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Florian Trinks trifft auf Naldo: Ein magischer Abend mit Fans, Flutlicht & Fußballgott?

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SCHWEINFURT – Schweinfurt 05 gegen Schalke 04 – das ist schon ein Knaller für die Schnüdel in Runde eins des DFB-Pokals diesen Freitagabend ab 20.45 Uhr. Einerseits deshalb, weil die Gelsenkirchener einst das Willy-Sachs-Stadion mit eröffneten, weil es diese Partie schon mal in einem Halbfinale gab – und weil gleich drei Akteure des FC 05-Kaders bereits um Punkte spielten gegen den amtierenden Deutschen Vizemeister.

1936 kickten die Schweinfurter und Schalke gegeneinander. 2:2 endete das offizielle Eröffnungsspiel des früher mal fast 23.000 Zuschauer fassenden Stadions. Rund 15.000 kommen nun, wenn der FC 05 Revanche nehmen kann für den 08.11. 1936, als die Unterfranken im Tschammer Pokal, dem Vorläufer des heutigen DFB-Pokals, mit 2:3 das Halbfinale in der Glückauf-Kampfbahn verlor. Im Müngersdorfer Stadion in Köln setzte sich Schalke anschließend gegen Fortuna Düsseldorf im Finale durch.

1990/91 trafen sich beide Teams letztmals um Punkte in der 2. Bundesliga. 1:0 und 2:0 gewannen die Gelsenkirchener, damals mit Jens Lehmann im Tor. Und nun sieht man sich wieder. Wobei drei Schnüdel in den letzten Jahren erst auf die Schalker trafen. Ronny Philp am 26. Januar 2013 im Dress des FC Augsburg an der Seite von Sascha Mölders und gegen Torwart Timo Hildebrand. Die Partie endete 0:0. Und Adam Jabiri schon am 30.01.2010, als er beim 0:2 der TSG Hoffenheim eingewechselt wurde, kurioser Weise an der Seite von Timo Hildebrand oder Vedad Ibisevic spielte, gegen Manuel Neuer, Ivan Rakitic oder Kevin Kuranyi bei seinen einzigen Bundesliga-Minuten.

16 Bundesligapartien bestritt Florian Trinks. Am 17. Dezember 2011 war der heute 26-Jährige als Jungspund im Dress von Werder Bremen an der Seite von Naldo oder Claudio Pizzaro dabei, als die Norddeutschen mit 0:5 untergingen. Raúl traf drei Mal für Schalke, das zudem Benedikt Höwedes und Julian Draxler aufbot. Trinks war damals gerade mal 18 Jahre alt. „Und Schalke 04 einfach besser…“, erinnert er sich. anpfiff.info unterhielt sich mit dem Thüringer, der beim FC 05 wieder auf den Zug nach oben aufspringen will.

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Herr Trinks, wie und wann hat sich das mit dem Kontakt zum FC Schweinfurt 05 ergeben – und warum haben Sie sich für ein Engagement bei den Schnüdeln entschieden?
Florian Trinks: Ich wurde Ende Juli von Markus Wolf angerufen und wir haben uns sehr intensiv über den Verein und allgemein den Fußball unterhalten. Er hat mich dann zum Spiel gegen Bayreuth eingeladen, damit ich mir das Stadion, die Fans und die Mannschaft mal anzuschauen kann. Die ersten Eindrücke waren absolut positiv und wir haben dann vereinbart, dass ich mal zwei Tage mittrainiere, um die Mannschaft noch besser kennen zu lernen. Nach den zwei Tagen habe ich gesagt: „Markus, die Mannschaft ist top und das Trainerteam sind super und ich fühle mich pudelwohl, lass uns das machen!“

Hatten Sie zuvor schon mal Berührungspunkte mit dem FC 05?
Florian Trinks: Ich hatte mit Greuther Fürth mal ein Testspiel in Schweinfurt und ich habe das DFB-Pokalspiel gegen Frankfurt letztes Jahr gesehen! Ansonsten hatte ich aber noch keine Berührungspunkte.

Spielte das Pokalmatch gegen Schalke 04 auch eine Rolle bei Ihrer Entscheidung? Immerhin kann man an so einem Tag ganz schnell mal in den bundesweiten Fokus rücken…
Florian Trinks: Das Pokalspiel ist ein toller Bonus, aber ich habe mit dem Verein längerfristige Ziele, von daher spielte dieses Thema in meiner Entscheidung keine Rolle!

Wie war das damals bei diesem 0:5 auf Schalke mit Werder Bremen?
Florian Trinks: Es war glaube ich das letzte Spiel vor der Winterpause und wir haben keine berauschende Hinrunde gespielt. Schalke hat uns von Anfang an dominiert und wir sind nur hinterher gelaufen. Das war für alle sehr frustrierend und wir hatten absolut nichts entgegenzusetzen! Am Ende des Spiels haben die Zuschauer bei jedem Pass applaudiert, das war für Schalke sehr geil und für uns katastrophal. Eine nicht so schöne Erfahrung in meiner Karriere.

Sie spielten an der Seite eines gewissen Naldo, den Sie am Freitag wohl wieder sehen werden. Eine besondere Sache?
Florian Trinks: Naldo ist ein überragender Typ, sowohl auf dem Feld als auch daneben. Zu jedem Menschen respektvoll und immer mit einem Lächeln. Ich freue mich sehr, ihn nochmal sehen zu können!

Wie kamen Sie eigentlich in den jungen Jahren als Thüringer aus Gera ausgerechnet zu Werder Bremen?
Florian Trinks: Ich habe damals für Carl Zeiss Jena gespielt und die hatten einen Partnervertrag mit Werder Bremen. Ich habe damals sehr gute Turniere mit Jena gespielt, wo die Scouts von Bremen mich entdeckt haben. Ich wurde dann eingeladen, um mir das Internat, die Schule etc. anzuschauen. Das hat mir sehr gefallen und ich habe mich für dieses Schritt entschieden.

16 Bundesliga-Partien sind verzeichnet, zwei davon für Greuther Fürth, wenn wir richtig recherchiert haben. Zu wenige eigentlich? Und haben Sie das Kapitel abgehakt?
Florian Trinks: Jeder Fußballer möchte irgendwann gerne Bundesliga spielen und das so oft wie möglich. Klar hätte auch ich gerne mehr gemacht, aber im Leben läuft nicht immer alles nach Plan. Ich bin glücklich, diese Erfahrungen erlebt zu haben und bin gespannt, was die Zukunft bringt. Jetzt bin ich froh in Schweinfurt zu sein und will mit dieser Truppe alles Mögliche erreichen.

Mit Stefan Maderer, Christopher Kracun – und Herbert Paul und Marino Müller – standen Sie bei Greuther Fürth 2 im Kader. Hatten Sie mit einem von denen mal Kontakt vor der Entscheidung für Schweinfurt 05?
Florian Trinks: Nein, da dieser Wechsel im Endeffekt recht kurzfristig über die Bühne ging.

Einst liefen Sie bei Werder Bremen 2 an der Seite von Niclas Füllkrug, Sandro Wagner oder Felix Kroos auf. Gibt´s zu denen heute noch Kontakte oder zu anderen Spielern, die den Weg nach ganz oben schafften?
Florian Trinks: Die Kontakte im Fußball verlaufen sich leider meistens sehr schnell. Wenn man sich irgendwo mal trifft ist es immer nett, aber regelmäßigen Kontakt würde ich das nicht nennen!

Sie haben ja auch neben Marc-Andre Ter Stegen oder Mario Götze gespielt, sogar in der Nationalmannschaft, wurden 2009 mit der U17 Europameister. Was lief bei diesen Genannten danach besser, was bremste Sie auf dem Weg nach ganz oben?
Florian Trinks: Das ist schwer zu sagen und würde hier wahrscheinlich die Zeilen sprengen. Um es im Fußball ganz nach oben zu schaffen, müssen einfach sehr viele Faktoren zusammenspielen. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort, richtiger Trainer, der auf junge Spieler steht und so weiter. Da gibt es so viele Sachen – und bei mir hat das nicht immer zusammengepasst. Noch dazu konnte ich als gehyptes Nachwuchstalent schwer mit Kritik umgehen und habe es meinen Trainern auch nicht immer leicht gemacht.

Europameister zu werden – war das der bislang größte Moment Ihrer Karriere?
Florian Trinks: Europameister zu werden war eine geile Sache, allerdings war es Jugendfußball. Mein Bundesligadebüt gegen Bayern München hat mir genauso viel bedeutet.

Zuletzt in Chemnitz war´s ein Syndesmosebandriss, der eine gute Saison verhinderte. Sind Sie nun wieder ganz fit?
Florian Trinks: Mir fehlt natürlich noch Wettkampfpraxis, aber ich nehme jedes Training und jedes Spiel, um diese so schnell wie möglich zu erlangen. Allerdings muss ich selber auch ein wenig geduldig sein, weil es nach so langer Zeit einfach etwas dauert, um wieder bei 100 Prozent zu sein.

Der Ferencvárosi Torna Club Budapest fällt in Ihrer Vita natürlich auf. Unter Thomas Doll absolvierten Sie 20 Spiele, schossen vier Tore, wenn wir richtig liegen, wurden Meister und Pokalsieger in Ungarn, spielten Champions League Quali gegen Partizan Tirana. Klingt exotisch, war exotisch? Und wie kam´s zu dem Engagement?
Florian Trinks: War definitiv exotisch und eine coole Erfahrung. Unser damaliger Fitnesstrainer in Fürth – Manfred Düring – hat früher mit Thomas Doll zusammengearbeitet und den Kontakt hergestellt. Ich hatte zu dem Zeitpunkt das Gefühl, mal ins Ausland gehen zu wollen und die Möglichkeit Champions- League-Quali zu spielen war zu diesem Zeitpunkt einmalig. Außerdem ist Budapest eine aufregende Stadt, in der man es aushalten kann.

In Budapest spielten Sie in einem Team mit Zoltán Gera. Wie kurios ist das für einen gebürtigen Thüringer aus Gera?
Florian Trinks: Das war auf jeden Fall eine witzige Angelegenheit und viele Ungarn haben mich darauf angesprochen. Zoltan hat dem Namen auf jedenfalls alle Ehre gemacht, er ist ein fantastischer Fußballer und Mensch.

Und nun? Meister werden mit Schweinfurt 05? Aufsteigen? 3. Liga? Oder reicht´s Ihnen erstmal aus, fit zu werden, regelmäßig gut zu spielen?
Florian Trinks: Mir würde es niemals reichen. nur fit zu werden und regelmäßig gut zu spielen, das wäre absolut egoistisch gedacht und entspricht nicht meinem Naturell. Ich will mit der Mannschaft aufsteigen und eine geile Saison spielen.

Schauen wir auf Schalke 04 und bittem um Ergänzung: Vierte Liga gegen Erste – da ist nur dann was drin für Schweinfurt, wenn….
Florian Trinks (grinst): …an diesem magischen Abend Team, Fans, Flutlicht und der Fußballgott perfekt harmonieren !!!

Wir danken für das Gespräch und wünschen alles Gute!

Fraglich übrigens, ob die Schalker mit einem Spieler kommen, für den diese Partie gerade an diesem Tag eine ganz besondere wäre. Denn Johannes Geis aus Oberstreu in der Rhön wurde am 17. August 1993, also vor genau 25 Jahren, in Schweinfurt geboren. Über Großbardorf, Fürth und Mainz kam er vor erst wenigen Jahren für zehn Millionen Euro Ablöse zu den Schalkern, wo Coach Domenico Tedesco aber keine Verwendung mehr hat für den defensiven Mittefeldmann und Freistoßexperten. Nach einer Ausleihe letzte Saison nach Sevilla scheint Geis dicht vor dem Abschied zu stehen.



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