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Den „Spessart-Räubern“ reicht´s: Nach dem 1:6 gegen die FT Schweinfurt sehnt der TuS Frammersbach das Saisonende herbei

Frammersbach / Schweinfurt – Das war´s dann wohl endgültig mit eventuellen Gedanken an Aufstiegsspiele zur Bayernliga für den TuS Frammersbach. Nach der 1:6-Packung gegen die Freien Turner Schweinfurt gab Trainer Alexander Kirsch zu: „In unserer Lage sehnt man das Saisonende herbei!“ Gästecoach Ernst Gehling freute sich über den „hochverdienten Sieg“, mit dem die FTS weiter im Rennen bleibt um die Plätze für eine direkte Qualifikation.für die Bayernliga Nord. Kirsch weiß: „Wenn man sechs Gegentore bekommt, dann ist das für die Stimmung natürlich nicht gerade förderlich. Auch die Zuschauer sind jetzt natürlich angefressen.“

„Erwin, mach die Augen zu, jetzt wird´s finster“, meinte einer der etwas betagteren Frammersbacher Anhänger in der 77. Minute. Gerade hatten die Schweinfurter einen Dreifachschlag binen nur rund drei Minuten vollendet. Erst staubte Thomas Heinisch nach einem Freistoß von Michael Mantel ab und machte mit dem 3:1 endgültig alles klar. Dann überlupfte Benjamin Freund erst den herauslaufenden Markus Fischer und setzte sich gleich nach Wiederanpfiff im Duell gegen Alexander Staub durch, um den erneut aus dem Kasten kommenden TuS-Keeper diesmal per Schuss ins lange Eck zu bezwingen. Heinisch machte mit dem Schlusspfiff wiederum per Abstauber das halbe Dutzend voll. Bitter für Frammersbach an einem Nachmittag, an dem das freilich wieder ersatzgeschwächte Team zu keiner Phase Landesliga-Niveau  aufwies.

„Bäll ham mer genuch!“ Ein anderer Anhänger der Frammersbacher kommentierte in der 64. Minute mit Laune die kuriose Situation, als das nach draußen geschlagene Spielgerät in einer Baumkrone stecken blieb. Gerade hatten die Gastgeber ihre beste Phase im Spiel. Aus heiterem Himmel staubte kurz zuvor Daniel Renner zum 1:2-Anschlusstreffer ab und entfachte zumindest für fast eine Viertelstunde neue Hoffnung beim Vorletzten, der nun auch noch Schlusslicht Pettstadt im Nacken spürt. Die Bälle reichten aus, 22 Tore nach 28 Partien natürlich nicht. „Nach diesem 1:2 haben wir nochmals alles nach vorne geworfen, sind dann aber doch schnell ausgekontert worden“, freute sich Alexander Kirsch nur kurz, weil eine echte Drangphase ausblieb. „Wir haben die Frammersbacher durch einen dümmlichen Fehler auf der linken Abwehrseite nochmals eingeladen, obwohl die nach unserem 2:0 doch eigentlich gar nicht mehr gewollt haben“, grantelte Gehling. „Danach gab´s nochmal zehn bis 15 Minuten Hektik und Gewürge, wovor ich schon zur Pause gewarnt habe, als es noch knapp war. Und deshalb war ich auch ab und an so energisch, damit man in so einem Spiel erst gar nicht aufs Glatteis gerät.“

Nach dem 5:1 und einem harten Einsteigen eines Frammersbachers schrie Gehling laut und für alle hörbar auf´s Feld: „Jetzt reicht´s, ihr Spessart-Räuber!“ Großes Gemotze der Hausherren folgte. „Wo hat der seinen Anstand gelassen? Im Kochtopf?“, rätselte ein Frammersbacher Zuschauer und setzte damit dem Reigen der unterhaltsamen Nebenerscheinungen fort. Mit dem „zehn Minuten warte ich noch. Ich will sehen, sie sie richtig abkacken“ brachte hingegen ein jüngerer TuS-Fan seine völlige Unzufriedenheit gleich nach dem 1:5 zum Ausdruck. Randnotizen ersetzen an dieser Stelle fehlende gute Szenen der Frammersbacher.

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„Anfangs war´s ein recht langes Gewürge, aber wir standen defensiv sehr gut“, meinte Ernst Gehling damit eigentlich die gesamte erste Stunde des Spiels ohne große Höhepunkte. Bis zur 28. Minute tat sich an sich gar nichts, ehe Marcel Hartmann schoss, Keeper Fischer parierte, im Nachsetzen aber Michael Mantel die Schweinfurter in Führung brachte. Benjamin Freund Kopfball zum 0:2 nach einer Ecke in der 53. Minute war auch wirklich erst die zweite richtig gelungene Aktion der Gäste, die ihre Konterversuche schlampig versemmelten. Chancen des TuS? Vor dem Tor zum 1:2 war´s Alexanders Staubs Kopfball nach Ecke (42.), vor dem 1:6 der Gäste Florian Dietrichs Alleingang auf den parierenden Nico Albert zu (86.).

„Das war hochverdient und unsere vielen Ausfälle sind keine Ausrede. Wir haben auf unterstem Niveau gespielt“, gab Alexander Kirsch zu. „Doch wir hatten keine anderen Spieler mehr als eben so viele aus der Kreisklasse und von der Jugend. Sonst hätte ich die ja nicht eingesetzt… Aber wir fallen heuer ja nicht so tief und werden das schon verkraften“, denkt Frammersbachs Trainer. Schweinfurts positive Serie hingegen hält nach dem ersten Sieg überhaupt im Spessart. „Selbst zu meiner Zeit als Spieler nicht, selbst Neunzehnhundertirgendwann vor den Kriegen nicht“, hätte die FTS in Frammersbach gewonnen, versuchte sich Ernst Gehling zu erinnern. Gegen durchaus noch abfangbare Kleinrinderfelder steht die FTS nun vor einem kleinen Endspiel um den Einzug in die Top-Acht. während Alexander Kirsch ein wenig Bammel hat vor folgenden Auswärts-Aufgaben. Die nächste steigt in Bayreuth, die finale bei den Würzburger Kickers. Bei echten Top-Teams drohen mit Leistungen wie diesen Sonntag so richtige Packungen für Frammersbach.

Fußball-Landesliga Nord: TuS Frammersbach – FT Schweinfurt: 1:6 (0:1)
Frammersbach: Markus Fischer – Nico Franz (ab 59. Marius Müller), Alexander Staub, Sebastian Puglisi, Patrick Geiger, Tobias Burdik, Christian Müller (ab 81. Sascha Kunkel), Daniel Renner, Florian Dietrich, Andreas Gehnheimer (ab 46. Christoph Nonnenmacher), Florian Hach.
Schweinfurt: Nico Albert – Henry Stenzinger, Dominik Ebert, Ercan Öztürk, Thilo Wilke (ab 81. Benedikt Gehring), Benjamin Freund, Florian Riegel (ab 79. Moritz Diemer), Patrick Geißler, Tobias Stöth, Michael Mantel, Marcel Hartmann (ab 56. Thomas Heinisch).
Schiedsrichter: Johannes Hartmeier (Dettelbach).
Tore: 0:1 (28.) Michael Mantel, 0:2 (53.) Benjamin Freund, 1:2 (62.) Daniel Renner, 1:3 (75.) Thomas Heinisch, 1:4, 1:5 (76., 77.) Patrick Geißler, 1:6 (90.) Thomas Heinisch.
Zuschauer: 240.

Aus Frammersbach mit Text und Fotos: Michael Horling



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