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Bei allen Veranstaltungen dabei: Ein Dutzend Erdinger Cup´s ohne ein einziges Bier

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SCHONUNGEN / BIEBELRIED – Gibt es jemanden, der bislang bei allen Erdinger Cups dabei war? Eine Mannschaft also, die seit 2005, seit es die Champions League der Fußball-Amateure gibt, bei allen unterfränkischen Turnieren an den Start ging? Ja, es gibt jemanden: Kein Team, aber einen Reporter. Denn Michael Horling besuchte alle Veranstaltungen und war zudem oft auch noch in Oberfranken dabei.

Der heute 48-Jährige liebt die Phase der Relegationsspiele und ist froh, dass nach der Verlängerung einer jeden Fußball-Saison mit dem Erdinger-Cup noch ein weiteres Highlight die Sommerpause verkürzt. Der in Schonungen bei Schweinfurt lebende Journalist erinnert sich in diesem Beitrag an einige Turniere und ein paar Erlebnisse. Und er rät allen Fußballfans: Am letzten Juni-Wochenende lohnt sich ein Besuch in Biebelried!

„Los ging alles in Unterpleichfeld. 2005 hatte der damals neue Erdinger Cup noch nicht so die Bedeutung wie heute. Wir nutzten den Besuch des Turniers in erster Linie deshalb, um eine Freundin meiner damaligen Partnerin zu besuchen, die im Nachbarort wohnte. Der TSV Unterpleichfeld gewann als Gastgeber das Turnier, trat dann aber beim Finale in Oberding nicht an. So war das damals noch. Der Reiz schien klein, man dachte nicht daran, dass sich aus der Veranstaltung mal so ein beliebtes Event entwickeln könnte.

Ein Jahr später aber besaß der Erdinger Cup schon einen bedeutsameren Rahmen. Wieder wurde er in Unterpleichfeld ausgetragen und ich weiß noch zu genau, wie damals die frühzeitig ausgeschiedenen Teams darauf drängten, aufgrund der Fußball-WM in diesen Wochen, die ja in Deutschland stattfand, schnellstmöglich wieder heimzukommen. Doch den versprochenen Kasten Erdinger rückte der damalige Bezirksspielleiter Christof Hille erst am Ende der Veranstaltung heraus. Einige der Vereine mit den weitesten Anreisen gelang es dann aber doch, ihn zu überzeugen…. Mit den Freien Turnern Schweinfurt, den Würzburger Kickers oder dem TSV Abtswind waren prominente Teams am Start.

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2007 war ein drittes Mal Unterpleichfeld der Austragungsort. 2008 und 2009 ging´s dann nach Sand am Main ins dortige Seestadion, wo ich erstmals im Auftrag der Erdinger Weißbräu tätig werden durfte und Bilder machte. Von möglichst Weißbiere nach oben stemmenden Fußballern während ihrer Spielpausen. Der TSV Aubstadt, der TSV Bad Königshofen und die SG Franken Sennfeld qualifizierten sich 2008 für das Endturnier diesmal in Eching. 2009 reisten der FC Sand 3, der TSV Goßmannsdorf, die SG Hettstadt und die Sportfreunde Herbstadt nach Pfaffenhofen zum Finale. Der FC Augsfeld verzichtete damals.

2009 weilte ich erstmals bei der Vorab-Pressekonferenz im Sportheim einige Tage zuvor, als die Medienvertreter die damals neue Urweisse testen und ein, zwei Fläschen davon mit nach Hause nehmen durften. Sowas ist keine Bestechung, das ist nur ein bei guter Laune Halten von Reportern und dient der Motivation.

2010 wechselte der Erdinger-Cup erstmals in den Spielkreis Rhön. In Münnerstadt lag insofern ein Schatten auf dem Turnier, als dass am späteren Nachmittag das WM-Viertelfinale zwischen England und Deutschland stattfand. Die Kicker wurden zwar rechtzeitig fertig. Doch bei der Siegerehrung ließen sich die Verantwortlichen lange Zeit. Fast jeder Funktionär hielt noch schnell eine Rede. Mancher redete recht lange. Am Ende schauten keine 20 Leute mehr zu. Ich musste natürlich bis zur Verabschiedung bleiben und hörte deshalb die erste Halbzeit mit dem nicht gegebenen Tor für England, also quasi die Wembley-Revanche, nur im Auto im Radio. Was aber auch eine interessante Erfahrung war.

Sportlich kamen der SC Lindleinsmühle, die SG Margetshöchheim und der SC Dettelbach aus dem Bezirk weiter. Direkt qualifiziert für das Finalturnier in Neumarkt in der Oberpfalz hatte sich der Würzburger FV als Meister der Landesliga Nord – und das ausgerechnet vor meinem geliebten FC Schweinfurt 05. Und dann gewann der WFV dort auch noch den Cup. Als bislang erste und einzige Mannschaft Unterfrankens.

Generell sind um die fünf Stunden Einsatz als Reporter bei so einem Turnier schlauchend. Weil man jede Mannschaft mal fotografieren sollte, zudem alle Rahmenwettbewerbe wie Bierkastenschießen, Jonglieren oder das Ballmitschmackesinsnetzknallen. Und weil ich natürlich auch für meine Auftraggeber abseits der Erdinger Weißbräu aktiv bin – damals noch für swex.de und für kick-ticker.de, heute für anpfiff.info und für inundumsw.de – muss man als Reporter Zusatzschichten schieben.

Ende Juni ist es meistens zudem heiß – und wenn nicht oder gerade wenn, dann sorgen oft Gewitterschauer für unangenehme Zwischenfälle. 2011 lief alles im Rahmen ab. Nach Eibelstadt kam der Erdinger-Cup – und damit zurück in den Landkreis Würzburg. Wir waren am anderen Tag des Wochenendes erstmals auch in Oberfranken im Einsatz und lernten Schwabthal kennen. Allerdings erfuhr ich erst Jahre danach, dass es dort im Tal östlich von Bad Staffelstein zahlreiche Brauereien gibt…. Nach Rohrbach in Oberbayern fuhren die Kicker aus Abtswind, vom WFV 2, vom SC Würzburg und über die Rahmenwettbewerbe der FV Karlstadt.

2012 machte der Cup in Steinfeld im Landkreis Main-Spessart Station und in Oberfranken beim SSV Ober-/Unterlangenstadt. In Unterfranken setzten sich Türk Erlenbach, die DJK Oberschwarzach und der FC Thulba durch, die Würzburger Kickers qualifizierten sich direkt für das Endturnier in der Sportschule Oberhaching. Ich erinnere mich an einen heißen Tag nördlich von Burgkunstadt mit fast unerträglicher Hitze und meinem Plan, auf der Heimfahrt in einem Biergarten einzukehren, der dann torpediert wurde, weil ein furchtbares Gewitter über der Region nieder ging.

2013 ging´s nach Bad Kissingen. In der Saalestadt gewannen die Oberschwarzacher sogar. Auch Kleinrinderfeld und über die Rahmenwettbewerbe der VfL Bad Neustadt fuhren nach Sauerlach, wo sie beim Endturnier auf die Schweinfurter Schnüdel trafen, die als Meister der Bayernliga Dritter im Gesamt-Classement wurden. Ich erinnere mich gerne an unseren lokalen Radiosender, der das musikalische Rahmenprogramm mit trendiger, zeitgemäßer Musik für junge Leute gestaltete. Als ich unter der Woche danach dann den Sender einschaltete, spielten sie nur Oldies und langweilige Chartmusik….

Röslau in Oberfranken war mir in diesem Jahr zu weit, 2014 aber nahm ich das Turnier in Burgebrach mit und hatte ein wieder heißes Wochenende, aber auch ein Heimspiel, weil das unterfränkische Turnier im Willy-Sachs-Stadion stattfand. Die Schnüdel 2, Rottenbauer und Höchberg schnitten gut ab, diesmal nicht vorne waren die zum dritten Mal in Folge eine Meisterschaft feiernden Oberschwarzacher, obwohl sie mit Timo Pitter einen USA-Gastspieler an Bord hatten, der zu dieser Zeit gerade seinen Deutschland-Urlaub machte.

2015 fanden in Randersacker und Rödenthal die Erdinger Cup´s statt. Margetshöchheim und der FSV Krum hinterließen im Weinort vor den Toren Würzburgs bei wieder ziemlich tropischen Temperaturen den besten Eindruck. Als Regionalliga-Meister fuhren die Würzburger Kickers direkt zum Landesfinale und belegten dort Rang zwei. Beim lokalen Ausscheid einen Tag nach Randersacker war es vor den Toren Coburgs noch eine Spur heißer. Man ist dann schon vom Fotografieren nassgeschwitzt. Wie muss das erst sein, wenn man inmitten der beißenden Sonne auch noch rennen und kämpfen muss? Natürlich leidet das Tempo der Fußballspiele an so einem Tag gewaltig. Doch der Spaß steht ja im Vordergrund – und freilich in erster Linie das Biertrinken.

2016 ging es schon wieder nach Eibelstadt und damit in die unmittelbare Nähe von Randersacker – mit Goldbach, Karlstadt und Schwarzenau als erfolgreichste Vereine. Das Turnier stand im Zeichen der Fußball-EM und dem damals so populären Song „Will Grigg´s on Fire“ über den Spieler aus Nordirland, der zwar kaum zum Einsatz kam, aber doch als Held besungen wurde. Und nun also Biebelried: In diesem Ort war ich noch nie. Wieder geht es also in den Landkreis Würzburg, wieder in die unmittelbare Nähe der Austragungsorte der letzten beiden Jahre. Leider findet am selben Tag das oberfränkische Endturnier in Hollfeld statt, so dass ich 2017 nur einen Erdinger-Cup genießen kann.

Übrigens habe ich es bis heute geschafft, in all den zwölf Jahren bei den Turnieren noch kein einziges Erdinger getrunken zu haben. Das liegt einerseits an meiner scheinbar noch nicht ausgebrochenen Vorliebe für Weißbier, andererseits an den hohen Temperaturen und der damit verbundenen Befürchtung, irgendwann könne mir die Kamera aus den Händen fallen. Denn wenn man erstmal auf den Geschmack gekommen ist, dann bleibt es ja meistens nicht bei nur einem Gerstensaft….“

Schon vor fast drei Wochen veröffentlichte das fränkische Fußballportal www.anpfiff.info diesen Beitrag und zeigte dazu zahlreiche Bilder aus den vergangenen zwölf Jahren des Erdinger Cups.



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