3-1-1 mit 4-4-2-System: Sulzheim/Alitzheim spielt dauernd daheim

SULZHEIM / ALITZHEIM – 3-1-1: Das, was die SG FV 09 Sulzheim /DJK Alitzheim in dieser Saison bislang leistete, ist durchaus ordentlich. Auch wenn ausgerechnet das Kirchweih-Heimderby der Schweinfurter Fußball-A-Klasse 2 gegen den Nachbarn aus Mönchstockheim letzten Samstag in die Hosen ging. Zehnter und Sechster war das Team die letzten zwei Jahre. Platz zwei momentan klingt da richtig gut.

Lothar Heilmann geht gerade in seine zweite Saison für den Verein, der Lindach/Gernach/Kolitzheim ganz oben erwartet und der augenblicklich damit natürlich richtig liegen würde. Selbst möchte man „trotzdem den Klassenerhalt erreichen“, sagt der Coach und meint mit dem „trotzdem“: Auch wenn´s gut losging dieser Runde. Mit einem Sieg gleich zum Start beim Kreisklassen-Absteiger TV Oberndorf-Schweinfurt, mit Erfolgen dann bei Türkiyemspor SV-12 Schweinfurt 2 und dem klaren :0 gegen den FC Röthlein/Schwebheim 2, einem natürlich nicht ganz so stark einzuschätzenden weiteren Absteiger.

Ist der Klassenerhalt oder das offizielle Vereinziel „gesichertes Mittelfeld“ denn Tiefstapelei? Heilmann verneint und verweist auf einen engen Kader mit 16,17 Spielern, von denen er aktuell 15 zur Verfügung hat. Da darf nichts passieren, auch wenn er schon Pläne hat, das Team weiter zu entwickeln.

Deshalb gab´s in Sulzheim/Alitzheim auch ein neues System, das man natürlich erst einstudieren musste. Mit Viererkette spielt man nun auch bei der SG. „Das haben die Jungs schnell verstanden. Jetzt sind es noch ein paar Kleinigkeiten“, weiß er. Gegen Mönchstockheim und auch schon zuvor sie man ab und an taktisch teils zurückgefallen in die Manndeckung oder haben ein wenig Leichtsinn an den Tag gelegt. „Es braucht halt noch Zeit“, sagt Heilmann.

„Nicht schlecht“ sei die Vorbereitung gewesen, als man die neuen Bewegungen in der Abwehr einstudieren musste und lernen, dass Ball und Raum im Vordergrund stehen und nicht zuerst das Orientieren am Mann, also dem Gegenspieler. Ordentliche Ergebnisse gab´s, auch das 3:4 gegen Grettstadt gehörte dazu, den klassenhöheren Gegner.

In der Liga fiel dann bis zur jüngsten Heimniederlage gegen Mönchstockheim nur das 2:2 gegen den noch sieglosen FC Altstadt Schweinfurt aus dem Rahmen. „Da hat das System nicht so funktioniert, habe ich gehört“, sagt Lothar Heilmann und erwähnt seinen Urlaub in diesen Tagen in den Bergen und am Gardasee. Bis zehn Minuten vor dem Ende lagen die Sulzheimer sogar mit 0:2 zurück, als sich der Gegner nach zwei Platzverweisen nur noch hinten rein stellte. Auch so eine Aufholjagd freilich darf man durchaus positiv bewerten.

Personell hat die SG natürlich einen herben Verlust zu verkraften. Fabian Benisch, der letzte Saison 21 Mal traf, wechselte nach Stammheim in die Kreisliga, wo er in vier Partien auch schon wieder vier Mal einnetzte. Der 21-Jährige gilt als großes Talent. „Er muss das machen, und zwar noch in seinen jungen Jahren“, zeigte der Trainer Verständnis für den Sprung zwei Ligen nach oben. „Die Türe für ihn ist bei uns immer offen“, versichert Heilmann – ohne zu glauben, dass Benisch so schnell wieder in die A-Klasse zurück möchte…

Für ihn kam…. Tobias Eckhardt aus der U19 vom TSV Grettstadt. Ein ebenfalls junger Mann, der gegen Mönchstockheim den Anschlusstreffer erzielte, der freilich wiederum zu spät kam letzten Samstag. „Er war mit der stärkste Mann auf dem Feld heute“, lobte Lothar Heilmann direkt nach dem Derby. Eckhardt sei trotz seiner jungen Jahre eine absolute Bereicherung für die SG-Herren.

Und die haben nach den beiden Heimspielen gegen Röthlein 2 und Mönchstockheim nun nochmals drei Mal (!) in Serie Heimrecht: Gegen die TG 48 Schweinfurt, gegen Herlheim/Zeilitzheim und gegen den SC Weyer. „Keine Ahnung warum. Ein Wunsch von uns war es jedenfalls nicht“, so der Trainer.

Der Nachteil dieser Geschichte: Nur zwei der letzten neun Partien am Ende der Saison finden vor eigener Kulisse statt. „Wir haben in der gesamten Rückrunde nun noch drei Heimspiele. Das ist ganz schlecht“, ärgert sich Lothar Heilmann schon jetzt. Gespielt wird zuhause überwiegend in Sulzheim, zwei Mal nur in Alitzheim. Aktuell ist die Vorfreude auf das nächste große Derby gegen Herlheim/Zeilitzheim groß. Vorher wird sich die Bilanz von 3 -1 -1 noch verändern. Sicher aber: Auch den nächsten Nachbarschaftskampf gehen die Sulzheimer/Alitzheimer mit einem 4-4-2-System an.

Das fränkische Fußballportal www.anpfiff.info veröffentlichte diesen Beitrag mit vielen weiteren Fotos bereits Anfang der Woche. anpfiff.info kümmert sich rund um die Uhr um die unterklassigen Fußballteams der Region in und um Schweinfurt. Die Spieler aus den niedrigen Ligen sind für das Portal die wahren Champions. Mit einem Schnupper-Abo kann man sich jederzeit gratis von der Qualität dieses Fußball-Magazins überzeugen.
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