Warum Pascal Schmitt wechselte: „Beim FC 05 sah ich keine Perspektive für mich!“

SCHWEMMELSBACH / EUERBACH / FUCHSSTADT – Die drei Fußball-Landesligisten aus der Region Schweinfurt und der Rhön schnitten die letzten Wochen ziemlich unterschiedlich ab. Einer steht oben, ein anderer in der Mitte, der dritte überraschend hinten. anpfiff.info beleuchtet die Situation vor den drei folgenden Heimspielen und lässt einen Spieler zu Wort kommen.

Pascal Schmitt wechselte für viele etwas überraschend nach dem Saisonstart vom Bayernligisten FC Schweinfurt 05 2 zum FC Fuchsstadt, wo er unter seinem alten und nun auch wieder neuen Trainer Martin Halbig Stammspieler ist. Bevor es um die Situation der drei Vereine geht, sprach Schmitt mit dem fränkischen Fußball-Portal www.anpfiff.info.

Herr Schmitt, können Sie uns erklären, wieso Sie während der Runde und nach drei Einsätzen für die U23 der Schnüdel freiwillig eine Klasse tiefer wechselten?
Pascal Schmitt: Es gab ein paar persönliche Gründe, weshalb ich nach Fuchsstadt wechseln wollte. Das hat mit meiner alten Mannschaft nichts zu tun. Sondern viel mehr mit der Situation in Schweinfurt, da dort die zweite Mannschaft sehr vernachlässigt wird und lieber Spieler von anderen Vereinen verpflichtet werden, als auf die eigene Jugend zu setzen. Deshalb versuche ich jetzt in Fuchsstadt alles zu geben und der Mannschaft zu helfen. Denn dass der FC Fuchsstadt, speziell Trainer Martin Halbig, mich noch so kurz vor Wechselende aufgenommen hat, ist überhaupt nicht selbstverständlich.

Bayernliga hätte Sie nicht gereizt?
Pascal Schmitt: Gereizt hätte es mich generell schon sehr, jedoch sah ich in Schweinfurt keine Perspektive mehr für mich. Denn es werden lieber junge Spieler von auswärts geholt und dann in die zweite Mannschaft gestellt, obwohl sie nach einer Saison meist wieder verschwunden sind. So entschied ich mich lieber eine Klasse „tiefer“ zu gehen und dort durch Vertrauen des Trainers wieder Spaß am Fußball zu haben.

Schon mit dem FC 05 gewannen Sie ja in Ansbach, aner bei der Spvgg dort. Reicht das jetzt mit Fahrten nach Ansbach für mindestens ein Jahr?
Pascal Schmitt: Ja, das waren jetzt jeweils zwei knappe Siege. Die Busfahrten sind schon relativ lange, jedoch mit einem Sieg machen die Heimfahrten doch gleich viel mehr Spaß. Sind immer drei Punkte in Ansbach zu holen, können wir gerne noch öfters dorthin fahren (lacht).

Haben Sie besondere Erinnerungen an den Kohlenberg in Fuchsstadt? Beim 3:3 der Schnüdel letzte Saison saßen Sie ja 90 Minuten nur auf der Bank…
Pascal Schmitt: Genau das ist der Grund, weshalb ich jetzt in Fuchsstadt spiele. Es kam letzte Saison schon häufiger vor, dass Erste-Mannschaft-Spieler in der zweiten Mannschaft Spielpraxis sammeln mussten und so andere Spieler, wie eben ich, auf die Bank mussten. In einem Derby wie gegen Fuchsstadt ist das natürlich besonders bitter. Diese Saison ebenfalls wurde ein Spieler von Anfang an fest für die zweite Mannschaft abgestellt; und gegen Forchheim zum Beispiel wurden daraus gleich sieben Spieler. Da verliert man schnell das Vertrauen in den Trainer und die Lust am Fußballspielen. Denn dreimal die Woche zum Training zu gehen und dann auf der Bank zu sitzen – da neu verpflichtete junge Spieler Vorrang haben vor Spielern, die schon seit der Jugend dort spielen, ist sehr deprimierend. Wir haben ja schließlich die Bayernliga vergangenes Jahr erreicht.

Dieses Interview stellte uns das fränkische Fußballportal www.anpfiff.info zur Verfügung, das es schon viel eher veröffentlichte (Mitte der Woche) – mit vielen weiteren Bildern und etwas mehr als doppelt so lang. anpfiff.info kümmert sich rund um die Uhr um den lokalen, unterklassigen, fränkischen Fußball aus der Region in und um Schweinfurt. Derzeit besteht die Möglichkeit, mit einem Probo-Abo gratis die Seiten und vielen Berichte zu testen.