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DTM-Rennen auf dem Norisring: Beim BMW-Revival kommen auch beim Schweinfurter Helmut Lenz Erinnerungen auf

NÜRNBERG / SCHWEINFURT – Freitag, 5. Juli 2019 bis Sonntag, 7. Juli 2019, ist es wieder soweit: Auf dem Norisring findet ein Highlight im DTM-Rennkalender statt. Auf dem Nürnberger Zeppelinfeld zählen die Piloten der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft zu den absoluten Stammgästen. Heuer mittendrin: Ein Schweinfurter bei einem Revival-Rennen.

Seit der Serien-Premiere im Jahr 1984 ging die DTM lediglich 1985 und 1986 am Norisring nicht an den Start. Der Norisring ist der einzig verbleibende Stadtkurs in Deutschland, die Zuschauer können von der großen Steintribüne nahezu die komplette Strecke einsehen. Dass die Rennen in der Regel im Hochsommer ausgetragen werden, trägt zur prächtigen Stimmung zwischen Grundig-Kehre und Dutzendteich bei.

Das jährlich stattfindende Norisingrennen in Nürnberg nennt man auch „Das Monaco“ von Deutschland. Unglaublich viele Zuschauer finden sich jedes Jahr ein, spannende Rennen mit immer wieder dramatischem Ausgang begeistern die Fans.

Im Rahmen der DTM finden weitere attraktive Rennen statt, so auch das BMW M1 PROCAR REVIVAL. Mindestens 14 Autos werden am Start sein – mit prominenten Fahrern wie den Ex-Formel-1 Piloten Hans Joachim Stuck, Christian Danner, Marc Surer oder Jan Lammers. Bei dem Traditionsevent auf dem fränkischen Stadtkurs werden legendäre BMW-M1-Procars an allen drei Tagen Highspeed-Demorunden drehen.

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Die BMW-PROCAR SERIE startete 1980 mit identischen BMW M1 Rennwagen, die eine Leistung von ca. 480 PS und einen phantastischen Sound hatten. Sieger am Norisring 1980 wurde Hans-Joachim Stuck, Sieger der Serie in 1980 wurde Niki Lauda. Weitere prominente Formel 1 Fahrer wie Nelson Piquet, Jacques Laffite, Alan Jones, Arturo Merzario, Carlos Reutemann, Didier Pironi waren am Start, landeten auf den Plätzen oder schieden aus.

Helmut Lenz, heute 70, aus Schweinfurt war auch am Start. Als Fahrer im Team von SACHS SPORTING mit Reinhard Hainbach und dem tödlich verunglückten Formel 1 Fahrer Harald Ertl fuhr Lenz hauptsächlich in dieser Formel Super VW – vergleichbar mit der Formel 3, und belegte dort mit mehreren Siegen in der Gesamtwertung einen 2. Platz in der Deutschen Meisterschaft und Platz 5 in der Europameisterschaft.

Für dieses Rennen am Norisring erhielt Helmut Lenz die Chance, einen PRACAR M1 pilotieren zu können.. Dieses Auto aus dem SCHNITZER Team war eine Wochenende zuvor in Le Mans beim 24 Stunden Rennen verunglückt und deshalb aufgrund der notwendigen Unfallreparatur nicht auf dem aktuellen Stand, da es wegen der im Fahrzeug noch eingebauten Hebeanlage zu schwer war. Helmut Lenz kam dennoch als 13. ins Ziel.

Mit der Formel Super VW startete Helmut Lenz sieben Mal am Norisring und belegte zwei Mal den 2. Platz.  Highlights in seiner Kariere waren unter anderem die Siege in Karlskoga (Schweden), am Nürburgring, in Kassel-Calden, der mehrmals erfolgreiche Kampf mit Arie Luyendijk, später Indianapolis Sieger, John Niesen, später Le Mans Sieger, auch gegen Keke Rosberg, bei diversen Bergrennen beispielsweise am unterfränkischen Schwanberg, Frank Jelinski, später Le Mans Sieger und ein Vergleichskampf mit Fahrern aus Europa gegen die USA. Auch hier waren viele bekante Fahrer am Start, die später in der INDY-CAR Serie für Furore sorgten.

Somit kommt es vom 5. bis 7. Juli am Nürnberger Dutzendteich zu einem echten Revival. Legenden von damals werden auch in diesem Jahr auf dem Norisring am Steuer der bildschönen Klassiker sitzen, darunter die früheren Formel-1-Fahrer Surer, Lammers und Christian Danner.

Heute undenkbar: Wenn die Procar-Serie damals bei der Formel 1 gastierte, traten jeweils die fünf schnellsten Fahrer des Formel-1-Qualifyings am selben Wochenende im Procar-Rennen an. Den Titel in der Premierensaison 1979 holte niemand geringerer als Niki Lauda, in der zweiten Saison setzte sich Nelson Piquet durch.

Weitere Highlights von Helmut Lenz:

* „1973 fuhr ich am Nürburgring das 24 Std. Rennen, Niki Lauda gewann auf BMW ALPINA Coupé, ich wurde Dritter in meiner Klasse und Achter im Gesamtklassement.“

* „1976 war ich am Nürburgring, als Niki Lauda seinen Feuerunfall hatte.“

* „1981 startete ich in Wunstorf (Flughafen Rennen, Deutscher Meisterschaftslauf) aus der ersten Startreihe, hatte den besten Start. Nach einer langen Geraden musste ich eine Spitzkehre anbremesen. Obwohl ich oft als Spätbremser gelobt wurde, überholte mich dort ein Auto, ich war perplex und sofort der Meiung, „a star is born“. Es war Stefan Bellof, der später in der Formel 1 mit Senna in Monaco für Furore sorgte, dann aber leider tödlich verunglückte. Er war ein Star, wäre aber mit Sicherheit ein Superstar geworden. Ein gewisser Mark Thatcher, Sohn der „Eisernen Lady“; fuhr in diesem Rennen übrigens auch mit.“

* „1981 startete ich in Spa-Francorchamps und in Thruxton aus der ersten Startreihe, technische Defekte machten meine Rennen kaputt.“

* „Ich verlor einige Freunde wie….

– Jo Gartner 1986 in Le Mans, mit einem Porsche 962 C, gleiches Auto wie bei Steffan Bellof, er fuhr auch PROCAR, auch in Nürnberg

– Hans Georg Bürger, 22.7.1980 in Zandvoort, ist auf einem meiner Bilder mit mir zu sehen, ich wurde in der Formel Super V Zweiter. In Hockenheim, er Dritter, er fuhr auch PROCAR, auch in Nürnberg.

– Mark Donohue am 17.8.1975 auf dem jetzigen Red Bull Ring. Ich war auch am Start.“

Der Zeitplan in Nürnberg

Freitag:

14.05 PROCAR 25 min.
16.15 DTM TRAINING

Samstag:

11.50 PROCAR 35 min
13.33 DTM
15.15 Porsche Carrera Cup
17.15 Tourenwagen Classics

Sonntag:

11.15 Porsche Carrera Cup
12.10 PROCAR 20 min
13.33 DTM
14.55 PROCAR 20 min

Fotos: Archiv Helmut Lenz

 



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