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Das Finale in der Bezirksliga: Es ist der reine Wahnsinn, oben wie unten!

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OBERSCHWARZACH / FORST / SCHWEINFURT – Simon Müller will´s anscheinend wissen. Seine drei Tore beim 3:0 gegen Ramthal haben sowohl für den Gegner als auch für die Oberschwarzacher selbst Auswirkungen. Beide stecken oben wie unten vor dem letzten Spieltag der Fußball-Bezirksliga mitten im Geschehen, aber nur die einen haben alles nun selbst in der Hand.

Oben: Die Oberschwarzacher, seit dem Triumph an der Maibacher Höhe in Schweinfurt noch im alten Jahr jetzt seit zwölf Partien ungeschlagen, können Vizemeister werden hinter Euerbach/Kützberg. Sie müssen dafür „nur“ noch nächsten Samstag in Bad Kissingen gewinnen, um den größten Triumph der Vereinsgeschichte perfekt zu machen: Aufstiegsspiele in die Fußball-Landesliga…. Dass das in Bad Kissingen möglich ist, zeigt einerseits die Misere des einst so souveränen Tabellenführers, der sich nach nur vier von 30 möglichen Punkten aus den letzten zehn sieglosen Partien inzwischen komplett aus dem Aufstiegsrennen verabschiedet hat.

Das Hinspiel verloren die Oberschwarzacher zwar zuhause, vor etwas mehr als zwei Jahren aber gewannen sie den letzten Vergleich in Bad Kissingen mit 4:3. Und sie haben einen Lauf. Es ist also einiges drin. anpfiff.info sprach vor dem heißen Match mit dem gegen Ramsthal so erfolgreichen Müller und mit dessen Spielertrainer-Kollegen Alexander Gress, der vor zwei Jahren in der Saalestadt traf.

Herr Müller, Herr Gress, jetzt kribbelt es wohl endgültig bei Ihnen. Was hätten Sie gesagt, wenn wir Ihnen nach der Vorrunde, die Sie als Sechster mit zehn Punkten auf Bad Kissingen abschlossen, wenn wir Ihnen da ein „Endspiel“ um Platz zwei vorhergesagt hätten?
Simon Müller, Alexander Gress: Das ist schon Wahnsinn. Wir haben im Winter eine sehr intensive Vorbereitung absolviert – das war der Grundstein für die laufende Serie. Weder wir noch Forst haben um die Jahreswende diese Situation erahnen können. Beide Mannschaften sind seit Wochen sehr konstant und gut in Form. Jetzt kribbelt es natürlich Richtung Samstag. Wir haben eine starke Rückrunde hingelegt und unsere junge Mannschaft kann sich dafür mit Relegationsspielen belohnen.

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Forst dürfte gegen Unterspiesheim siegen können. Sie brauchen also wohl auch einen Dreier. Haben Sie Hoffnung auf wenig Gegenwehr der zuletzt enttäuschenden und sicherlich enttäuschten Bad Kissinger – oder befürchten Sie im Gegenteil eher, dass der FC 06 sich so nicht aus der Runde verabschieden will?
Simon Müller, Alexander Gress: Bad Kissingen wird eine schwere Aufgabe – Punkt. Von der individuelle Klasse her ist das eine Top-Mannschaft. Wir erwarten, dass sie beim Saisonfinale auf heimischen Platz nochmal alles raus holen werden und sind aus dem Hinspiel gewarnt. Aber wir haben einen Lauf, sind auswärtsstark und möchten diese Aufgabe meistern.

Kann man denn begründen, warum es seit Wochen bei Ihnen allen plötzlich so gut läuft?
Simon Müller, Alexander Gress: Warum es bei den Forstern so gut läuft können wir nicht beurteilen. Bei uns gibt es mehrere Faktoren. Wir hatten wie schon erwähnt eine gute Wintervorbereitung, in der wir auch aus Niederlagen gelernt und die richtigen Schlüsse gezogen haben. Die Mannschaft hat wieder einen Schritt nach vorne gemacht im Hinblick auf unser Spiel mit und gegen den Ball. Philipp Mend und Martin Müller sind nach einer langen Verletzung seid der Winterpause wieder dabei und unterstützen die Mannschaft. Es waren auch einige „SG O/W Momente“ in der Rückrunde dabei: Spiele, in denen wir nicht aufgegeben haben nach Rückständen und bis zur allerletzten Minute gekämpft haben.

Sind alle Mann an Bord? Oder wer fehlt zum Finale?
Simon Müller, Alexander Gress: Leider haben sich am Sonntag Marcel Götz und Jonas Gessner verletzt. Beide werden wohl für das Saisonfinale ausfallen. Andreas Schneider fehlt aufgrund einer Ende März erlittenen Kreuzbandverletzung im Auswärtsspiel gegen Münnerstadt.

Bad Kissingens Andrei Puscas traf 23 Mal, Simon Müller nach den drei Toren gegen Ramsthal 20 Mal. Wird das auch noch was mit der Kanone? 🙂
Simon Müller: Fußball ist ein Mannschaftssport. Wer die Tore macht, das ist völlig egal. Dieser Gedanke zeichnet unsere Truppe aus. Mir ist es 100 Prozent lieber, dass wir Zweiter werden und ich dafür keine Bude mehr mache.

Gar seit 14 Partien ohne Niederlage hat sich der TSV Forst zum Hauptrivalen der Oberschwarzacher gemausert und wartet nach dem 2:1 in Münnerstadt nun auf einen Ausrutscher des Rivalen. Kein Sieg des momentanen Zweiten und ein eigener Dreier in der Botensteigarena gegen die seit letzten Sonntag geretteten Unterspiesheimer – und die Forster würden auf Rang zwei stürmen.

Und dann hätten sie wieder Relegationsspiele vor sich: Letzte Saison gegen Sand 2, Bad Kissingen und Hettstadt gegen den Abstieg, diesmal um den möglichen Sprung in die Landesliga. Spieler-Cotrainer Florian Hetzel, kommende Saison erster Mann als Coach, stand anpfiff.info für ein paar Fragen zur Verfügung.

Herr Hetzel, wenn wir Ihnen vor der Runde gesagt hätten, dass vor dem letzten Spieltag mal wieder eine Relegation denkbar ist: Hätten Sie dann gesagt: „Oh nein, nicht schon wieder Abstiegsspiele!“?
Florian Hetzel: Genau diese Antwort hätte ich gegeben. Nach den ganzen Krimis in der letzen Saison haben wir uns einfach gewünscht, diese Saison nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben, was ja auch ganz gut geklappt hat.

Wie groß ist das Vertrauen darauf, nun auch noch Unterspiesheim zu schlagen? Und wie groß die Hoffnung, dass Oberschwarzach parallel in Bad Kissingen nicht gewinnt?
Florian Hetzel: Wir können jetzt schon nicht mehr als beste Heimmannschaft abgelöst werden. Das sagt schon alles. Natürlich wollen wir das letzte Spiel zu Hause in der Botensteig-Arena auch noch gewinnen, auch wenn uns Unterspiesheim nicht ganz so liegt als Gegner.
Was in Bad Kissingen passiert können wir sowieso nicht beeinflussen, deswegen konzentrieren wir uns ganz auf uns. Wir müssen unser Spiel erstmal gewinnen. Und der Aufstieg steht bei uns sowieso nicht als oberstes Ziel. Wir wollen jetzt in 2017 ungeschlagen bleiben, dass wäre der Wahnsinn. Was am Ende dann dabei rauskommt, wird man sehen. Und wenn es dann beim dritten Platz bleibt, werden wir definitiv nicht enttäuscht sein! Das ist ein Riesenerfolg für uns und zeigt, dass wir sehr vieles richtig gemacht haben. Egal wer von uns beiden am Ende auch auf zwei steht, hätte es aber absolut verdient, mit den Serien die beide hingelegt haben!

Kann man denn begründen, warum es seit Wochen bei Ihnen allen plötzlich so gut läuft?
Florian Hetzel: Der Zusammenhalt in der Truppe ist diese Saison der absolute Hammer. Jeder kämpft für jeden. Jeder stellt sich in den Dienst der Mannschaft. Wir wissen, dass man sich in dieser Liga jeden Spieltag aufs neue beweisen muss, ansonsten fällt man auf die Schnauze. Sobald mal einer gedacht hat, es geht nur mit halber Kraft oder man kann den Gegner vorführen, dann hat ihn jemand anderes aus der Mannschaft auf den Boden zurückgeholt. Wir wollen Respekt für den Gegner zeigen und unsere Stärken ins Spiel bringen. Das hat, kann man so sagen, optimal geklappt.

Sind alle Mann an Bord? Oder wer fehlt zum Finale?
Florian Hetzel: Unser Torwart Julian Schunk heiratet am Samstag. Jonas Meder ist beruflich und auch wegen Urlaub schon länger nicht dabei. Bei Tobi Düring entscheidet es sich noch, er muss auch auf eine Hochzeit. Wir haben aber zur Zeit jeden Spieltag 15 bis 16 Mann im Kader und haben somit auch rotiert. Deswegen können wir das auffangen und so hat jeder seinen Anteil am Erfolg.

Haben Sie oder Udo Romeis bereits Urlaub gebucht ab Ende Mai? 😉
Florian Hetzel: Udo hat, glaube ich, keinen Urlaub gebucht. Er macht das spontan. Ich fliege Mitte Juni in den Urlaub, genau wie letztes Jahr. Extra nach der Relegation, also dürften es dieses Jahr nicht wieder drei Runden sein (lacht).

Etwas unüberschaubarer ist die Situation im Tabellenkeller. Vor Absteiger FC Gerolzhofen sind vier Teams noch gefährdet. Der FSV Krum kann im schlimmsten Fall noch den Relegationsplatz belegen, wenn er zum Abschluss in Gochsheim verliert und Riedenberg parallel siegt. Dabei hätte das Team aus den Haßbergen doch alles klar machen können gegen den direkten Rivalen. Doch im direkten Duell letzten Samstag kam Tobias Burgers Elf letzten Sonntag nur zu einem Remis.

Das sorgt für eine gute Ausgangslage für die Elf von Marius Kubo. Sie muss „nur“ gegen die Freien Turner Schweinfurt gewinnen, wäre dann im Falle einer Niederlage von Krum sogar direkt gerettet, würde auf alle Fälle den Relegationsplatz einnehmen bei einem Dreier und im Falle eines Unentschiedens auch dann relegieren, wenn Ramsthal zuhause gegen Dampfach verliert.

Ramsthal hat den Ligaerhalt trotz der gewonnenen direkten Vergleiche sowohl gegen die FTS als auch gegenüber Riedenberg noch nicht mal halb selbst in der Hand – und muss darauf hoffen, dass Riedenberg möglichst nicht siegt. Ein Erfolg über Dampfach sorgt auf alle Fälle für weitere Relegationsspiele, wenn das der Fall ist – oder bei einem Remis, wenn Riedenberg verliert. Die Freien Turner haben trotz des 3:1 gegen Wiesentheid und sieben Punkte aus den letzten drei Partien den Ligaerhalt gar nicht mehr in der eigenen Macht. Sie müssen in Riedenberg siegen und darauf hoffen, dass Ramsthal nicht gegen Dampfach gewinnt.

anpfiff.info fragte bei zwei Trainern nach, deren Teams sich seit letztem Wochenende aus der heißen Phase verabschiedet haben. Thorsten Seuferts FC Strahlungen ist nach dem 6:1 gegen Gerolzhofen gerettet, die Dampfacher von Enrico Wetz können nach dem 1:2 gegen Geesdorf Rang zwei nicht mehr erreichen.

Herr Seufert, Herr Wetz, wie groß ist bei Ihnen die Enttäuschung beziehungsweise die Erleichterung nach dem letzten Wochenende?
Enrico Wetz: Es wäre schön gewesen, wenn wir am letzten Spieltag die Möglichkeit gehabt hätten, um den 2. Platz zu spielen. Wir sind aber sehr zufrieden, weil uns diese Saison sehr viel Freude bereitet hat und wir die Saison mit einer guten Platzierung abschließen werden.
Thorsten Seufert: Sicher sind wir sehr erleichtert, jetzt entspannt zum letzten Spiel in Geesdorf fahren zu dürfen. Für uns ist der Ligaerhalt ein Riesenerfolg!!!

Schauen wir erstmal nach vorne: Wer glauben Sie denn wird Vizemeister hinter Euerbach/Kützberg und darf Aufstiegsspiele zur Landesliga bestreiten?
Enrico Wetz: Egal,wer am Ende vorne steht. Er hat es sich verdient, die Relegation zu spielen.
Thorsten Seufert: Ich denke, dass beide Mannschaften ihre Spiele gewinnen werden und somit Oberschwarzach in die Relegation geht.

Und welche zwei Teams steigen Ihrer Ansicht nach neben Gerolzhofen ab, wer erreicht die Relegation – und warum?
Enrico Wetz: Ich bin froh, mir darüber keine Gedanken machen zu müssen. Es wird natürlich noch ein sehr interessanter Spieltag werden.
Thorsten Seufert: Schwierig, ich möchte mich da auch nicht festlegen, die letzten Wochen sind doch viele überraschende Ergebnisse zustande gekommen. Wir sind einfach nur froh, uns damit nicht mehr beschäftigen zu müssen.

Danke für das Interview und alles Gute für die nächsten Partien!

Diesen Beitrag stellte uns das fränkische Fußballportal www.anpfiff.info zur Verfügung. Dort erschien er bereits Anfang der Woche und mit vielen Fotos. Auf anpfiff sind die „kleinen“ Fußballer der Region die wahren Champions. Das Portal befasst sich rund um die Uhr mit den lokalen, unterklassigen Ligen und beleuchtet die Situation in der Fußball-Bezirksliga mit mindestens einer Geschichte pro Woche. Derzeit besteht bei anpfiff.info die Möglichkeit, bei einem Gratis-Abo in das Portal hinein zu schnuppern.



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