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Die verrückte Kreisliga SW 1: Jede Woche gibt´s eine neue Wundertüte!

Keiler Helles

STADT UND LANDKREIS SCHWEINFURT – Elf Spieltage vor dem Ende ist die Situation in der Schweinfurter Fußball-Kreisliga 1 endgültig derart verrückt, dass man sogar behaupten könnte: Der Drittletzte ist noch immer ein heißer Aufstiegskandidat! Ja, allen Ernstes!

Ja gut, angesichts der zehn Punkte Rückstand, die den besagten 13., den FV Niederwerrn/Oberwerrn, vom Ersten aus Mühlhausen/Schraudenbach und vom Zweiten FV Egenhausen trennen, darf man vielleicht nicht mehr unbedingt erwarten, dass das mit dem Einholen wirklich noch hinhaut. So wie auch die punktgleiche DJK Schweinfurt und der TSV Nordheim/Sommerach die 22 Zähler im Verleich zu den 32 der Führenden wohl nicht mehr aufholen werden.

ABER: So gesehen könnte man dann ja auch in der Bundesliga dem FC Bayern München die Meisterschale überreichen und Darmstadt 98 den Spielplan für die 2. Bundesliga der nächsten Saison. Man spricht dann immer von THEORETISCHEN Chancen, die da noch bestehen. Aber sie bestehen! Im Oberhaus des Profifußballs genauso wie in der Kreisliga. Oder gerade da.

Und es hat ja auch einen guten Grund, weshalb das Feld so eng beeinander ist, weshalb einzig Schlusslicht Schleerieth bei ebenso zehn Punkten Rückstand – aber halt auf das rettende Ufer – als abgeschlagen gilt und der Vorletzte aus Stadelschwarzach mit fünf Punkten mehr zumindest nicht mehr für den Aufstieg in Frage kommt. Ansonsten aber kann das Feld noch hoffen, muss aber auch noch zittern.

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Weshalb? Weil in der Formtabelle beispielsweise Poppenhausen/Kronungen, vor der Winterpause noch ein Abstiegskandidat, mit vier Siegen in Serie ganz oben auftaucht. Und dafür die Teams aus Sömmersdorf/Obbach, Egenhausen, Mühlhauen/Schraudenbach, Altbessingen und Stammheim, allesamt zum Winteranfang noch heiße Aufstiegsanwärter und teilweise nun noch immer, in dieser Formliste die Plätze acht bis zwölf belegen. Die DJK Schweinfurt, Abtswind 2 oder Niederwerrn/Oberwerrn sind zuletzt besser gewesen.

Und so präsentiert sich die Liga halt nun als wöchentlich Wundertüte. Fast Jeder kann Jeden schlagen, fast immer passiert das auch. Wenn Sömmersdorf/Obbach, Stammheim und Hirschfeld die jeweils eine Partie, die alle drei im Rückstand sind, gewinnen sollten, dann würden die ersten Acht gerade mal vier Punkte trennen. Ja, wo gibt´s denn sowas?

Was erwartet uns also am kommenden Wochenende? Da können am Samstag schon die Hirschfelder sich endgültig in den Kreis der Spitzenteams schießen, müssten dafür aber Essleben schlagen, das selbst mit einem Sieg bis auf einen Zähler an Mühlhausen und Egenhausen ran kommen würde, gegen die man letztes Wochenende einen Punkt holte (Mühlhausen) und Ende Februar verlor (Egenhausen).

Sonntag dann der Auftritt der beiden Leader: Mühlhausen/Schraudenbach erwartet Stammheim, der Gast könnte mit einem Dreier bis auf vier Punkte ran kommen und hätte danach noch eine Partie in der Hinterhand. Klingt spannend. Das Hinspiel gewannen die Stammheimer mit 2:0… Egenhausen muss nach Stadelschwarzach, was natürlich seinen besonderen Reiz hat, weil das Kellerkind unbedingt Erfolgserlebnisse braucht, um nicht den Anschluss zu verlieren. Bei Mühlhausen/Schraudenbach und bei Poppenhausen/Kronungen siegten die Stadelschwarzacher sogar auswärts…

Haupverfolger ist nun urplötzlich der TSV Bergrheinfeld, der ja für gute Rückrunden bekannt ist, der in Altbessingen einerseits die Voraussetzungen schaffen kann für den Sprung auf einen Aufstiegsplatz; der die Gastgeber, die zuletzt schon drei Mal verloren, auf einen Abstiegsrang durchreichen könnte. Der amtierende Vizemeister befindet sich auf Talfahrt, ebenso der Winterpausen-Zweite aus Sömmersdorf/Obbach, obwohl dessen jüngste Bilanz ja gerade für die verrückte Liga steht: Von zwei auf sechs ging´s für Daniel Mays Truppe, die bislang erst einmal kickte in 2017 und in Egenhausen verlor. Aus 2016 verabschiedete sich der SV mit einem triumphalen 3:0 in Bergrheinfeld. Und nun erwartet man Abtswind 2, das ungeschlagen ist in der Rückrunde.

Schlusslicht Schleerieth kann befreit aufspielen. Bei zehn Punkten Rückstand zum Relegationsplatz rechnet sicherlich niemand mehr mit einer Rettung, auch wenn das 2:2 jüngst gegen Stammheim ein kleines Ausrufezeichen war. Zweimal führte die Elf von Trainer Martin Rettner sogar, der die Zeit überbrückt, bis zur neuen Saison Thomas Pfeuffer übernimmt. Heimspiel zwei in Serie bestreitet der Letzte ausgerechnet gegen Seriensieger Poppenhausen/Kronungen. In dieser Liga wäre es doch das Normalste, wenn da in Schleerieth etwas Unerwartetes passieren sollte….

Einzig spielfrei ist am kommenden Wochenende der TSV Nordheim/Sommerach. Das schwächste Auswärtsteam wartet jahresübergreifend seit vier Spielen auf einen Sieg und holte nur einen von zwölf möglichen Punkten. Bei optimaler Ausbeute in dieser Zeit würde das für die Mannschaft von der Maininsel nun die Tabellenführung bedeuten. So ist Udo Brauns Truppe zählergleich mit dem Team auf den Relegatuonsplatz nach unten.

Nordheim/Sommerach hat trotzdem 40 Tore erzielt, die meisten der Liga. 16 mehr als Egenhausen auf Rang zwei. Selbst Niederwerrn/Oberwerrn traf 37 Mal, fast so oft wie Tabellenführer Mühlhausen/Schraudenbach. Und trotzdem trennen diese beiden Teams derzeit zwölf Tabellenplätze. Nächsten Sonntag freilich kann alles schon wieder ganz anders aussehen…

32 von 54 möglichen Punkten holten Mühlhausen/Schraudenbach und Egenhausen, das sind weniger als 60 Prozent. Trotzdem reicht das aktuell zu den Rängen eins und zwei. Zum Vergleich in der Kreisliga SW 2: Dort holte der TSV Knetzgau 49 von 54 möglichen Zählern, bedeutet über 90 Prozent. Mit den 36 Punkten, wie sie der Vierte SG Sennfeld sammelte, wäre man im Westen des Spielkreises Schweinfurt klarer Tabellenführer. Verrückt, oder?

Diesen Beitrag stellte uns das fränkische Fußballportal www.anpfiff.info zur Verfügung. Dort erschien er bereits Mitte der Woche und mit vielen Fotos. Auf anpfiff sind die „kleinen“ Fußballer der Region die wahren Champions. Das Portal befasst sich rund um die Uhr mit den lokalen, unterklassigen Ligen und beleuchtet die Situation in der Schweinfurter Kreisliga 1 mit mindestens einer Geschichte pro Woche. Derzeit besteht bei anpfiff.info die Möglichkeit, bei einem Gratis-Abo in das Portal hinein zu schnuppern.



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