 17 Uhr und damit zwei Stunden vor dem Anpfiff der Partie vorgestellt wurde. Doch um diese Zeit saß Prinzen ja noch mit im Bus und impfte seinem Team ein, es solle sich nicht verstecken beim Favoriten. „Wir sind keine Mannschaft, die sich hinten rein und den Bus vor´s Tor stellt“, sagt der Ex-Profi. „Extrem krasse individuelle Fehler“ aber sorgten für die Gegentore, „die Art und Weise, wie wir Fußball gespielt haben, fand ich aber gut, auch wenn man unterm Strich die Qualität der Schweinfurter gesehen hat“, so Prinzen.

Gerd Klaus stand „unter Druck, weil das gesamte Team von Peter Hofmanns Physioscheune heute da war. Da mussten wir gewinnen“, spaßte der Coach nach seiner siebtletzten Partie. Was auch für seinen Co Stefan Braungardt gilt, der nach zwei Jahren in Schweinfurt aufhört und gerade offen ist für eine neue Betätigung. Dass der mutige Gegner zunehmend müde wurde, das nutzten die Schnüdel aus. Das Training mit sechs bis sieben Einheiten pro Woche trage nun Früchte, die Mannschaft wird mehr und mehr zur Einheit – „und wenn man sieben frische Spieler von der Bank bringen kann, dann ist das schon Qualität“, lobte Klaus seine momentane Qual der Wahl.

Rückschläge wie 2018 in Buchbach oder die letzten Herbst in Unterföhring, Eichstätt oder gegen Pipinsried machten es halt aus. Mit jeweils Siegen da wäre es am 7. April zu einem echten Schlager gegen die Löwen gekommen mit allen erdenklichen Möglichkeiten nach einem weiteren Dreier im Willy-Sachs-Stadion. So war die Meisterschaft nie ein Thema. Steigt 1860 München auf und gelingt es, vor allem für Marius Willsch einen passenden Ersatzmann für die Offensive zu finden, so darf man ab dem Sommer wieder von der 3. Liga träumen.

Dann unter der Anleitung von Timo Wenzel. „Ich bin froh, dass wir ihn bekommen haben. Er ist qualifiziert und ein wahnsinnig angenehmer Typ“, sprach Gerd Klaus über seinen Nachfolger da schon als künftiger Sportchef des FC 05. Der 40-Jährige sei „ein junger, hungriger Trainer, ein Glücksgriff. Aber wir müssen ihm trotzdem die Zeit geben, die Ziele zu erreichen. Ich denke, er setzt die Arbeit hier nahtlos fort“, hofft Klaus. Der Ärger um René van Eck, der bereits unterschrieben hatte und dann wieder einen Rückzieher machte, verraucht spätestens seit diesen Dienstag. Und allerspätestens am Pfingtmontag könnte diese Saison für die Schweinfurter Schnüdel noch zu einer richtig guten werden.

Fußball-Regionalliga Bayern: 1. FC Schweinfurt 05 – SV Seligenporten: 4:1 (3:1)
Schweinfurt: Eiban – Messingschlager, Strohmaier, Wolf, Fritscher – Waigand (66. Kling), Fery – Willsch, Görtler (57. Görtler), Weiß (66. Jelisic) – Jabiri; Trainer: Klaus.
Seligenporten: Kolbe – Herzel, Olschewski, Wolemann, Faria da Cruz – Götzendörfer, Dittrich – Neuerer, Weber (73. Wöllner), Katidis (73. Meleleo) – Kobrowski (73. Seitz); Trainer: Prinzen.
Schiedsrichter: Florian Fleischmann (SC Kreith).
Tore: 0:1 (17.) Raffael Kobrowski, 1:1 (30.) Dominik Weiß, 2:1 (32.) Marius Willsch, 3:1 (35.) Philip Messingschlager, 4:1 (70.) Florian Pieper.
Gelbe Karten: Jabiri – Herzel.
Zuschauer: 609.

 



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