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Die Derbyniederlage Nummer zwei gegen Haßfurt tat den Mighty Dogs mächtig weh! – MIT VIELEN FOTOS!

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HASSFURT / SCHWEINFURT – Mit einem Derbysieg hätten die Mighty Dogs Platz eins der Eishockey-Landesliga Nord-Ost übernehmen können. Mit Kurs Aufstieg. Doch am späten Freitagabend gingen in Haßfurt die Kinnladen der Verantwortlichen, der Spieler und der vielen mitgereisten Fans nach unten. Eine scheinbar lockere 3:1-Führung nach 14 Minuten ließen sich die Schweinfurter aus den Händen nehmen. Die ESC-Hawks machten daraus ein 5:3 und feierten.

„Wir steigen auf – und ihr steigt ab!“ Das sangen die bestimmt um die 700 Anhänger der ERV-Crew nach dem ersten Drittel. Nicht ohne Grund, dann zu diesem Zeitpunkt wären die Mighty Dogs Tabellenführer gewesen und die Haßfurter mit acht Punkten und unfassbaren 34 weniger als die Gäste in höchster Not. Doch dann kam alles ganz anders. „Ihr seid nur ein Punktelieferant!“ oder „Gegen Haßfurt kann man mal verlieren“, ließen es die Fans der Hausherren höhnisch erklingen. Nach dem zweiten und auch letzten Derbysieg in dieser Saison. „Die Nummer eins am Main“ sind die Hawks – zumindest was die direkten Duelle betrifft.

Blankes Entsetzen danach. „Die Enttäuschung ist riesig. Das haben wir uns anders vorgestellt. Das war eine so gute Saison bis dahin…“, rätselte der sportliche Leiter Frank Genßler, der ja als Trainer die Haßfurter in der vorletzten Saison zum Aufstieg in die Bayernliga führte. „Natürlich ist die Enttäuschung riesengroß“, bemühte mit Stephen Heckenberger der ERV-Trainer fast die selben Worte. Auch er hat ja – als Spieler – eine Vergangenheit in Haßfurt. Umso mehr tat die Niederlage weh. Auftauchende Gerüchte nach Spielende, wonach die Mighty Dogs freiwillig verloren hätten, damit sich der Gegner retten kann uns es nächste Saison wieder die Derbys gibt, sind freilich ganz schnell in die Tonne zu treten.

Mighty Dogs in Hassfurt 00Sonst hätten die Gäste ja auch nicht so furios begonnen. „Im ersten Drittel waren wir ganz klar die bessere Mannschaft“, weiß Genßler. Nach nur 160 Sekunden fälschte Michéle Amrhein den Schlagschuss von Andi Kleider zum 0:1 ab. Jan Slivka war es dann offiziell, der das 0:2 besorgte. Ehe Haßfurt herankam, als Kevin Marquardt auf der Strafbank saß. Maximilian Schneider aber stellte schnell den alten Abstand wieder her.

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Doch dann das: Irgendwie ein bisschen grundlos checkte Jan Slivka den Haßfurter Phillipp Mauder genau an der Bank der Gäste in die Bande. Vorübergehend bewusstlos musste der ESC-Spieler vom Eis getragen werden und sogar ins Krankenhaus. Fünf Strafminuten und eine Matchstrafe waren die Folge. Die Unterzahl überstanden die Mighty Dogs zwar noch, nach der ersten Pause aber kippte die Partie ein bisschen überraschend. Eugen Nold und David Franek sorgten für den Haßfurter Ausgleich. Und als Pascal Schäfer in der 38. Minute auf der Sünderbank saß, besorgte Martin Stelcich gar die erstmalige Führung der Hawks. Timo Jung im Kasten der Schweinfurter hatte keinen so guten Abend erwischt….

Mighty Dogs in Hassfurt 0Alex Funk scheiterte zuvor nach einem Solo an Goalie Martin Hildenbrand. Das war bezeichnend für auch das letzte Drittel, als die Gäste immer wieder mit Einzelaktionen zum Ziel kommen wollten, aber trotz optischer Dominanz sich irgendwie keine echte Chancen erspielten. Mit Eugen Nold machte dann nach 14 Minuten udn 14 Sekunden des Schlussabschnitts ein Ex-Schweinfurter für sein altes Team endgültig die Lichter aus. Die ersten Gästefans verließen danach die Halle. Im sicheren Gefühl, dass dieser gebrauchte Abend kein Happy End mehr finden würde.

„Wir sind heute an unserer Dummheit und an unserer Übermotivation gscheitert“, nahm Frank Genßler kein Blatt vor den Mund. Er meinte damit die viel zu vielen Strafzeiten und immer nur Einzelaktionen als Versuch, das Match am Ende nochmal zu wenden. „Haßfurt hat leidenschaftlich gekämpft, hat eine tadellose Leistung abgeliefert. Die haben sich in jeden Schuss von uns geworfen“, fand der sportliche Leiter und vermisste eben diese komplette Leidenschaft bei seinem Team. „Nach dem 3:1 haben wir uns durch zu viele Strafzeiten und Stockfehler, die wir sonst nicht machen, das Leben selbst schwer gemacht“, analysierte Stephen Heckenberger. „Gerade die Strafzeiten haben uns das Genick gebrochen. Und im letzten Drittel fehlte dann die Kraft“, so der ERV-Trainer.

Ohne den gesperrten Jan Slivka müssen die Mighty Dogs nun auskommen, wenn es schon am Sonntag im Icedome gegen die Freitag sich ausruhenden Passauer geht. der Tscheche fehlt dann auch gesperrt eine Woche später im nächsten Heimspiel-Schlager gegen Vilshofen. Wollen die Schweinfurter vorne bleiben, dann müssen sie eigentlich beide Partien gewinnen. „Das heute tut extrem weh“, gab Stephen Heckenberger zu, „aber ich denke nicht, dass die Luft jetzt draußen ist.“ Frank Genßler sieht´s ähnlich. „Die Mannschaft ist so toll. Jeder kämpft für den anderen, Samstag ist um 9.30 Uhr wieder Training. Und dann bereiten wir uns auf Passau vor. Mal schauen: Vielleicht sorgen wir ja da wieder für positive Schlagzeilen!“

Eishockey-Landesliga Nord-Ost: ESC Hassfurt Hawks – ERV Schweinfurt Mighty Dogs: 5:3 (1:3; 3:0; 1:0)
Tore für Schweinfurt: Andi Kleider, Jan Slivka, Maximilian Schneider; Strafminuten: Haßfurt 12, Schweinfurt 14 plus 5 + Matchstrafe für Jan Slivka; Zuschauer: 1264 zahlende (davon bestimmt die Hälfte aus Schweinfurt)

Und hier noch der komplette Spielbericht des Medienteams der Mighty Dogs:

Nachbar mit allen Tricks bei 3:5-Niederlage unserer Dogs

Schweinfurt war zur Revanche für die Derby-Niederlage im Hinspiel in Bestbesetzung angetreten. Gegen die komplette Mannschaftsstärke der Dogs (18 Feldspieler) waren die Hassfurter mit ihrer Truppe von 12 Feldspielern zumindest zahlenmäßig unterlegen.

Aufgefüllt wurde ihr Team mit zwei Jugendspielern, die im Laufe des Abends sogar Eiszeit bekommen sollten. Die Hassfurter Eishalle war prächtig gefüllt. Aufgrund ihrer Fan-Freundschaft zum EHV Schönheide war sogar extra eine Delegation zur Unterstützung der Hawks-Fans angereist.

Nach nicht einmal 30 Sekunden im ersten Drittel waren die Dogs zum ersten Mal in Überzahl. Man spielte konzentriert, jedoch ohne zählbaren Erfolg. Kaum war diese erste Möglichkeit vorbei, fiel unserem Kapitän Andi Kleider die Scheibe in der Mitte des Angriffsdrittels vor die Kelle und dieser lies sich nicht lange bitten und hämmerte die Scheibe mit brachialer Gewalt in den Hassfurter Kasten. Die Dogs machten weiter ihr Spiel und hatten eine solide Ordnung. So konnte Jan Slivka nach intelligentem Zuspiel von Alex Funk das 2:0 für die Dogs erzielen. Beim Anschlusstreffer der Hassfurter zeigten sich erste Nachlässigkeiten, die nicht die letzten des Abends sein sollten. Doch dies wurde schnell durch den Treffer von Maximilian Schneider kaschiert, so dass zumindest das Ergebnis nach den Vorstellungen der Dogs war.

Denn schon zu diesem Zeitpunkt hatte das Spiel seine Wende genommen. Im Schweinfurter Spiel funktionierte ab Mitte des ersten Drittels überhaupt nichts mehr. Man lies sich auf die Nickligkeiten der Hassfurter ein und verzettelte sich im Klein-Klein. Das war wenig souverän. Und der Viertletzte der Landesliga setzte die Verteidigung der Dogs unter Druck und brachte diese von einer Verlegenheit in die nächste. Besonders augenfällig war bereits hier, welch große Probleme die Dogs-Defensive an diesem Abend hatte, sich körperlich zu behaupten.

Auch die Strafzeiten spiegelten das jetzt hitzige Spiel wieder. Beide Mannschaften hatten im ersten Drittel jeweils 8 Strafminuten, ergänzt bei den Dogs um die 5 Minuten plus Matchstrafe für Jan Slivka. Schon erstaunlich, dass dennoch keiner der insgesamt vier Treffer in numerischer Ungleichheit fiel. Leider holte sich Jan Slivka bei seiner Aktion gegen Philipp Mauder eine Matchstrafe ab und wird somit einige Spiele gesperrt fehlen. Ob es sich tatsächlich um ein Foul gehandelt hat oder nur um einen harten Check, kann der Autor dieser Zeilen mangels Sicht nicht beurteilen. Selbstverständlich wünschen alle Schweinfurter tatsächlich verletzten Hassfurter Spielern, dass diese schnellstmöglich wieder aufs Eis zurückkehren können.

Und auch dem sportlichen Leiter der Hassfurter, Martin Reichert, wünschen wir gute Besserung. Dieser hatte auf der Bank einen Befreiungsschlag direkt an den Kopf bekommen und musste wohl genäht werden. Im Gegensatz zum ersten Drittel fielen die Treffer im zweiten jetzt auch in Überzahl-Situationen. Und zwar für Hassfurt. Die Treffer bei Überzahl Hassfurt erzielten Eugen Nold und Martin Stelcich und bei gleicher Anzahl Spieler David Franek.

Fast schon verzweifelt versuchten die Schweinfurter Spieler jetzt ausschließlich mit Alleingängen zum Erfolg zu kommen. Den Schlusspunkt im letzten Drittel setzte Eugen Nold. Bei einem Break bediente dieser nicht seinen frei stehenden Team-Kollegen David Frank, sondern schloss die Aktion – für den Schweinfurter Goalie unerwartet – selbst mit einem Schlagschuss ab. Somit endete die Partie 5:3 für Hassfurt, da auch die Herausnahme des Schweinfurter Goalies für einen sechsten Feldspieler keinen Torerfolg mehr brachte. Im Übrigen gab es im letzten Drittel nur noch eine einzige kleine Strafzeit für Hassfurt. Statt ihre Stärken aus zu spielen, haben sich die Dogs auf das Spiel der Hassfurter eingelassen. Sie haben versucht, die Hassfurter mit deren Mitteln zu schlagen.

Die Hassfurter jedoch verstanden es an diesem Abend perfekt, das Maximale aus ihren Möglichkeiten zu machen. Sie haben gekämpft, sind gerannt, haben geackert, haben keine Gelegenheit zur Provokation ausgelassen. Und nicht zuletzt haben sie durch gekonnte schauspielerische Einlagen immer wieder für Verschnaufpausen gesorgt und somit das Tempo aus dem Spiel genommen. Das machte es den Schiedsrichtern nicht eben leicht, zwischen Oscar-verdächtiger Theatralik und tatsächlichem Foulspiel zu unterscheiden, so dass dieses unsportliche Verhalten nur selten unterbunden wurde. Ständig waren die Sanitäter mit ihrer Rettungsbahre auf dem Eis, um dieses dann unverrichteter Dinge wieder verlassen zu müssen. Ständig lagen Hassfurter – sich vor Schmerzen krümmend – auf dem Eis, um dann beim nächsten Wechsel wieder übers Eis zu rennen. Aber am Ende zählt das Ergebnis und das geht für Hassfurt in Ordnung.

So schmerzlich eine Derby-Niederlage auch ist, so wurden dennoch wie bei jeder anderen Niederlage nur drei Punkte verschenkt. Die Dogs mischen weiterhin oben mit und haben noch immer alle Möglichkeiten.

Eishockey Landesliga Nord/Ost:
ESC Hassfurt Hawks – ERV Schweinfurt Mighty Dogs 5:3 (1:3; 3:0; 1:0)
02:40  0:1 Kleider (Ludwig, Amrhein)
08:04  0:2 Slivka (Funk)
11:03  1:2 Kohn (Franek)
13:31  1:3 Maximilian Schneider (Weyer, Rabs)
23:24  2:3 Nold (Franek, Stelcich) ÜZ Hassfurt
27:15  3:3 Franek (Max Hildenbrand)
38:34  4:3 Stelcich (Zösch) in ÜZ Hassfurt
54:14  5:3 Nold (Franek)
Strafminuten: Hassfurt 12, Schweinfurt 19 + Matchstrafe für Jan Slivka
Zuschauer: 1265



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