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Es geht Schlag auf Schlag: Nun kommt Werder Bremen nach Bad Königshofen

BAD KÖNIGSHOFEN – Die Sportart ist Programm: Es geht Schlag auf Schlag, so wie es im Tischtennis selber der Fall ist. Der TSV Bad Königshofen durfte nur von letztem Freitag bis Sonntag Platz nehmen auf dem Play-off-Platz 4, um sich nach der 1:3-Niederlage gegen Borussia Düsseldorf wieder anstellen zu müssen in der Reihe der Aspiranten auf einen der vier begehrten Plätze.

Wobei man, gelängen am Sonntag gegen den SV Werder Bremen und Dienstag (19 Uhr) in Fulda zwei Siege, die Aussichten nach wie vor sehr gut wären. Der TSV (heute 6./16:12) hätte es dann selber in der Hand, muss noch beim 1. FC Saarbrücken (2./18:10), beim TTC Neu-Ulm (4./18:10) und beim ASV Grünwettersbach (5./16:12) antreten. Er hat es zwar am schwersten, aber dieser Truppe graut es anscheinend vor keinem noch so starken Gegner.

Bei der Hinspiel-Niederlage an der Weser gewann nur Bastian Steger sein Einzel gegen Marcelo Aguirre, während Abdel Salifou gegen den Vizeweltmeister Mattias Falck (0:3) und Kilian Ort gegen Kirill Gerassimenko (1:3) unterlagen. Das widerfuhr auch Steger im Spitzen-Einzel gegen Falck (0:3). Zu der Zeit, es war das zweite Spiel der Saison, waren die Hanseaten noch bärenstark. Inzwischen wurden sie bis auf Rang 9 durchgereicht. Mit 12:16 Punkten müssen sie nach dem Strohhalm greifen und diese Begegnung unbedingt gewinnen, sonst können sie die Saison abhaken. Dann würde nach oben nichts mehr gehen und nach unten nichts mehr anbrennen.

Im Umkehrschluss liegt der erhöhte Druck auf dem TSV-Trio. Doch für diese Sportart ist eh nur geeignet, wer Druck aushalten kann, von einzelnen Ballwechseln über Satz-Enden, Spielausgänge Auf- oder Abstieg bis hin zur gesamten persönlichen Karriere. Bastian Steger (39) lebt mit ihm seit über 30 Jahren, davon 23 als Profi. Kilian Ort (24) hat an Reife und Stabilität dazu gewonnen und ist mit der Gesundheit, die ihm schon viele Striche durch die Rechnung gemacht hat, auf einem guten Weg. Filip Zeljko hat über ein größeres Trainingspensum und mehr Siege sein Selbstvertrauen, das A und O aller Erfolge, aufgerüstet. Während es für Abdel Salifou auf Grund abnehmender Einsätze bei negativer Bilanz damit immer schwieriger wird.

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Kann der TSV nach der gerissenen 6-Siege-Serie eine neue starten, Bastian Steger? Der denkt gleich weiter und nimmt´s mit Humor: „Ja, wenn wir wieder sechs Siege hinlegen könnten, würde das jeder von uns unterschreiben. Doch Gemach, es wird ein schweres Spiel, was die Vorrundenniederlage schon andeutet. Gewiss wurde unser Lauf gestoppt, aber verstecken müssen wir uns nicht. Sie haben mit Falck den Vizeweltmeister dabei und gegen den wird es sehr schwierig zu punkten.“ Bremen war über Jahre ein Play-Off-Kandidat oder sogar -Teilnehmer. Die direkte Bilanz spricht eindeutig für die Gäste. „In Hochform sind sie zurzeit vermutlich nicht und deshalb hoffen wir, dass wir sie diesmal packen können.“

Ähnlich sieht es auch Kilian Ort und verweist zuallererst auf den schwedischen Vizeweltmeister Falck, der den Platz von Steger in Bremen eingenommen hat nach dessen Wechsel von der Weser an die Saale. „Der ist ein verlässlicher Punktelieferant für seine Mannschaft“, in seiner zweiten Saison mehr als in der ersten. „An seiner Bilanz kann man ablesen, dass er ein bisschen Probleme mit Linkshändern hat. Aber davon haben wir ja keinen, selbst wenn der Basti auch mit links einen ganz guten Touch hat. Deshalb müssen wir uns intensiv Gedanken, wie wir ihn knacken können. Das gilt für die anderen Spieler, die kommen, natürlich ebenfalls. Dann hoffen wir auf ein gutes Spiel und dass wir es enger gestalten können als das Hinspiel oder letztes Saison, wo wir das Heimspiel 0:3/0:9 verloren haben. So was sollte natürlich nicht wieder passieren.“

In der Weltrangliste ist Mattias Falck als bester Europäer die Nr. 8 und der zweitbeste der TTBL hinter Hugo Calderano (6.), noch vor Timo Boll (10.). So unschlagbar ist er allerdings auch wieder nicht. In 13 Einsätzen erspielte er die Bilanz 14:7. Seine Quote von zwei Siegen zu einer Niederlage ist in den letzten Wochen ziemlich aufgebraucht. Da verlor der SV Werder seine letzten vier Begegnungen: Gegen Düsseldorf und in Neu-Ulm je 0:3, davor gegen Mühlhausen und in Saarbrücken je 2:3. Der Kasache Gerassimenko (WR-46.) spielte fast ausgeglichen (8:7), der Paraguayer Aguirre (WR-62.) – direkt vor Mizuki Oikawa. Vom Potenzial her müsste Bremen ganz oben mitspielen. Der Rumäne Szöcs gewann noch kein Einzel (0:7). Resümee: Den Weltranglisten-Punkten nach wäre Bremen hoher Favorit, den persönlichen Bilanzen nach dürfte sich der TSV Hoffnungen machen. Aber Vorsicht: Wie in vielen Sportarten gibt es auch im Tischtennis Gegner, die einem nicht oder besonders liegen. Was aber nicht in Stein gemeißelt sein muss.

Die Bilanzen von Steger/Falck und Ort/Gerassimenko sind beim TSV und bei Bremen ziemlich die gleichen. Nur Filip Zeljko (5:6, auf beiden Fotos zu sehen) hat bisher besser abgeschnitten als Aguirre (1:7), so dass, sofern er spielt, entweder über ihn oder/und im Doppel (3:1 mit Ort) die Entscheidung fallen könnte.

Tischtennis Bundesliga
Sonntag, 24. Januar, 15 Uhr
TSV Bad Königshofen – SV Werder Bremen

Text und Fotos: Rudi Dümpert für SW1.News



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