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Asterix & Obelix schlagen Rom: Den FC 05 ereilte in Augsfeld mal wieder das frühe Pokalaus in einem kleinen Dorf

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AUGSFELD / SCHWEINFURT – Wieder ein Haken hinter einem Dorfverein! Der FC 05 setzt seine Serie ruhmloser Pokal-Knock-Outs bei unterfränkischen Kleinvereinen nahtlos fort. Vielleicht darf man es nicht unbedingt als peinliche Schlappe bezeichnen, das 4:7 vom Samstag nach Elfmeterschießen in Augsfeld. Doch wer gegen eine klassentiefere Mannschaft eine 3:1-Führung ab der 66. Minute vergeigt und aus elf Metern dann kein Land sieht, muss sich nicht wundern, wenn es weiter schwer fällt, die ganz große Fußball-Euphorie in Schweinfurt zu erzeugen. Immerhin wollten die Schnüdel mit der Mannschaft von Augsfeld eigentlich Regionalliga spielen, während der FCA in ähnlicher Besetzung vor knapp über drei Jahren noch in der Kreisliga kickte – damals fünf Klassen unterhalb der Regionalliga.

„Es kommt ja eh nur eine bayerische Mannschaft in die DFB-Hauptrunde. Da wäre der Pokal für unseren kleinen Kader bei ohnehin vier Englischen Wochen in der Liga doch nur eine Zusatzbelastung“, suchte Trainer Gerd Klaus schnell nach dem Positiven, was man aus so einer Niederlage herausziehen könnte. Was er noch fand, war eine Begründung, warum die ganz große körperliche Stärke fehlte: Freitagabend gab´s ein noch relativ hartes Training, weil die Vorbereitung eben voll auf den Auftakt nächsten Samstag in Würzburg zielt. „Da wär´s schlimm, wenn wir jetzt schon spritzig wären!“ Allerdings starten ja auch die Augsfelder nach ähnlich kurzer Sommerpause schon nächstes Wochenende in Frammersbach in ihre erste Landesliga-Saison….

Gerd Klaus gab zu: „Wir hatten defensiv heute Probleme und Thorsten Schlereth hat uns mit seiner Schneligkeit immer wieder Nadelstiche versetzt!“ Schon in der 7.Minute, als der vom FC 05 umworbene Offensivmann zum 1:0 davondüste. Die zum Vergleich zu Mittwoch in Gerolzhofen auf vier Positionen veränderten Gäste (Gräf, Slintchenko, Mache und Kraus spielten von Beginn an für Rosenberger, Hetzel, Kneißl und Häcker) dominierten danach. So sehr, dass Augsfeld eine Stunde lang gar keine Chance mehr hatte. „Schweinfurt war klar besser. Einige meiner Spieler mussten heute so viel laufen wie noch nie“, gab FCA-Trainer Dieter Schlereth zu. Per Kopf glich Stefan Seufert nur wenige Kilometer neben seiner Heimatgemeinde Sand (deren FC zeitgleich Eintracht Bamberg schlug) noch vor der Pause aus. Als dann der eingewechselte Simon Häcker ebenfalls per Kopfball traf und mit Martin Thomann noch ein junger Spieler mit einem haltbaren Schuss Keeper Sebastian Stober überwand, „da muss der Sack eigentlich zu sein. Nach einem 3:1 muss man clever sein und das Ding nach Hause fahren“, weiß Klaus.

Doch nach 66. Minuten ist eben noch nicht Schluss. Im Gegenzug kam Augsfeld heran, nach tollem Spielzug und Querpass glich wiederum Schlereth kurz vor dem Ende aus. Verdientermaßen, weil Augsfeld in dieser Phase längst überlagen war. Peter Hertel (Kopfball knapp drüber, 77.) und 2:3-Schütze Alexander Derra (Schuss, Stephan Essig parierte, 81.) hatten den Ausgleich zuvor schon vor Augen. „Was die Jungs in der zweiten Halbzeit geleistet haben, das war phänomenal“, schwärmte Dieter Schlereth, „wir waren schon am Boden, haben dann aber alles gebracht, was man zu so einem Pokalspiel braucht.“ „Bestätigt von Gerd Klaus: „Nach dem 2:3 war´s ein typischer Pokalfight und der Gegner hat Paroli geboten. Wir hätten halt nach unserem 3:1 weitere Tore machen müssen…“ Im Elfmeterschießen traf nur Michael Kramer ins Tor, Stefan Seufert hingegen den Pfosten und Florian Hetzel Keeper Stober. Vier Augsfelder verwandleten hingegen eiskalt.

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Irgendwie hielt sich bei den Schnüdeln die Enttäuschung in Grenzen, fiel auch Augsfeld Jubel nicht ganz so gigantisch aus. Obwohl „für uns die Niederlage eigentlich schon vor dem Spiel feststand. Ich habe am Morgen in der Zeitung die Vereine gelesen“, erzählt Dieter Schlereth, „von Großbardorf, Bamberg, Sand, Schweinfurt, Würzburg. Ganz am Ende stand der Name Augsfeld. Das ist, wie wenn Asterix und Obelix gegen Rom antreten. Doch das kleine Kaff hat sich dagegen gestemmt.“

Toto-Pokal, Qualifikation auf BFV-Verbandsebene, Runde 2: FC Augsfeld – 1. FC Schweinfurt 05: 7:4 (3:3; 1:1)
Augsfeld: Sebastian Stober – Philipp Geßendorfer, Michael Volkmuth, Paul Esch (ab 60. Marko Hertel), Dominik Rippstein, Alexander Derra, Sebastian Vogel, Uli Löper, Peter Hertel, Danny Schlereth, Thorsten Schlereth.
Schweinfurt: Stephan Essig – Benjamin Demel (ab 46. Florian Hetzel), Wladimir Slintchenko (ab 46. Simon Häcker), Bastian Lunz, Michael Kramer, Erkan Esen, Stefan Seufert, Timo Pitter, (ab 46. Martin Thomann), Michael Kraus, Daniel Mache, Florian Gräf.
Tore: 1:0 Thorsten Schlereth (7.), 1:1 Stefan Seufert (35.), 1:3 Simon Häcker (54.), 1:3 Martin Thomann (66.), 2:3 Alexander Derra 67.), 3:3 Thorsten Schlereth (83.); im Elfmeterschießen: Uli Löper, Dominik Rippstein, Marko Hertel und Danny Schlereth für Augsfeld – Michael Krämer für Schweinfurt, Stefan Seufert und Florian Hetzel verschießen.
Schiedsrichter: Kai Steinmetzer (Herschfeld)
Zuschauer: 320.

TSV Aubstadt – TSV Großbardorf:1:2 (0:0)
Tore: 0:1 Alexander Mantlik (49.), 1:1 Daniel Werner (59.),1:2 Marcel Hirn (80.).
Zuschauer: 435.

Das erste große Pflichtspiel-Derby nach langer Zeit im Grabfeld endete mit einem Sieg der Gäste, die damit weiterhin im Pokalwettbewerb verweilen. „Der Unterschied heute war, dass sich Großbardorf robuster präsentierte. Der Gegner war in der zweiten Halbzeit besser“, gab Aubstadts Coach Josef Francic zu. nach torloser erste Hälfte köpfte Alexander Mantlik nach Wiederanpfiff die Gallier schnell in Führung. Zehn Minuten später aber glich Daniel Werner aus, ehe zehn Minuten vor dem Ende Marcel Hirn wiederum per Kopfstoß nach Freistoßflanke von Pascal Stahl zur Stelle war. „Das in dieser Szene ihn niemand von uns am Köpfen hinderte“, fand Francic enttäuschend. Großbardorfs Trainer Hansjürgen Ragati fand, „dass wir die Partie bis auf 15, 20 Minuten im Griff hatten. Deshalb ist der Sieg auch nicht ganz unverdient.“



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