NA OHNE Kategoriezuordnung

Die Mighty Dogs vor dem Punktspielstart in die Eishockey-Oberliga: „Die Zeit für eine neue Herausforderung war reif!“ – große Saisonvorschau mit Interviews und allen Fakten

SCHWEINFURT – Im zweiten Jahr unter Coach Viktor Proskuryakov treten die Mighty Dogs als Aufsteiger in der Eishockey-Oberliga Süd an. Als eines von elf Teams und gegen Traditionsvereine aus Bad Tölz oder Füssen, Publikumsmagneten wie Selb oder Regensburg. Vor dem Auftakt-Wochenende unterhielten wir uns mit Sportdirektor Steffen Reiser (38), der zuletzt wieder als Verteidiger auf dem Eis aushelfen musste. Die Verletzungsmisere war genauso ein Thema im Interview wie die Abgänge, der Saisonstart und die ersten nahenden Highlights der anstehenden Runde.

Nach sechs Jahren in der Bayernliga: Wa es höchste Zeit, endlich wieder in der Oberliga anzutreten?
Steffen Reiser: Ich denke schon. Sechs Jahre in Folge in der Aufstiegsrunde, davon fünf Mal im Halbfinale und zwei Meistertitel haben ihre Spuren hinterlassen. Die Zeit für eine neue Herausforderung war definitiv reif.

Wenn wir Zu- und Abgänge vergleichen, so scheint der Kader etwa ähnlich besetzt zu sein wie letzte Saison. Reicht das aus für die Oberliga?
Reiser. Ich denke, der Kader hat an Qualität zugelegt, leider kommt das durch die vielen Verletzten und die nicht gerade optimale Vorbereitung noch nicht zur Geltung. Außerdem darf man nicht vergessen, dass wir das erste Mal seit Jahren wieder in der Rolle des Außenseiters sind und das Saisonziel Klassenerhalt heißt. Und dafür haben wir die Qualität

Bayreuth schlägt in der Vorbereitung als Bayernligist ständig Oberligisten. Wie sehr schmerzt der Weggang von Marcel Juhasz zu den Tigers?
Reiser: Marcel war ein guter Spieler mit einer sehr professionellen Einstellung. Aber er war nicht der erster Spieler, der Schweinfurt verlassen hat, und er wird auch nicht der letzte sein.

Gaspreis
Muster
Hotel

Wer soll Juhaszs Rolle einnehmen, wer die des ewigen Kämpfers Martin Dürr?
Reiser: Uns erwartet in der Oberliga eine ganz neue Situation. Sowohl als Team insgesamt, als auch jeden einzelnen Spieler. Räume werden enger, Tore müssen härter erarbeitet werden und das Defensivverhalten jedes einzelnen ist stärker gefragt. Somit ist die Frage, wer genau die Rolle von einzelnen Abgängen einnehmen soll, unsinnig, auch wenn Sie sehr verführerisch ist.

Was ist, wenn Torwart Benjamin Dirksen mal länger ausfallen solllte? Ole Swolensky hat ja kaum Spielpraxis….
Reiser: Keine Mannschaft unterhalb der 2 Bundesliga kann sich zwei Nummer 1-Torhüter leisten. Und Ole ist von seinem Potential her kein schlechter, aber muss aus seiner Komfortzone raus, um dieses Potential abzurufen. Wenn er gerbraucht wird, wird er da sein, da mache ich mir keine Sorgen.

Wer fällt aus zum Start und warum?
Reiser: Mikhail Nemirovsky mit Innenbandriss, Marvin Moch mit Kapselverletzung im Sprunggelenk und Jens Feuerfeil mit Nasenbeinbruch.

Kann es sein, das sich im Kader noch etwas tut?
Reiser: Wir haben Augen und Ohren offen und sind auch in Kontakt mit dem ein oder anderen Kandidaten. Aber zunächst soll jeder Spieler, der jetzt im Kader ist, seine Chance erhalten. Und niemand sollte sich zu sicher sein, einen Stammplatz fest gebucht zu haben

Wird man Steffen Reiser auch in Punktspielen wieder auf dem Eis sehen?
Reiser: Das ist nicht geplant und würde dauerhaft auch keine Sinn machen. Aber komplett unvorbereitet würde mich das jetzt nicht mehr treffen.

Platz acht muss ja wohl das Saisonziel sein, um frühzeitig den Klassenerhalt klar zu machen und um in die Play-offs einzuziehen. Welche drei Mannschaften wollt ihr hinter Euch lassen?
Reiser: Darüber werden wir keine Angaben machen. Wir respektieren jeden Gegner, werden aber auch vor keinem vor Ehrfurcht erstarren.

Haut dass hin, dass Gymnasiallehrer Simon Knaup weite Auswärtsfahrten nach Füssen oder Freiburg mitmachen kann?
Reiser: Diese Frage betrifft alle Spieler. Wir müssen davon ausgehen, dass der ein oder andere aus beruflichen Gründen bei einem Auswärtsspiel passen muss. Das gilt aber für alle Oberligisten im gleichen Maße.

In der Vorbereitung sind die Zuschauerzahlen sehr bescheiden geblieben. Zuletzt gegen Höchstadt kamen keine 300 Fans. Macht Euch das ein wenig Sorgen?
Reiser: Nein. Aber die Oberliga ist auch in Sachen Zuschauerinteresse Neuland für uns. Entsprechend vorsichtig sind die Zuschauerzahlen kalkuliert.

Wieviele Dauerkarten sind verkauft, mit wievielen Zuschauern plant ihr im Schnitt?
Reiser: Die Planzahlen in Sachen Dauerkarten sind bereits übertroffen. Erfahrungsgemäß werden bei den ersten Punktspielen zudem nochmals welche verkauft. Die Planzahlen an der Abendkasse sind sehr vorsichtig und einiges unter dem letztjährigen Schnitt angesetzt. Konkrete Angaben über Planungen auch im Zuschauerbereich machen wir allerdings nur gegenüber Verinsmitglieder im Rahmen von Vereinsterminen.

Auf welche künftigen Gegner können sich die Fans ganz besonders freuen?
Reiser: Nach Auswertung des Fanfragebogens sind Bad Tölz, Füssen, Regensburg und die Derbys gegen Selb und Weiden die Partien, die am attraktivsten eingestuft werden.

Zum ersten Wochenende um Punkte: Was wisst ihr über Klostersee, was über Weiden?
Reiser: Trainer Viktor Proskuryakov hat wie immer seine Hausaufgaben gemacht hat beide Gegner umfangreich analysiert. Klotersee tritt sehr gut organisiert und laufstark auf, hat zudem einen sehr starken Torhüter. Weiden ist aus den vielen Duellen aus den vergangenen zwei Jahren natürlich auch keine Unbekannte mehr.

Wie sehr ärgert Euch die Tatsache, dass ausgerechnet zum Heimauftakt am Freitagabend der FC 05 zur gleichen Zeit ein Flutlicht-Fußballspiel angesetzt hat?
Reiser: Klar ist das unglücklich. Aber der FC 05 hat versucht, das Spiel zu verlegen. Leider hat der Gegner seine Zustimmung verweigert. Aber in Zukunft ist es für beide Vereine und auch die Zuschauer sicherlich besser, wenn Termine besser abgestimmt werden.

Unter der folgenden Woche steht dann gleich ein weiteres Heimspiel am Dienstagabend an gegen Füssen. Kein idealer Termin, oder? Zumal ja am 17.10. an einem Mittwochabend das Pokalspiel gegen Rosenheim folgt.
Reiser: Das sehe ich anders. Füssen ist ein sehr attraktiver Gegner und der Tag danach ist ein Feiertag, auf den kann man sich Dienstagabend doch hervorragend einstimmen. Das Pokal-Achtelfinale gegen den mehrmaligen deutschen Meister und amtierenden Vizemeister der 2. Bundesliga aus Rosenheim darf man sich ohnehin nicht entgehen lassen ob Mittwoch hin oder her….

Eishockey-Oberliga Süd:
Schweinfurt Mighty Dogs – EHC Klostersee (Freitag, 20 Uhr, Icedome)
EV Weiden Blue Devils – Schweinfurt Mighty Dogs (Sonntag, 18.30 Uhr)
Mighty Dogs Schweinfurt – EV Füssen Leopards (Dienstag, 2.10., 19.30 Uhr, Icedome)

Die Zugänge:
V Oliver Kämmerer (Leipzig, Oberliga Ost, Foto)
V Edgars Apelis (Metalurgs Liepaja, Weißrussland)
S Bryce Hollweg (war inaktiv)
S Dimitri Litesov (Bremerhaven, 2. Bundesliga)
S Marvin Moch (Bad Kissingen, Landesliga)
S Vitali Stähle (Dortmund, Oberliga West)

Die Abgänge:
V Stefan Schrimpf (Eisbären Heilbronn, Regionalliga Südwest)
V Mark Dunlop (nach Übersee aus beruflichen Gründen)
S Michéle Amrhein (inaktiv)
S Marcel Juhasz (Bayreuth, Bayernliga)
S Martin Dürr (Haßfurt, Landesliga)
S Teemu Koskinen (Ziel unbekannt)

Der Modus:
Elf statt neun Mannschaften hat die Oberliga Süd heuer. Immerhin. Leider zogen sich die Black Hawks aus Passau freiwillig in die Bezirksliga zurück, sonst hätte die Stärke gepasst und müsste nicht an jedem Spieltag ein Team aussetzen. In einer Doppelrunde bis 24.. Februar 2013 bestreiten alle Team 40 Partien. Die letzten Drei ermitteln in einer Dopelrunde mit acht Partien einen sportlichen Absteiger in die Bayernliga. Ligaintern spielen die ersten Acht zunächst eine Play-off-Runde im Best of seven-Modus. Die vier Sieger gehen in die Aufstiegs-Play-offs gegen die besten Tema sder Oberligen West, Nord und Ost. Minimal hat also jeder Verein 22 Heimspiele, maximal sind es deren 33….

Die Stars der Liga:
Der amtierende (und auf den Aufstieg in die 2. Bundesliga verzichtende) Meister aus Bad Tölz hielt weitestgehend seine Leistungträger um den schon 38 Jahre alten Yanick Dubé (zuletzt 71 Scorerpunkte) und holte mit Viona Harrer die Nationaltorhüterin aus Erding. Co-Trainer ist der einst in Schweinfurt tätige Randy Neal, dessen Sohn Dennis für die „Buam“ verteidigt. Deggendorf Fire sicherte sich die Dienste von Bayernliga-Star Brendan McLaughlin, der für die Memmingen Indians in 34 Spielen 42 Tore schoss. Beim Team blieb sein Landsmann Andrew Schembri (70 Scorerpunkte in 37 Partien). Die Gladiators aus Erding, letzte Saison als Neuling abgeschlagen Neunter und Letzter, setzen auf den aus Dortmund gekommenen Kanadier Ryan Martens, der für die Elche in 50 Partien auf 90 Punkte kam, und auf Patrice Dlugos, der mit 77 Punkten zu Moosburgs Aufstieg in die Bayernliga beitrug. Altmeister EV Füssen hofft weiter auf die Torgefahr seiner eingedeutschten Routiniers Aleksandr Golts, Eric Nadeau und Andrej Naumann. Der EHC Klostersee aus Grafing will wie immer mit einer kompakten Truppe ohne herausragende Stars punkten, was auch für den EC Peiting gilt, dessen Star sicherlich der neue Trainer Josef Heiß ist. Der Ex-Nationaltorwart setzt auf den Kanadier Josh Gillam, der letzte Saison mit Germering in der Bayernliga spielte und der in 22 Partien für die Wanderers auf 59 Scorerpunkte kam. Mit-Aufsteiger Weiden scheint sich mit Torwart Daniel Huber (Rießersee), Verteidiger Thomas Mittermeier (Dorfen) und Stürmer Anton Pertl (Bayreuth) gut verstärkt zu haben. Als Geheimfavoriten gelten die Selber Wölfe um den allerdings verletzten, aus Schweinfurter stammenden Kapitän Christopher Schadewaldt. Torwart Marko Suvelo (Bremerhaven) dürfte der Königstransfer der Wölfe sein. Aufstiegsambitionen sagt man auch den Regensburgern nach. Die Oberpfälzer haben mit Alexej Sulak einen Erfolgstrainer geholt und mit Petr Fical einen routinierten Stürmer von DEL-Club Ingolstadt. Den relativ ausgeglichen besetzten Kader des Mitaufsteigers aus Freiburg konnten die Fans schon beim Schweinfurter Pokalsieg begutachten.

Stress um den Jahreswechsel:
Bei 44. Spieltagen müssen die Mighty Dogs nicht nur am Dienstag, den 2.10., gleich mal gegen Altmeister Füssen unter der Woche ran, sondern auch am 31.10. immerhin wieder vor einem Feiertag, allerdings im entfernten Peiting. Stressig wird es dann zum Jahreswechsel. Die Partie in Selb (21.12.) leitet das Weihnachtsfest ein, am 23.12. sind die Mighty Dogs aber spielfrei. Dafür geht es am 2. Feiertag nach Erding und dann am 28.12. (gegen Bad Tölz) und am 30.12. (in Peiting) noch vor Silvester zwei Mal rund. Am 2. Januar treten die Schweinfurter gegen Füssen an, am 4. Januar in Bad Tölz und am 6. Januar gegen Deggendorf. Das bedeutet: Sechs Partien an zwölf Tagen!

„12 Teams ist die Wunschstärke!“
Kurzinterview mit Schweinfurts Trainer Viktor Proskuryakov

Wer ist Ihr Top-Favorit in der Oberliga Süd und warum?
Viktor Proskuryakiv: Bad Tölz und Selb. Bad Tölz ist amtierender Meister und nicht aufgestiegen, hat sowohl viel Qualität als auch Quantität im Kader. Selb hat sich sehr gut verstärkt.

Welches Team hat sich am besten verstärkt?
Proskuryakiv:: Selb

3. Ist die Oberliga Süd mit elf Teams auf dem richtigen Weg?
Proskuryakiv: Auf alle Fälle! Von 9 auf 11 Teams ist schon ein erster Schritt. Bleibt zu hoffen, dass die Wunschstärke von 12 Teams in der kommenden Saison erreicht wird. Über andere Entwicklungen erlauben wir uns als Neuling aktuell noch kein Urteil. Hier gilts erst mal Erfahrungen zu sammeln.

4. Wie beurteilen Sie den diesjährigen Modus?
Proskuryakiv: Der ist an sich gut und schlüssig. Dass es eine ungerade Anzahl an Mannschaften gibt und somit an jedem Spieltag ein Team spielfrei hat, kann man niemandem vorwerfen.

5. Was muss in der Oberliga Süd noch unbedingt verbessert/verändert wwerden?
Proskuryakiv: Wie gesagt, wir sind Neuling und schauen uns das an, sammeln Erfahrungswerte, erst dann werden wir uns ein Urteil erlauben.

Das Mannschaftsbild zeigt – obere Reihe von links: Steffen Simon (Betreuer); Georg Lang, Pascal Schäfer, Oliver Kämmerer, Jonas Knaup, Marcel Bendel, Jens Feuerfeil, Timo Ludwig, Walter Noppinger (Betreuer); Mitte von links: Steffen Reiser (sportlicher Leiter), Stephan Steinert (stellv. Abteilungsleiter), Steffi Metzler (Betreuerin), Markus Stock (Betreuer), Frank Müller (Teamarzt), Rainer Wirsching (Teamarzt), Igor Filobok, Andreas Kleider, Simon Knaup, Marvin Moch, Vitali Stähle, Stefan Labus (1. Vorsitzender) Werner Dietmar (2. Vorsitzender), Gerald Zettner (Abteilungsleiter): unten von links: Alex Funk, Markus Koch, Mikhail Nemirovsky, Benjamin Dirksen, Viktor Proskuriakov (Trainer), Ole Swolensky, Beppi Eckmair, Bryce Hollweg, Dimitri Litesov. Es fehlt: Edgars Apelis.



Powered by 2fly4 Entertainment
Alle Angaben ohne Gewähr!
Fotos sind ggf. beispielhafte Symbolbilder!
Kommentare von Lesern stellen keinesfalls die Meinung der Redaktion dar!

Schreibe einen Kommentar

Pixel ALLE Seiten