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Den Moment genießen: Der TSV Bad Königshofen strebt den nächsten Coup gegen das Tischtennis-Top-Team vom TTC Fulda-Maberzell an

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BAD KÖNIGSHOFEN – Die Mannschaft des Tischtennis-Bundesligisten TSV Bad Königshofen hat die Gunst der Stunde, die Fußball-lose Zeit, genutzt, gehörig auf sich aufmerksam gemacht und ihr erstes Heimspiel des Jahres gegen den ASV Grünwettersbach mit 3:2 gewonnen.

Aber nicht nur gewonnen, sondern zum ersten Mal einen Rückstand gedreht, den 610 Zuschauern einen Sonntag-Nachmittag-Krimi mit einem nicht mehr für möglich gehaltenen Spannungsbogen und sportlichen Höchstleistungen geboten und damit beste Eigenwerbung im ureigenen sportlichen Sinn betrieben.

Und der kommende Gegner hat ebenso seinen Teil dazu beigetragen. Der TTC Fulda-Maberzell gewann zur selben Zeit sein Heimspiel und schaffte damit als zweite Mannschaft nach dem TSV Bad Königshofen einen Sieg gegen den 29-fachen Serien-Meister Borussia Düsseldorf. Der vielleicht noch ein Stückchen höher zu hängen ist, weil diesmal der Weltranglisten-Dritte Timo Boll im Team stand – und gegen Jonathan Groth verlor. Die Ost-Hessen haben damit die Chance gewahrt, als eines der Top-4-Teams bei den Final-Four im April um die Deutsche Meisterschaft zu spielen.

850 Zuschauer wurden aus Fulda von diesem Spiel gemeldet. Eine Zahl, die man beim TSV am Sonntag gern toppen möchte und auch zuversichtlich ist dies zu tun, zumal aus dem nur 70 km entfernten Fulda ein Fanbus erwartet wird. „Wir waren beim Hinspiel mit 110 TSV-Fans vor Ort und mussten eine unglückliche Niederlage einstecken“, erinnert sich Manager Andy Albert. Der Zusatz „wie auch in Grünwettersbach“ verrät aber gleichzeitig, dass der kesse Aufsteiger einem weiteren Mit-Favoriten auf die Deutsche Meisterschaft ein Bein zu stellen gedenkt. „Wir wollen am liebsten Düsseldorf und Fulda gleich behandeln.“ Die Ansprüche der Königshöfer haben sich nach vier Siegen gegen alles andere als Nobodys verändert. Ein Muss verspürt aber keiner. Obwohl es diese Saison keinen Absteiger geben wird, ist der TSV in seiner derzeitigen Verfassung auf dem besten Weg, in seiner ersten TTBL-Saison einen sogenannten Nichtabstiegsplatz, ja sogar einen Mittelfeld-Platz zu belegen.

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Wer, wie Jonathan Groth (Weltranglistenplatz 36), die Düsseldorfer Timo Boll (WR 3) und Anton Källberg (WR 71) besiegt, dem sind auch in Bad Königshofen zwei Punkte zuzutrauen, zumal er im Hinspiel bereits Darko Jorgic (auf dem Bild, WR 81) bezwingen konnte. Abwehrspezialisten wie der Nationalspieler Ruwen Filus (WR 18) und der Deutsch-Chinese Wang Xi (WR 191, spielt nur noch selten Turniere) erfordern von Angreifern wie den drei Königshöfern eine besondere Taktik und Geduld. Dabei kommt dem Material eine spezielle Bedeutung zu. Filus zum Beispiel spielt mit langen Außennoppen, „Butterfly Feint Long III“, auf der Rückhand und „Butterfly Bryce“ auf der Vorhand. Er war noch nie so weit vorne in der Weltrangliste platziert wie in der Januar-Ausgabe und schlug im Oktober beim Hinspiel Kilian Ort (3:0) und Mizuki Oikawa (3:1). Ort durfte mit 11:13, 9:11 und 12:14 an Satzgewinnen nur ganz nah schnuppern. Auch Wang Xi besiegte Oikawa (3:0), während Jorgic gegen Groth der Ehrenpunkt (3:2) gelang. Eine Niederlage am Sonntag könnte für Fulda einen Dämpfer im Kampf um die Final Four bedeuten.

Zum einen dieser besondere Druck, der auf den Gästen lastet, mögen sie ein noch so großes Plus an Alter, Erfahrung und Weltranglistenposition mitbringen. Im Umkehrschluss die Unbekümmertheit, mit der das junge TSV-Team die Herkules-Aufgabe angehen kann. Das war bei den bisherigen Erfolgen nicht anders. Wenn ein Jorgic mit seiner WR-Platzierung 81 zu den drei erfolgreichsten Spielern der Liga gehört oder ein Filus auf WR 18 nur eine 9:11-Bilanz hat, dann relativiert sich dieses Prädikat durch Euphorie, Begeisterung, Leidenschaft und Zusammenhalt. Zusammenhalt nicht nur im Verein und innerhalb der Mannschaft, sondern auch zwischen Mannschaft und Publikum, das alle aktuellen und ehemaligen Spieler beim TSV als das beste bezeichnen, das sie in ihrer Karriere jemals erlebt haben.

Die Unterstützung von den Rängen ist phänomenal. Und so gab es auch keinen Bruch, als der Wechsel von Jorgic nach Saarbrücken bekannt wurde. Man respektiert die Entscheidung des Supertalents, mit einer Unterschrift ein Vielfaches zu verdienen mit der Aussicht auf Einsätze im Europacup zudem. Deshalb genießt man Jorgic, solange man ihn hat. Jürgen Halbig, Hallensprecher beim TSV, befand: „Er wird mal ein ganz Großer, und wir werden sagen können, der war mal einer von uns.“

TISCHTENNIS-Bundesliga Herren, Sonntag, 28. Januar, 15 Uhr: TSV Bad Königshofen – TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell

Die erfolgreichsten Spieler der TTBL nach zwölf Spieltagen und ihre Position in der Weltrangliste:
WR Bilanz
Bastian Steger (Bremen): 31 13:7
Ovidiu Ionescu (Mühlhausen): 77 12:4
Darko Jorgic (Bad Königshofen): 81 12:6
Anton Källberg (Düsseldorf): 71 11:5
Patrick Franziska (Saarbrücken): 43 11:6
Hugo Calderano (Ochsenhausen): 17 10:5
Wang Xi (Fulda): 191 10:7
Morizono (Grünwettersbach) 44 9:2
Jonathan Groth (Fulda): 36 9:5
(Timo Boll, Düsseldorf 3 6:1)

Text und Foto: Rudi Dümpert



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