Der Unterfränkische Viererpokal ist zuhause: Dem Schachklub Schweinfurt gelingt gegen Rottendorf die Revanche

SCHWEINFURT – Im Januar konnte der Schachklub Schweinfurt im Viertelfinale Klingenberg knapp mit 2,5:1,5 bezwingen. FIDE-Meister Harald Golda konnte im Fabian Englert (der nun der erste gebürtige Unterfranke ist, der den Titel Internationaler Meister erlang!) Remis halten. So entschied der Sieg von FM Gabriel Seuffert für Schweinfurt, bei weiteren Remis von FM Wolfgang Haag und Rainer Oechslein.

Im März konnte das Halbfinale bei Rottendorf 2 sicher mit 3:1 gewonnen werden. FM Harald Golda und FM Wolfgang Haag remisierten, während Rainer Oechslein und Norbert Lukas gewannen. Rottendorf 1 setzte sich wiederum gegen Gerolzhofen und Stetten durch. Dadurch kam es am 14. Mai zur Wiederholung des Vorjahres-Endspiels, welches Schweinfurt 1:3 verlor. Es gestaltete sich wieder ein ausgeglichenes Duell:

FM Wolfgang Haag (3) konnte im Budapester Gambit gegen Andrey Bobrov leichte Vorteile erzielen, doch nach Damentausch erwies sich eine mögliche Bauerneroberung als gefährlich, so dass er darauf verzichtete und das sichere Remis wählte. Tom Haasner geriet gegen Udo Seidens (4) durch passives Spiel immer mehr unter Druck und startete seinen Gegenangriff zu spät. Seidens konnte dann entscheidend im Königsangriff ein Läuferopfer anbieten und so die Hausherren nach vier Stunden in Führung bringen!

FM Dr. Gabriel Seuffert (2) wurde durch den Internationalen Meister Dr. Peter Ostermeyer im Mittelspiel etwas ausgetrickst, doch sein Läuferpaar sicherte gegen leichte Initiative und Positionsnachteil das Remis. Nun musste die Partie am Spitzenbrett entscheiden, die aber immer sehr ausgeglichen wirkte. Nach etwas über fünf Stunden konnte FM Harald Golda (1) gegen Heiko Richter sicher remisieren.

Für den Oberligisten aus Schweinfurt war es bereits der siebte Viererpokal-Erfolg auf Unterfränkischer Ebene: Nach dem ersten Sieg 2004 folgte 2009 der nächste Erfolg. Nach der Serie von 2011 bis 2014 ist der Viererpokal nun wieder daheim. Im Juni geht es für beide Finalisten auf Bayerischer Ebene weiter.

Finale am 14.05.2017
Schweinfurt 2000 I (2192) – TSV Rottendorf I (2068) 2,5:1,5
FM Harald Golda (2251) – Heiko Richter (2068) ½-½
FM Dr. Gabriel Seuffert (2276) – IM Dr. Peter Ostermeyer (2307) ½-½
FM Wolfgang Haag (2081) – Andrey Bobrov (2035) ½-½
Udo Seidens (2161) – Tom Haasner (1921) 1-0

Und noch eine Unterfränkische Meldung vom Schach: Internationaler Meistertitel für Fabian Englert

Bei der offenen Kopenhagener Meisterschaft erreichte Fabian Englert vom Schachklub 1982 Klingenberg mit 6,0 Punkten aus 9 Partien den starken zehnten Platz unter 76 Teilnehmern, darunter 6 Groß- und 10 Internationale Meister. Mit dem hart umkämpften Remis der letzten Runde gegen IM Ochsner (Dänemark ELO 2436) und dem Sieg in einer klug geführten Angriffspartie aus der fünften Runde gegen GM Hector (Schweden ELO 2498) konnte Fabian seine starke Leistung mit der dritten erspielten IM-Norm, nach Budapest 2013 und dem Grenke Open in Karlsruhe 2016 krönen. Er erhält im Anschluss an das Turnier den nun seit drei Jahren angestrebten Titel des Internationalen Meisters vom Internationalen Schachverband FIDE auf Lebenszeit verliehen.

FM Englert,F (2375) – GM Hector,J (2498) [A20] Copenhagen Chess Challenge 2017 Ballerup 12.05.2017

1.c4 e5 2.g3 h5 3.Sf3 e4 4.Sh4 Le7 5.Sc3 c6 6.d3 d5 7.cxd5 cxd5 8.dxe4 d4 9.Sd5 Sc6 10.Lg2 Le6 11.0–0 Tc8 12.Sf5 Lxf5 13.exf5 Sf6 14.Sxe7 Sxe7 15.Lxb7 Tb8 16.Da4+ Kf8 17.Lf3 a5 18.Ld2 Txb2 19.Dxa5 Dxa5 20.Lxa5 Sxf5 21.Tfb1 Txb1+ 22.Txb1 Ke7 23.Tb7+ Ke6 24.Tb6+ Ke5 25.Lb7 Se7 26.f4+ Kf5 27.a4 Sed5 28.Tb5 Ke6 29.Lb6 Sxb6 30.Txb6+ Kd7 31.Tb4 Kc7 32.Lf3 Tb8 33.Tc4+ Kb6 34.Txd4 Ka5 35.Lxh5 Sxh5 36.Td5+ Kxa4 37.Txh5 Kb4 38.Td5 Kc4 39.Td7 Tf8 40.Kf2 Kc5 41.e4 Kc6 42.Td3 Ta8 43.Kf3 Ta2 44.h4 1–0

Auf dem Foto: Fabian Englert. Der erste gebürtige Internationale Schachmeister aus Unterfranken, hier bei seinem Sieg über den Schwedischen Großmeister Jonny Hector.