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Zeuzleben/Stettbachs Talfahrt: „Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß!“

ZEUZLEBEN / STETTBACH – Nach dem 0:4 bei Tabellenführer Ettleben/Werneck sind´s nun schon sechs Punkte Rückstand für Schlusslicht Zeuzleben/Stettbach auf das rettende Ufer in der Schweinfurter Fußball-Kreisklasse 1. Alle sechs Partien in diesem neuen Jahr gingen verloren.

Danach sah´s zum Jahresende 2016 noch gar nicht aus. Mit zwei respektablen Unentschieden gegen Theilheim und Markt Eisenheim verabschiedete sich die Mannschaft von Spielertrainer Marco Burkard. Doch seit dem 1:3 im Kellerduell zum Re-Auftakt in Büchold geht alles schief: Fünf weitere Pleiten folgten, 27 Gegentore bedeuten einen Schnitt von mehr als fünf seit Mitte März.

Torwart Stefan Pfeuffer ist da natürlich zu bedauern. Er weiß aber auch, dass beim Oster-Doppel nun die Wende eingeleitet werden muss. Es geht erst gegen die SG Dittelbrunn, dann zur DJK Schwebenried-Schwemmelsbach 2. Beide belegen untere Nicht-Abstiegsplätze und sind noch im Bereich des Erreichbaren.

Herr Burkard, Herr Pfeuffer, am Wochenende müssen möglichst sechs Punkte her, oder?
Stefan Pfeuffer: Definitiv. Uns bringt es nichts, wenn man zum Beispiel wie gegen Ettleben gesagt bekommt, dass man in der 1. Halbzeit gut mitgehalten und schlussendlich doch wieder verloren hat. Wir brauchen Punkte, das ist das Einzige, was uns hilft.
Marco Burkard: Wenn man die Tabelle anschaut, ist es eigentlich ein Muss. Wir müssen endlich wieder punkten.

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Was ist denn los bei Ihnen seit der Winterpause? Aus dem alten Jahr verabschiedeten Sie sich recht erfolgreich, seitdem geht aber gar nichts mehr. Vor allem defensiv scheint Ihre Mannschaft derzeit nicht kreisklassentauglich zu sein.
Marco Burkard: Durch Ausfälle unserer Studenten, die ins Ausland sind, und der verletzten Spieler konnten wir die letzten Spiele nicht positiv bestreiten.
Stefan Pfeuffer: Uns wirft das Fehlen von Stammkräften immer wieder zurück. Nach der Winterpause hatten wir alleine drei Mitspieler, die durch das Studium bedingt in Wales, Japan und Australien waren oder noch sind. Dann kommen noch die mittleren und längeren Ausfälle durch Verletzungen – und bei ein paar von uns fehlt die Form. Schon hat man den Salat. Ich selbst habe durch unseren Umbau zuhause gemerkt, dass Schlitzklopfen ein schlechter Ersatz für anständiges Training ist.

Kann es sein, dass man irgendwann als jetzt Letzter mal derart in einen Strudel gerät, dass man gar nicht mehr rauskommt?
Marco Burkard: Es klingt blöd, aber so kann man es schon sagen. Wenn du Woche für Woche mit leeren Händen da stehst und keine Punkte holst, nagt das doch schon am Selbstvertrauen. Wir sind aber auf einem guten Weg, unser Selbstvertrauen wieder aufzubauen.
Stefan Pfeuffer: Nachdem wir anfangs ordentlich auf die Mütze bekommen haben, sind wir mittlerweile auf dem Weg der Besserung. Hört sich ob der letzten Ergebnis vielleicht komisch an, aber jeder, der selber Fußball spielt oder gespielt hat weiß, wie das ist. Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß. Es ist viel Kopfsache und die Spiele erscheinen einem oft als ein déjà vue. Bloß man darf nie aufgeben und resignieren. Es muss immer weitergehen und wir müssen uns den Erfolg zurückerkämpfen.

Was gibt Ihnen denn Hoffnung? Immerhin sah es in den Hinspielen in Dittelbrunn und gegen Schwebenried 2 ja ordentlich aus…
Stefan Pfeuffer: Hoffnung gibt das Training. Da wird geackert und jeder will die Niederlage vom vergangenem Wochenende rausrennen. Das müssen wir auf den Platz bringen und das lang ersehnte Erfolgserlebnis holen.
Marco Burkard: Die gute Trainingsbeteiligung und dass die Mannschaft alles versucht, um den Schalter nochmal umzulegen.

Auch den momentan auf dem Relegationsplatz stehenden TV Oberndorf erwarten Sie noch, zudem haben Sie gegenüber den Schweinfurtern eine weitere Partie in der Hinterhand bei sechs Punkten Rückstand. Weiß Ihre Mannschaft, dass konkret eigentlich alles noch machbar ist?
Stefan Pfeuffer: Das ist ja das, woraus wir unseren Mut und die Hoffnung schöpfen. Wir müssen weiterhin alles geben, so lange es noch möglich ist. Keiner will nächste Saison in der A-Klasse spielen.
Marco Burkard: Es ist noch alles möglich. Solange das rettende Ufer nicht außer Sicht ist, werden wir weiter alles geben

Haben Sie sich mehr erwartet vom Zusammenschluss der Zeuzlebener und Stettbacher? Immerhin meldeten Sie ja während der Runde die zweite Mannschaft ab…
Marco Burkard: Man hat sich sicher mehr erwartet, leider konnten wir die Stützen, die uns weggebrochen sind, durch Vereinswechsel, Langzeitverletzte und Spieler, die ihre aktive Karriere beendeten, nicht auffangen. Das Abmelden der zweiten Mannschaft resultierte daraus, dass wir keine drei Mannschaften mehr stellen konnten wegen Auslandsstudium und schwereren Verletzungen.
Stefan Pfeuffer: Sagen wir es so, ich für meinen Teil habe es geahnt, dass es sehr schwer wird. Aus Zeuzlebener Sicht zum Beispiel spielen etwa nur vier bis fünf Leute aus der letztjährigen ersten Elf in der jetzigen. Der Rest hat aufgehört, ist schwerer verletzt, im Ausland oder ist gewechselt. Irgendwann reicht es eben nicht mehr für drei Mannschaften. Wir sind generell eine sehr junge Truppe. Oft bin ich mit 29 Jahren der Älteste auf dem Platz gewesen, da fehlt dem ein oder anderen noch der gewissen Schneid für die Kreisklasse.

Was müsste denn nächste Saison besser werden, damit Ihr Team a.) entweder nicht wieder in so akute Abstiegsgefahr gerät oder b.) den direkten Wiederaufstieg anstreben könnte?
Marco Burkard: Ich denke, wir sollten uns mit der Gegenwart beschäftigen und nicht in die Zukunft schauen. Was ich sicher weiß, ist, dass keiner nächstes Jahr in der A-Klasse spielen will.
Stefan Pfeuffer: Wir müssen besser in einandergreifen. Das geht von mir bis in den Sturm. Und jeder muss den Willen haben, besser zu werden und Gas zu geben, um das entsprechende Saisonziel erreichen zu können.

Letzte Frage: Wo wird am Samstag und Montag gespielt und auf welches Resultat tippen Sie gegen Dittelbrunn und Schwebenried 2?
Marco Burkard: Am Samstag spielen wir in Stettbach, am Montag in Schwebenried. Ich hoffe, dass wir ein Tor in beiden Spielen mehr schießen als unser Gegner.
Stefan Pfeuffer: Am Samstag tippe ich auf ein 2:1 für uns. Montag wird gegen die durch Landesligaspieler verstärkten Schwebenrieder schwer, ich hoffe auf einen knappen Sieg.

Danke für das Gespräch und alles Gute!

Diesen Beitrag stellte uns das fränkische Fußballportal www.anpfiff.info zur Verfügung. Dort erschien er bereits Mitte der Woche und mit vielen Fotos. Auf anpfiff sind die „kleinen“ Fußballer der Region die wahren Champions. Das Portal befasst sich rund um die Uhr mit den lokalen, unterklassigen Ligen und beleuchtet die Situation in der Schweinfurter Kreisklasse 1 mit mindestens einer Geschichte pro Woche. Derzeit besteht bei anpfiff.info die Möglichkeit, bei einem Gratis-Abo in das Portal hinein zu schnuppern.



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