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Kuriose Gochsheimer Niederlage: Müssen dafür nun Krum und Euerbach büßen?

GOCHSHEIM – Die Fußball-Bezirksliga wird immer aufregender: Nach dem 1:0 von Schlusslicht FC Gerolzhofen in Bad Kissingen ist der Erste entthront und führt nun der SV Euerbach/Kützberg die Tabelle an. Der TSV Gochsheim hätte nachrücken können, verlor aber bei Kellerkind FT Schweinfurt. Höchst kurios.

Bis auf drei Punkte hätten sich die Gochsheimer dem ersten Platz nähern können. In der Nachspielzeit glichen sie bei der FTS aus – um in Überzahl doch noch das 1:2 zu kassieren. Das bedeutet sechs Punkte Rückstand auf Euerbacher, die allerdings am Sonntag in Gochsheim gastieren. Und schon am Mittwoch spielt der TSV in Krum beim Ligarivalen das Pokal-Viertelfinale. Grund genug für anpfiff.info, um mit den beiden Trainern Dominik Ruh und Stefan Riegler zu reden.

Was war denn da los am Sonntag in der Schlussphase an der Maibacher Höhe? Sie glichen in der Nachspielzeit in Überzahl zum 1:1 aus und kassierten in der 95. Minute trotzdem noch das 1:2? Wie erklärt sich denn sowas?
Dominik Ruh: Dieses Tor ist genauso wenig erklärbar wie das Eigentor der Würzburger Kickers am Wochenende. Fußball ist nicht berechenbar und deshalb oft auch so spannend. Da ist eben alles möglich, da können auch nach der regulären Spielzeit innerhalb von Sekunden Dinge passieren, für die es schwer ist, eine Erklärung zu finden. Man schießt eben noch den verdienten Ausgleich und kassiert kurz danach die Niederlage, durch einen tollen Fernschuss, bei dem alles gepasst hat..
Stefan Riegler: Das 2:1 war leider ein Fehler unseres Keepers, der zu weit vor seinem Kasten stand. Sehr bitter! Das weiß er selber aber am Besten und ist für uns kein Problem, da wir als Mannschaft zusammen gewinnen und gemeinsam verlieren. Er ist ein Klassetorhüter und hat uns schon viele Punkte gewonnen. Es hat irgendwie zum Spiel gepasst.

Bad Kissingen verlor parallel zuhause gegen Schlusslicht Gerolzhofen. Sie hätten bis auf einen Punkt an den nun entthronten Tabellenführer heran kommen können. War das so ein Tag zum in den Hintern Beißen?
Dominik Ruh: Ja definitiv, diese Niederlage hat sehr weh getan, andererseits, durch die Niederlage von Bad Kissingen, kann man auch sagen, dass wir am Zweiten drangeblieben sind.
Stefan Riegler: Ja sicher. Wir wollten das Spiel unbedingt gewinnen, um die Negativserie gegen die Turner zu stoppen, aber wir haben es nicht geschafft, den Fußball zu spielen, den wir können.

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Wie war denn Ihre erste Reaktion, als Sie von der schon vierten Heimniederlage der Bad Kissingen in Serie hörten? Was ist denn dort los? Sie gewannen unlängst ja sogar mit 4:0 an der Saale…
Dominik Ruh: Was dort los ist kann und will ich nicht beantworten, das wissen die Verantwortlichen dort am besten und werden auch richtig reagieren. Das ist oft nicht so leicht erklärbar, denn der Kopf spielt beim Fußball eben eine sehr große Rolle… Wenn man mal in einem Tief steckt, dann ist das nicht leicht, den Hebel wieder auf Erfolg zu stellen. Auch wenn man vorher die Nummer eins war, jetzt gilt es wieder aufzustehen…
Stefan Riegler: Sie haben in der Vorrunde sehr dominiert und sind mit einem Polster in die Winterpause, dann haben Sie meiner Meinung nach einen kleinen Fehler gemacht und versucht, vier Neuzugänge in eine intakte Mannschaft einzubauen – und das hat nicht so schnell funktiontiert. Ich gehe trotzdem davon aus, dass Sie sich wieder fangen und es einen heißen Kampf um Platz zwei mit einigen Mannschaften gibt.

Wird nun Euerbach/Kützberg Meister – oder haben Sie da spontan und ganz aktuell etwas dagegen?
Dominik Ruh: Euerbach/Kützberg ist für mich die beste Mannschaft in unserer Liga und wird den ersten Platz jetzt auch nicht mehr hergeben und aufsteigen, unabhängig wie das Spiel bei uns ausgehen wird.
Stefan Riegler: Euerbach wird definitiv Meister!

Sonntag können Sie bei allerdings schon zwei ausgetragenen Spielen mehr bis auf drei Punkte an Euerbach heran kommen. Ist das die letzte Chance für ein Angreifen ganz vorne?
Dominik Ruh: Wir wollen nach der Niederlage natürlich erst recht gegen Euerbach gewinnen. Auch wollen wir oben dran bleiben, man wird am Ende sehen, was noch alles möglich ist…
Stefan Riegler: Wir wollen jedes Spiel gewinnen, weil wir auch wissen, was die Jungs an einem guten Tag leisten können. Wir sind mit unserer Platzierung sehr zufrieden und werden sehen, für was es am Ende reicht.

Wie sehr „stört“ da das Pokalspiel schon am Mittwoch in Krum? Oder ist dieser Wettbewerb für die Gochsheimer auch heuer wieder eine Zusatzmotivation und keine Belastung?
Dominik Ruh: Der Pokal stört nach dem 1:2 gegen die FTS erst recht nicht… Da kann ich es kaum erwarten, dass endlich das nächste Spiel ist, auch wenn es ein sehr schweres Spiel wird. Diese Pokalspiele sind sehr wichtig für den Verein, denn sie sind auch eine weitere gute Möglichkeit, etwas für den TSV Gochsheim zu tun.
Stefan Riegler: Das ist definitiv eine Zusatzmotivation! Nach den zwei verlorenen Pokalfinalen wollen wir es unbedingt im dritten Anlauf schaffen. Dass da natürlich noch ein paar Brocken warten und man ein Ligaspiel nicht mit dem Pokal vergleichen kann, ist uns natürlich bewusst.

In einem möglichen Halbfinale könnte ein Wiedersehen winken mit Euerbach oder der FTS. Oder trauen Sie Gerolzhofen auch einen Sieg an der Maibacher Höhe zu?
Dominik Ruh: Gerolzhofen kann, wie wir am Wochenende gesehen haben, gegen jeden gewinnen und wir müssen selbst unsere Hausaufgaben erst einmal machen. Wer dann kommt ist mir egal – und wer denkt bloß nicht die FTS, gegen die haben wir jetzt dreimal hintereinander verloren, der liegt falsch. Ich sehe das völlig anders, es wäre dann eine weitere Chance, endlich mal gegen sie zu gewinnen…
Stefan Riegler: Im Pokal ist alles möglich, der hat seine eigenen Gesetze. Wir nehmen diejenigen, die kommen! Voraussetzung ist natürlich ein Sieg gegen Krum – und das wird nicht einfach!

In der letzten Pokalrunde gewannen Sie bei Poppenhausen/Kronungen gleich mit 8:1. Wie weit war dieser Gegner da noch entfernt vom momentanen Spitzenteam der Kreisliga?
Dominik Ruh: An diesem Tag sehr weit. Aber seit diesem Spiel ist so viel Zeit vergangen und es war einfach nur ein Spiel, das wenig aussagekräftig ist um heute zu sagen, wie weit diese Mannschaft ist.
Stefan Riegler: Sie hatten sich mit Sicherheit viel vorgenommen, weil man sich auch gut kennt, konnten aber an diesem Tag nicht mithalten. Elio Trasente wird mit der jetzigen Situation sehr zufrieden sein und sich nicht als absolutes Spitzenteam der Kreisliga sehen.

Nochmals zum TSV Gochsheim: Macht Ihre Mannschaft derzeit trotz der Pleite jüngst die von Ihnen erhofften Fortschritte?
Dominik Ruh: Ja, das sehe ich durchaus so, es ist eine Weiterentwicklung zu sehen. Dabei sind „Pleiten“ eingeplant. Gerade aus Niederlagen kann man sehr viel lernen, die Weiterentwicklung einer Mannschaft lässt sich nicht aus Siegen und Niederlagen interpretieren, sondern eher daraus, was dabei und danach passiert, auf dem Platz, neben dem Platz und beim Training.
Stefan Riegler: Natürlich! Wir sind absolut im Soll! Unser´Ziel war es vor der Saison, einen einstelligen Tabellenplatz zu belegen. Uns war klar, dass wir als Aufsteiger mit unserer jungen Mannschaft den nächsten Reifeprozess durchführen müssen. Wir sind noch nicht am Ende und es macht riesigen Spass, mit den Jungs zu arbeiten, auch wenn wir mal verlieren.

Danke für das Interview und alles Gute für die nächsten Partien!

Diesen Beitrag stellte uns das fränkische Fußballportal www.anpfiff.info zur Verfügung. Dort erschien er bereits Anfang der Woche und mit vielen Fotos. Auf anpfiff sind die „kleinen“ Fußballer der Region die wahren Champions. Das Portal befasst sich rund um die Uhr mit den lokalen, unterklassigen Ligen und beleuchtet die Situation in der Fußball-Bezirksliga mit mindestens einer Geschichte pro Woche. Derzeit besteht bei anpfiff.info die Möglichkeit, bei einem Gratis-Abo in das Portal hinein zu schnuppern.

Und hier noch der Link zum Video vom Spiel an der Maibacher Höhe:



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