Der FC 05 vor Rosenheim, Großbardorf vor Heimstetten: Weite Reisen für die lokalen Fußball-Bayernligisten

Schweinfurt / Großbardorf – Auf weite Reisen begeben sich die beiden lokalen Verterter der Fußball-Bayernliga. Der FC Schweinfurt 05 (17. Platz, 19 Punkte) muss am Samstag bei Tabellenführer TSV 1860 Rosenheim (1., 45) antreten. Am Sonntag dann ist der TSV Großbardorf (13., 28) zu Gast im Osten Münchens beim SV Heimstetten (10., 28). Zumindest diese Partie dürfte ein Treffen auf Augenhöhe versprechen.

In den Hinspielen kamen die Gallier zu einem 2:1-Erfolg dank zweier Tore des noch immer leicht angeschlagenen Pascal Stahl. Die Schnüdel schafften immerhin ein 1:1, bei dem der weiter verletzte Cristian Dan traf und auch Keeper Stephan Essig: Mit der Faust nämlich (Foto)  Und zwar Andreas Vogelsammer, was zum Elfmeter und zum Ausgleich der Oberbayern führte. Angesichts zweier Unsicherheiten von Essig beim 3:3 gegen Würzburg will Trainer Udo Romeis (dessen Wechsel im Sommer zu Landesligist Gerolzhofen nun fix ist) zwar noch nicht unbedingt seinen Schlussmann in Frage stellen. Fakt aber ist, dass mit Oliver Scheufens der Ersatzmann sicherlich Qualitäten aufweist – auch wenn er im letzten Stadionheft gar nicht aufgeführt war – an seiner Stelle aber die nicht mehr im Kader der ersten Mannschaft stehenden Andi Bäuerlein und Andi Binner.

„Ich glaube nicht an einen Torwart-Wechsel, was meiner Meinung nach auch nicht nötig ist“, sagt der jüngst verhinderte Benjamin Demel. „Ich habe das Spiel im Internet gesehen und habe von Stephan keinen Fehler erkannt“, nimmt der FC-Kapitän seinen Schlussmann in Schutz. „Die Gegentore sind halt blöde gefallen!“ Demel selbst ist nach einer Grippe wieder halbwegs auf dem Damm. Bei Florian Galuschka, Wojtek Droszcz und Cristian Dan stehen die Zeichen aber weiter eher auf Ausfall.

17 Punkte Abstand hat Rosenheim zu Platz zehn, darf also schon für die Regionalliga planen. Das Auftaktmatch des TSV 1860 bei nicht aufstiegswilligen Aidnmlingern fiel aus, so dass sich die Winterpause für das Team um Trainer Marco Schmidt und die Torjäger Dominik Haas (9 Treffer) und Voglsammer (7) um eine Woche verlängerte. Heimstetten aber musste ran und konnte beim 2:3 in Frohnlach seine gute Form des alten Jahres mit zuletzt vier Siegen in Serie nicht konservieren. Den SVH wie auch Großbardorf trennen jeweils drei Punkte von Rang neun – aufholbar, im Gegensatz zu dem Dutzend an Zählern, die der FC 05 von der direkten Qualifikation für die nächsthöhere Liga entfernt ist. Elf Partien sind es noch für die Schnüdel. „Wir müssen von Spiel zu Spiel denken – und wenn Platz neun noch rausspringt, dann wäre es spitze. Es wird aber sehr schwer, da die anderen Vereine ja auch punkten. Wir wollen aber für uns jedes Match gewinnen und denken noch nicht an die Qualispiele“, so Demel.

Die Grabfelder freilich enttäuschten ein wenig beim 0:2 zum Auftakt in Bamberg, wo Felix Kaufmann (zweites Bild) etwas überraschend zu seinem Debüt kam. Der Stadtlauringer stammt aus der eigenen TSV-Jugend. „Er hat sich im Trainingslager und auch vorher in der Vorbereitung sehr gut präsentiert“, lobt Teamkollege Waios Dinudis. Und da Christian Heilmann in der Türkei nicht dabei und auch bei einigen Trainingseinheiten aufgrund der Planung seiner Hochzeit und wegen der Arbeit fehlte, bekam Kaufmann seine Chance. Er nutzte sie, das Team im Gesamten brachte aber wenig zustande. „Unsere Entäuschung war natürlich schon sehr groß nach dem Spiel. Das Gute war, dass jeder wusste, dass wir eine grottenschlechte Mannschaftsleistung abgeliefert haben“, so Dinudis. Ein paar Ausfälle hatte Großbardorf auf dem Platz zu verkraften. Generell fehlen wir weiterhin Zugang Michael Hoffmann und auch Pascal Stahl, der aber wieder mit dem Training begann.

Das große Vorhaben für das neue Jahr muss der TSV nun im zweiten Auswärtsspiel in Serie umsetzen. Danach stehen in Folge zwei höchst attraktive Heimspiele gegen Würzburg und Tabellenführer Rosenheim an – und schließlich gegen Unterhaching II sogar noch eine ditte Partie an der Unterhofer Straße. Das Schlusslicht aus dem Süden Münchens ist das nächste, das am 17. März im Willy-Sachs-Stadion gastiert. Für dieses nicht gerade attraktive Match müssen die Schweinfurter also unbedingt Werbung in eigener Sache machen – am besten mit einer Überraschng in Rosenheim.

Fußball-Bayernliga:
TSV 1860 Rosenheim – FC Schweinfurt 05 (Samstag, 15 Uhr)
SV Heimstetten – TSV Großbardorf (Sonntag, 14 Uhr)

Erfreuliches gibt es bereits von der Schwienfurter U 15 zu vermelden, die letztes Wochenende schon zum Auftakt ihre Partie der Bayernliga Nord gegen den TSV Kareth-Lappersdorf, einer Mannschaft aus einem Regensburger Vorort, mit 2:1 gewann. Hier der Spielbericht:

Unter der Rubrik Arbeitssieg ist der 2:1-Erfolg der Null-Fünfer im ersten Rückrundenmatch der Bayernliga Nord einzustufen. In Halbzeit eins war Vieles der Greubel-Schützlinge nur Stückwerk, man agierte viel zu hastig, das Kurzpassspiel funktionierte nicht und es wurden nur zwei Chancen – ein Kopfball von Eren Özdemir nach Ecke von Fabio Reuß und ein Linksschuss von Lucas Fleischmann – herausgespielt. Ganz anders der Gast aus Kareth-Lappersdorf, er spielte aggresiv und kam mit langen Bällen öfters gefährlich vor das Tor der Schnüdel. So auch beim 0:1 durch einen direkt verwandelten Freistoßhammer aus circa 22 Metern durch ihren schnellen Stürmer Baran Arim. Vorausgegangen war ein Ballverlust im Mittelfeld und der Schütze konnte vorher nur durch ein Foul gestoppt werden. Auch sonst wirkten die Gäste agiler und standen mit ihrer Abwehr sehr sicher.

Im zweiten Abschnitt spielten die Grün-Weißen vermehrt lange Bälle und berannten das Gästetor und auch aus der Distanz wurde nun einmal versucht ein Tor zu erzielen. Dieses 1:1-Ausgleichstor gelang dem Stürmer Dominik Halbig mit einem herrlichen Heber nach Zuspiel von Joshua Endres. Kurz zuvor bewahrte allerdings FC-Torhüter Max Kümmet seine Farben mit einer starken Fußabwehr vor einem größeren Rückstand. Nach dem Ausgleichstreffer aber verwalteten die Kugellagerstädter nicht das Ergebnis, sondern sie spielten weiter forsch nach vorne. Ihre Bemühungen wurden fünf Minuten vor dem Ende belohnt, als Lennart Seufert mit einem tollen Weitschuss ins rechte obere Toreck die Einheimischen zum Sieg schoss

Mannschaftsaufstellung: Max Kümmet (ETW Kilian Brätz) / Jonas Schmitt / Moritz Renninger (59. Willi Winter) / Eren Özdemir / Andreas Lutz / Lennart Seufert / Fabio Reuß (66. Pascal Zehe)  / Manuel Bartsch / Dominik Halbig  / Lucas Fleischmann (36. Joshua Endres)  / Yannick Deibl (42. Nicolai Wirth).

Torfolge: 0:1 Baran Arim (30.) / 1:1 Dominik Halbig (49.) / 2:1 Lennart Seufert (65.)